"Heike Meier tritt ans Krankenbett, klappt das Sicherheitsgitter herunter. Frau Schmidt will im Rollstuhl zum Frühstücksraum des Pflegeheims. Heike Maier hilft der alten Dame aus dem Bett. Die Arbeit geht in die Knochen, am Abend schmerzt der Rücken.
Die Arbeit ist auch nicht sonderlich gut bezahlt. Aber krisensicher. Denn die Hessen werden immer älter, und die Jungen achten immer mehr auf ihr Wohlbefinden. Kein Wunder also, dass der Pflege- und Gesundheitssektor landesweit als Jobmotor gilt. Die Branche sei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor mit hohen Beschäftigungspotenzialen, sagt Anja Gauler von der Hessen Agentur. Während die Industrie des Landes ihre Leute in Kurzarbeit schickt und Stellen streicht, werden im Gesundheitssektor zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen.
Rund 345000 Menschen arbeiten in Hessens Gesundheitswirtschaft - entweder als Angestellte oder auf eigene Rechnung. Damit liegt die Branche noch vor dem Kredit- und Versicherungsgewerbe sowie dem Bereich Verkehr und Nachrichtenübermittlung. Und auch die Aussichten im Gesundheitswesen sind weit rosiger als in anderen Wirtschaftsbereichen des Landes: Die Arbeitsverwaltung meldete zuletzt einen Stellenzuwachs von mehr als drei Prozent im Segment Pflege. Andere Dienstleister wie Handel und Banken dagegen bauen Arbeitsplätze ab.
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Knochenjob im Heim
Krankenschwestern und Pfleger fühlen sich oft überlastet. Verdi-Gewerkschaftssekretärin Ute Gottschaar weiß ein Lied davon zu singen. "Arbeitgeber rufen Mitarbeiter oft in ihrer Freizeit an und bestellen sie zum Dienst, wenn jemand krank geworden ist", erzählt sie. Außerdem werde immer wieder gezielt der Aufbau eines Betriebsrates behindert. In Heimen und bei Pflegediensten herrsche wegen der hohen Arbeitsbelastung oft Fachkräftemangel.
Und der Knochenjob ist schlecht entlohnt: Die Hälfte der ausgelernten weiblichen Vollzeitkräfte verdient nach einer aktuellen Verdi-Studie weniger als 1500 Euro brutto im Monat. Vor allem private Heimbetreiber zahlen häufig unter Tarif. Heike Meier macht ihre Arbeit trotzdem gerne. Die Menschen, denen sie hilft, seien meist sehr dankbar. Das sei für sie "zusätzlicher Lohn"."Quelle: Peter Dietz, Joachim Göres und Katja Schmidt in
http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=2524825&Die Überschrift dieses Artikels ist, wie ich meine, ein wenig unglücklich formuliert...
Guten Morgen!
Thomas Beßen