Autor Thema: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...  (Gelesen 11295 mal)

Offline Thomas Beßen

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Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« am: 12. Februar 2010, 11:22:04 »
Liebe TeilnehmerInnen des Kurs' K '07 HT*,

  • bitte studieren Sie zunächst den Artikel "Wohin entwickelt sich die Pflegeausbildung?" von Gerd Dielmann, den Sie hier http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,733.0.html zum Downloaden finden (Themenbereich 11).
  • Danach sammeln Sie bitte Ihre Fragen zu diesem Artikel und versuchen eine kritische Bewertung dieses berufspolitischen Beitrags aus Ihrer persönlichen Sicht.
  • Diese Meinungen und Ihre Fragen posten Sie dann bitte jeder/jede für sich als Antwort auf diesen meinen Startbeitrag hier in diesem Board bis spätestens Mittwoch, den 17.2.10 24:00 Uhr (Nachtschichtzulagen werden nicht gewährt 8-)). Danach müssten dann hier insgesamt mind. 13 Beiträge bzw. besser dieser Beitrag und 12 Antworten stehen. Wer abschreibt kriegt übrigens Punktabzug, wer nur abschreibt hat offensichtlich bisher nicht "erfolgreich und regelmäßig an den Ausbildungsveranstaltungen teilgenommen" (s. § 5 KrPflAPrV - "Zulassung zur Prüfung" http://www.pflegesoft.de/forum/index.php/topic,341.0.html)...

Später, wahrscheinlich schon am nächsten Freitag (19.2.10), greifen wir die von Ihnen allen zusammengetragenen Fragen, Gedanken und Meinungen auf.
Ich erwarte gut begründet, dass Sie hier nun mal alle zeigen, dass Sie sich mit Recht "ExamensschülerInnen" nennen können... :-)
Immer noch winterliche aber herzliche Grüße!
Thomas Beßen

* natürlich sind - wie immer - z.B. auch alle anderen TeilnehmerInnen unserer zwei Schulen aufgerufen, hier mitzumachen - das würde die ganze Sache bestimmt noch interessanter & lebendiger machen...
« Letzte Änderung: 12. Februar 2010, 12:23:18 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Britta07

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #1 am: 12. Februar 2010, 15:51:05 »
Grundsätzlich geht es in dem Artikel darum, inwiefern das Berufsbild der Pflegefachkraft verändert werden könnte (um z.B. Gehälter zu sparen) und inwieweit die Politik die Ausbildung zu verändern  versucht. Man kann den Eindruck bekommen, dass die „Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin“  bald eine aussterbende Gattung sein wird.
Zwar gibt es das bundesweit einheitliche Krankenpflegegesetz, aber in den kürzeren Bildungsgängen von 1-2jähriger Dauer gibt es von Bundesland zu Bundesland anscheinend verschiedene Regelungen und Berufsbezeichnungen.
Was ich nicht so ganz verstehe ist, wo hier das Problem liegt. In fast allen anderen Berufen gibt es bundesweit einheitliche Regelungen. Ist man in Bayern Bankkaufmann, so hat man dieselbe Ausbildung genossen (denke ich zumindest) wie ein Bankkaufmann in Hessen oder Hamburg. Wieso kann man keine klaren bundesweiten Regelungen für den Beruf der Pflegefachkraft treffen, egal ob 1,2 oder 3jährig? Wieso dürfen Politiker, die keine Ahnung vom wirklichen Inhalt der Pflegearbeit haben (ich verweise nur auf unseren hessischen Ministerpräsidenten) sich in diese Diskussionen einmischen? Und gehören 1-Euro-Jobber wirklich in die Pflege (Stichwort „ungelernte Kräfte“) ?

Außerdem befasst sich der Artikel mit drei Tendenzen, die momentan zu erkennen sind. Einerseits wird anscheinend angestrebt eine kleine Pflege-Elite zu schaffen (über den Studiengang). Welche praktischen Aufgaben diese dann aber übernehmen sollen ist für mich noch nicht so ganz klar, da denen ja die praktische Erfahrung fehlt. Und  ich kann mir schwer vorstellen, dass Bachelor Studenten als Ziel haben auf einer Inneren Station als „Krankenschwestern“ zu arbeiten. Allerdings kenne ich eine Pflegefachwirtin, die wieder in die stationäre Pflege zurück ist nach ihrem Studium.  
Außerdem wird der Beruf der examinierten Krankenschwester (der ja wohl durch das Studium ersetzt werden soll) momentan noch viel zu niedrig entlohnt. In den USA z.B. ist man erst nach einem 4-jährigen Studium eine vollwertige Krankenschwester, allerdings ist die Bezahlung dort auch um einiges besser als hier in Deutschland. Dort lohnt sich dann auch wirklich das Studium, weil man danach einfach sehr gut verdient und der Beruf hohes Ansehen hat. Insofern kann ich mir nur schwer vorstellen, dass eine studierte Krankenschwester sich mit dem Image der Examinierten zufrieden geben würde.  

