Autor Thema: Pharmaindustrie - Nebenwirkung Herzinfarkt  (Gelesen 4198 mal)

Offline Thomas Beßen

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Pharmaindustrie - Nebenwirkung Herzinfarkt
« am: 22. April 2010, 06:28:16 »
"Wenn Pharmafirmen Studien sponsern, schneiden ihre Medikamente häufig gut ab. Nicht genehme Studien bleiben oft unveröffentlicht - mit üblen Folgen.

Olanzapin und Risperidon sind zwei Substanzen, mit denen Schizophrenie behandelt wird. Welches von beiden Mitteln wirksamer ist, lässt sich schwer beantworten: Es kommt darauf an, welcher Hersteller die jeweilige Studie in Auftrag gegeben hat. Bei allen fünf Studien der Firma Lilly, die ihre Substanz Olanzapin mit Risperidon verglichen hat, schneidet Olanzapin besser ab. In drei von vier Studien der Konkurrenzfirma Janssen ist Risperidon der Sieger.

Das Beispiel zeigt als eines von vielen, wie die Pharmaindustrie Einfluss auf die Ergebnisse von Arzneimittelstudien nimmt. Es ist Teil einer systematischen Übersicht, die die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft im Auftrag der Bundesärztekammer erstellt hat. Die Autoren haben dazu 57 Publikationen aus den Jahren 2002 bis 2009 ausgewertet. Die Studie über die Studien wird in den nächsten zwei Ausgaben des Deutschen Ärzteblatts veröffentlicht.

Das beunruhigende Fazit: Wenn Pharmakonzerne Studien zu Medikamenten finanzieren, fällt das Ergebnis für die untersuchte Substanz des Sponsors häufiger positiv aus als bei unabhängigen Studien. Mit der Folge, dass Ärzte Behandlungsentscheidungen auf einer verfälschten Wissensgrundlage treffen, wie David Klemperer, Professor an der Fakultät Sozialwesen der Hochschule Regensburg, im Editorial des am Freitag erscheinenden Ärzteblattes schreibt. "Dadurch gefährden wir unsere Patienten unwissentlich", warnt er.

Beispiel: Das Antirheumatikum Vioxx, mit dem der US-Pharmakonzern MSD Sharp & Dohme einst 20 Prozent seines Deutschland-Umsatzes machte. Erst nach fünf Jahren wurde es wegen schwerer Nebenwirkungen vom Markt genommen: Der Konzern hatte den Zulassungsbehörden Daten über Nebenwirkungen vorenthalten oder diese manipuliert. Vioxx verursachte Herzinfarkte und Schlaganfälle. ..."


Quelle & mehr: Jutta Maier in http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=2564801&

Allseits Grüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.