Autor Thema: Ärztemisere: Doktor auf Rädern  (Gelesen 3215 mal)

Offline Thomas Beßen

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Ärztemisere: Doktor auf Rädern
« am: 12. April 2010, 06:34:13 »
"Mit tiefgreifenden Reformforderungen schalten sich die gesetzlichen Krankenkassen in die aktuelle Debatte über den Ärztemangel auf dem Land ein. Aus dem GKV-Spitzenverband kommt die Forderung, die sogenannte Primärversorgung durch Haus-, Kinder- und Frauenärzte künftig massiv auszubauen. Im Gegenzug drohen nach Informationen der Frankfurter Rundschau Fachärzten erhebliche Umstellungen. Die Eröffnung eigener Praxen würde ihnen erschwert; sie müssten sich verstärkt auf Teamarbeit einstellen.

Nachdem Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP), Politiker von CDU und CSU sowie zuletzt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) das Thema Ärztemangel aufgegriffen haben, meldet sich jetzt auch der GKV-Spitzenverband zu Wort. In einem Positionspapier für eine Fachtagung in der kommenden Woche wird eine "zukunftsorientierte und verteilungsgerechte Bedarfsplanung" verlangt.

Die Versorgung durch Vertragsärzte sei bundesweit "nicht überall so, wie es wünschenswert wäre". In Ballungszentren gebe es zum Teil erhebliche Überkapazitäten bei Fachmedizinern; dagegen mangele es vor allem im ländlichen Raum an der elementaren Versorgung. Um diesem Problem Abhilfe zu verschaffen, befürworten die Kassenexperten einen Paradigmenwechsel. Im Mittelpunkt müsse eine "flächendeckende, wohnortnahe Versorgung aller Versicherten durch ein engmaschiges Netz an Haus-, Kinder- und Frauenärzten" stehen. Die Vorschriften zur Berufsausübung müssten flexibilisiert werden - etwa, indem man Medizinern die Teilzeittätigkeit in Krankenhäusern und in Praxen oder Versorgungszentren erleichtere. Ausdrücklich wirbt der GKV-Entwurf auch für ergänzende Tätigkeiten durch "nicht-ärztliche Leistungserbringer" (Betonung durch ThoBe) sowie die Nutzung der Telemedizin.

Demgegenüber müsse das Netz fachärztlicher Leistungen "deutlich weiter gespannt" werden. Was mit hohen Gerätekosten verbundene Spezialdisziplinen wie Kardiologie, Pneumologie oder Rheumatologie betreffe, sollte fachärztliche Kompetenz in Zentren oder Krankenhäusern "gebündelt" werden, lautet die Empfehlung. Für Patienten in abgelegenen Gebieten böte sich ein regelmäßiger Shuttle-Service an.

Auf dem Land wäre nach den Reformplänen der GKV auch die Schaffung von Gesundheitszentren denkbar, die von medizinisch ausgebildeten Gemeindeschwestern geführt würden. In diesen Zentren, die unter ärztlicher Leitung stehen müssten, könnten regelmäßige Sprechstunden durch Mediziner aus umliegenden Orten beziehungsweise Kliniken stattfinden; mit diesem System könne durchaus eine "kontinuierliche Betreuung der Versicherten gewährleistet" werden. ..."


Quelle & mehr: Michael Bergius in http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=2523872&

Guten Morgen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Ärztemisere: Doktor auf Rädern
« Antwort #1 am: 12. April 2010, 10:48:09 »
Wir erfinden mal wieder das Rad neu, in der DDR gab es so etwas ähnliches, nannte sich Polyklinik.