Andererseits scheint auch das Bestreben zu sein, ärztliche Tätigkeiten an die Pflege zu übergeben um Gelder zu sparen. Es ist halt einfach billiger wenn eine Krankenschwester das Blut abnimmt als wenn ein Arzt dies tut. Aber da fühlen sich dann auch wieder die Ärzte in ihrer Ehre gekränkt. Ich muss sagen, wenn mir ärztliche Tätigkeiten übertragen werden sollen (womit ich absolut kein Problem habe), dann möchte ich auch das Geld dafür erhalten und es nicht weiterhin an die Ärzte abgeben.

Als dritter Punkt ist eines der Ziele anscheinend, Zustände zu schaffen, in denen es nur noch nötig ist eine examinierte Krankenschwester pro Station und Schicht einzusetzen (einer muss dann ja den Kopf hinhalten) und der Hauptteil der Pflegearbeit auf angelernte oder ungelernte Angestellte verteilt werden soll. Das ist für mich der Punkt, der am unverantwortlichsten dem Patienten gegenüber ist. Ich finde es absolut inakzeptabel, dass es nur eine Examinierte pro Station geben soll (leider ist das ja sogar heute z.T. schon der Fall) und das Gros der Pflegearbeit von nicht ausreichend qualifizierten Menschen erledigt werden soll. Natürlich gibt es Tätigkeiten in der Pflege, die auch von angelernten Mitarbeitern übernommen werden können. Aber Dinge, die heute schon von angelernten Hilfen übernommen werden (wie z.B. Essen anreichen bei Patienten mit Hemiplegie oder Ganzkörperwäsche bei Apoplex-Patienten usw.) sichern keine bestmögliche Versorgung der Patienten. Für mich ist das eher eine Versorgung am unteren Limit. Offiziell heißt es zwar, dass z.B. Menschen mit Schluckstörungen ihr Essen nur von Examinierten angereicht bekommen dürfen, aber die Praxis sieht doch anders aus.
Das Ideal wäre natürlich eine gut besetzte Station mit ausreichend examiniertem Personal, das auch Zeit hat die Auszubildenden adäquat anzuleiten und die Patienten gut zu versorgen. Aufgrund der Kürzungen in den KH-Budgets ist das aber leider fast unmöglich geworden. Was aber auch denke ich daran liegt, dass das Ansehen des Berufsstandes in der Gesellschaft sehr zu wünschen übrig lässt und einfach auch die Lobby fehlt. Solange man gesund ist und nicht im KH behandelt werden muss, macht man sich über dieses Thema keine Gedanken und das spiegelt sich dann auch in den Zuständen, die wir jetzt haben, wider.    

Ich hoffe mein Beitrag ist ausreichend :-D
Frohes Faschingswochenende und wenn mir noch was einfällt füg ich es einfach dazu  :-D

LG
Britta Morehouse

P.S.: Ich habe der Einfachheit halber die Bezeichnung der "Krankenschwester" gewählt. Natürlich meine ich damit sowohl weibliche als auch männliche Gesundheits- und Krankenpfleger/innen"  :wink:
« Letzte Änderung: 12. Februar 2010, 15:52:54 von Britta07 »
Nur, weil du nicht paranoid bist, heißt das nicht, daß sie nicht hinter dir her sind.

Offline Pamela K07

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #2 am: 13. Februar 2010, 13:16:40 »
 Ich bin der Meinung, das ärztliche Tätigkeiten auch ärztliche Tätigkeiten bleiben sollten. Da diese Herrschaften ja auch eine entsprechende Ausbildung genossen haben und entsprechend auch mehr Geld dafür bekommen.

Desweiteren finde ich, sollten ungelernte Kräfte durchaus weiter eingesetzt werden. Aber trotzdem kann es bei den Kürzungen nicht sein, das immer weniger examinierte Kräfte eingesetzt werden, um Geld zu sparen. Schließlich halten die Fachkräfte ja den Kopf dafür hin, was die ungelernte Kraft ausführt. Und zu wenig Bezahlung für die Arbeit der Examinierten Pflegekräfte gibt es immer noch.

Die Entwicklung von Pflegefachkräften sehe ich durchaus positiv, auch wenn es ein wirrwarr in den Berufsbezeichnungen gibt und erst mal keiner mehr durchblickt. Aber es sollte dennoch jeder die Möglichkeiten haben, sich Fort- und Weiterzubilden um eine entsprechende Fachqualifikation zu erreichen, was ja für die berufliche Zukunft nur positiv sein kann.

