Autor Thema: Rettmobil 2010  (Gelesen 3306 mal)

Online dino

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Rettmobil 2010
« am: 13. April 2010, 16:17:24 »
Vom 05.05.-07.05.10 findet in Fulda die diesjährige Rettmobil statt. Von der off road Strecke über Fahrsicherheitstraining, von work shops über Hubi-Flüge. Gespräche mit Kollegen/innen sowie einer umfassenden Industrieausstellung ist alles zu sehen bzw kann man mitmachen. Wobei es oftmals die "Kleinigkeiten" sind die bestechen, wie z.B. At-Messgeräte mit Aktiv/Passiv Modus. Natürlich sind auch alle gängigen Übungsphantome vor Ort.
http://www.rettmobil.org/

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Re: Rettmobil 2010
« Antwort #1 am: 06. Mai 2010, 17:53:43 »
Und hier eine kurze Rückmeldung. Es gab zwar nichts bahnbrechend Neues, dafür aber etliche neue Detaillösungen, vor allem für das Airwaymanagement. So konnte man ein Laryngoskop mit Kamera testen, welches eine Intubation erleichtert. Bags, Rucksäcke und Trollys verdrängen immer mehr die Koffer. Es ist allerdings auch ein Unterschied, ob man im Laufschritt einen Koffer tragen muß oder einen Trolly zieht. Es gab natürlich auch erheblichen Gesprächsbedarf. So z. B. die längst fällige Anpassung der Ausbildung bei entsprechender Bezahlung. Es werden zwar immer mal wieder Standesdünkel aus der (nicht Not-) Ärzteschaft angeführt, aber es gibt eben immer weniger Ärzte und man muss diese Lücke schließen. Beispielhaft seien hier Länder ohne arztbesetzte Rettungsmittel genannt, wie z. B. die Niederlande, England oder die USA. Teilweise baut hier die Ausbildung auf die Krankenpflege als Grundausbildung auf. Natürlich war auch Lohndumping sowie das Vordringen Privater ein Thema. Leider haben sich in den letzten Jahren unsere Hilfsorganisationen (außer den Feuerwehren) einen Rahmen wie ein Konzern mit zig Verästelungen gebastelt, so das sich diese kaum noch von einem Privaten unterscheiden. Die Euro-Gesetze über Ausschreibungen und Vergabe wurde auch ausführlich diskutiert, ob diese Gesetze sinnvoll sind bezweifle ich. Die heimtückische Ermordung eines Arztes der Bundeswehr war natürlich auch Thema, vor allem da sich die BW verstärkt bei der Rettmobil engagiert und viele Kollegen dort sind. In Gesprächen erfuhren wir, dass die Taliban regelrecht Kopfgeld auf ermordete Nato Soldaten aussetzt. Das Rote Kreuz dient dann diesen soziopathischen Verbrechern als Zielscheibe, absolut widerlich. Aus diesem Grund muss das Schutzzeichen abgedeckt werden. Es gab allerdings auch angenehme Themen. So stellte eine nette Kollegin aus Bayern fest das meine Kinder immer größer werden und mein Sohnemann mich schon leicht überragt. Und wo kamen die Kolleginnen/Kollegen alle her? Aus ganz Europa, den USA und dem nahen Osten. Es war eine gelungene Veranstaltung, vor allem durch die Gespräche, notfalls auch mit Zeichensprache wenn Englisch nicht mehr hilft. Letztendlich haben wir alle ein gemeinsames Ziel, Menschenleben Retten, und dies verbindet.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2010, 17:57:08 von dino »