Trotzdem wird das Niveau der Pflege immer weiter sinken, da ja auch in Altenheimen oder ambulanten Pflegediensten viele Arbeiten von ungelernten Kräften ausgeführt werden.Wozu dann eigentlich noch eine Ausbildung machen. Oder wenn zum Beispiel Modellversuche gestartet werden wie zum Beispiel die gemeinsame Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und Altenpflegerin. Ich weiß nicht was das bringen soll. Klar gibt es immer mehr alte Menschen. Wobei die ambulante Pflege zu Hause doch in den meisten Fällen durch polnische ,,Haushaltshilfen´´ ersetzt wird.

Und das geht alles auf Kosten der Patienten.

Ein schönes Wochenende an alle.

Gruß Pamela
Arzt zum Patient: "Was macht eigentlich Ihr altes Leiden?" - "Keine Ahnung, Herr Doktor, wir sind seit einem halben Jahr geschieden."

Offline dino

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #3 am: 13. Februar 2010, 13:41:21 »
@Pamela, würdest Du das auch so sehen, wenn die Übertragung ärztlicher Tätigkeiten die einzige Möglichkeit wäre den Personalstamm zu halten? Im übrigen, ich wette mit Dir, dass ich innerhalb eines Tages unserer Bodenmasseuse das Blutabnehmen beibringen kann. Ich denke, um bestehen zu können, müssen wir ein paar alte Zöpfe abschneiden
LG
Dino

Offline Pamela K07

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #4 am: 13. Februar 2010, 16:57:51 »
Ärztliche Tätigkeiten heißen so, weil sie von Ärzten ausgeführt werden.
Das hat mit dem Personalstamm nichts zu tun.
Wenn ich Blut abnehmen wollte, wäre ich Arzthelferin geworden.
Der Beruf den ich erlerne heißt Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Und nicht Arbeitsabnahme vom Doc.


Schönes Wochenende.
Arzt zum Patient: "Was macht eigentlich Ihr altes Leiden?" - "Keine Ahnung, Herr Doktor, wir sind seit einem halben Jahr geschieden."

Mathi

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #5 am: 13. Februar 2010, 19:26:04 »
Ich bin der Meinung warum führt man nicht in er Pflege duale studiegänge ein wie es auch in anderen Berufen ist und wie es schon in Nachbarländer ist (Österreich).

Der Stand in unsere Berufsgruppe in der Geselschaft ist ja auch sehr schlecht warum klärt man die Leute auch nich auf was wir überhaupt machen und das nächste Problem ist wir haben keine Lobby wie die Ärzt.

Ich denk wir sollten uns auch endlich als eigene Berufgruppe sehen.

wen mir noch mehr einfallen sollte werde ich dazu noch was Schreiben.

gruß

Mathias Kröber

« Letzte Änderung: 16. Februar 2010, 15:47:38 von Mathi »

Offline dino

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #6 am: 13. Februar 2010, 20:44:21 »
Ach, und steht das irgendwo in Stein gemeiselt? Schon mal was von Flexibilität gehört? Wenn wir uns nicht bewegen, werden wir bewegt. Ansonsten hast Du nämlich nur noch Servicekräfte um Dich herum.Wobei BE nur ein Bsp. ist, es gibt noch viel mehr Tätigkeiten. Aber wenn mich nicht alles täuscht, steht BE auch im Curriculum? Warum sträubst Du Dich? Letztendlich gibt es viele delegationsfähige Maßnahmen. Und ob etwas mit der Personalbemessung zu tun hat oder nicht, da spielt unsere Meinung sero Rolle. Das entscheidet nämlich die Politik. Und wenn die sieht, dass wir dies mit der selben Qualität günstiger können, was wird sie dann wohl entscheiden. Im übrigen haben wir uns in den letzten Jahren mehr als genug abgegrenzt, bis teilweise zur Frontenbildung. Im übrigen, wenn jemand in der freien Wirtschaft arbeitet, bestimmt nicht er sein Tätigkeitsprofil, sondern es ist vorgegeben. Wenn wir nicht soviel irgendwelchen Philosophien hinterherheulen würden hätten wir auch mehr Zeit für Patienten.

Herzi66

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #7 am: 13. Februar 2010, 21:26:25 »
Hier meinen Beitrag zum Thema!

Wenn der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft  so weiter geht muss sich auch in unserem Berufszweig einiges ändern.
Da wird es wichtig dass es mehr Deklarierungen für neue Berufsfelder in unserem Beruf gibt: z.B. Wundmanager, Hygiene…. etc. u. viele mehr.
Ich finde es ja nicht schlecht dass man viel Theorie erfährt und damit Hintergrundwissen hat.
Nur die Realität und die Umsetzung ist doch eine andere , da vieles aus Zeitmangel ganz anders ausgeführt wird.
Die Ausbildung für Gesundheits .- u. Krankenpfleger  sollte sich wirklich nur auf die Pflege beziehen  und nicht auf die schriftlichen Bürokratie.
Dafür könnte eine andere Ausbildung mit anderem Schwerpunkt gefunden werden.
Es ist ja schön wenn man viel weis und viel kann aber was nutzt das dem Patienten ,wenn wir keine Zeit mehr für Ihn und seine Sorgen und Ängste haben.
Das fördert wohl kaum die Heilung.
Wir sprechen dauernd von Professionelle Pflege , der Patient merkt glaube ich kaum etwas davon.
Um unseren Berufsstand  verbessern zu können , sollte alleine die Ausbildung gerade im Praktischen teil einem nicht das Gefühl geben eine billige Arbeitskraft zu sein ,sondern ein Schüler der sich Fähigkeiten aneignen soll , und auch genug Zeit hat sich damit auseinander zu setzen. Die bleibt vor lauter stress leider nicht .

Da die Menschen immer älter werden dank unserer guten Medizin , wird unser Berufszweig nicht aussterben. Ich persönlich wünsche mir  Gesund zu bleiben, denn wenn man Alt wird und die Theorie u. die Bürokratie gewinnt hat die Menschlichkeit verloren und dann von diesem System abhängig zu sein , das macht Angst.

Abendliche Grüße
Ute

Offline Mani

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #8 am: 13. Februar 2010, 21:53:09 »
Hallo
meine Meinung zum Thema

zu aller erst ich stimme meinen mitschülerInnen vollkommen zu
ich finde einfach man sollte nicht ärtz. Tätigkeiten an uns weiter geben, weil wir genung
zutun haben mit Patienten und das was eine professionelle pflege ausmacht. Ich bin der meinung wir sollten endlich in der gesellschaft annerkannt werden und nicht
durch ungelernte oder unprofessionelle kräfte unter ein niveau gestellt zu werden. Hilfskräfte können im Beruflichen Alltag eine sehr große Hilfe sein, weil dadurch kann man sich mehr um Patienten kümmern und pflegerische Tätigkeiten wie zb Pflegeplanung zu erledigen.

Ich versteh auch ihr problem nicht, es wäre doch so einfach, man könnte die ausbildung zur Gesundheits und KrankenpflegerInnen mehr fördern und damit hat man doch auch die ganzen anderen berufsgruppen wie zb CTA unter einem Dach. Man könnte auch zb die Ausbildung etwas verlängern von 3 auf 3 halb Jahren um mehr Erfahrungen zu haben und in den Bereichen einfach bessere Qualität zu zeigen.

Meine Meinung nach sollte die Politik sich einfach mal gedanken machen und ein Einheitliches Gesetz bringen, sowie für die Krankenpflege als auch für die Altenpflege und das die unterschiede von bundesland zu Bundesland einfach verschwinden.

Wenn wir als Pflegekräft richtig gut zusammenhalten, erreichen wir auch das wir in der Gesellschaft einen hohen Stand haben nur dafür müssen auch alle an einem Strang ziehen und eine Professionelle Arbeit abgeben


Lg Mania

Ich hoffe das reicht und ich konnte rüber bringen was meine meinung dazu ist

Offline dino

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #9 am: 14. Februar 2010, 08:02:53 »
Ihr habt Recht und Unrecht zugleich. Was ist Pflege überhaubt? Die meisten denken da wahrscheinlich nur an Pflegetätigkeiten, oder? Es besteht aber aus mehr. Einen Gutteil macht eben die Dokumentation aus. Forensisch gesehen haben wir nur das durchgeführt was dokumentiert wurde. Was gibt es noch? Sachbedarfbestellung, wer hat den besten Überblick was wir benötigen? Wir, die Ausführenden. Die Pat. brauchen auch Happen Pappen, wer hat da den besten Überblick? Auch wir. Wir wollen mit den pat. etwas unternehmen oder die Station verschönern. Wer verwaltet am besten den Sozio-Etat? Wir, weil wir ihn am besten unbürokratisch nutzen können. Unser Arbeitsfeld besteht aus einem Mosaik, man muß diese Tätigkeiten ja nicht Lieben, aber sie sind wichtig.
Eine Ausbildung zu verlängern hieße auch sie zu verteuern. In Zeiten leerer Kassen wird über diesen Vorschlag noch nicht mal mehr gegrinst. Wenn mich nicht alles täuscht, setzen einige Bundesländer grade die Ausbildung auf Hauptschulabschluß herunter.
Wundmanager etc. setzen nicht nur Theorie voraus, sondern ebenso viel Erfahrung mit diesen Gebieten. Und eines ist klar, Theorie und Praxis gehören untrennbar zusammen. Ohne Theorie versteht man nämlich keine praktischen Zusammenhänge. Man muß versuchen, beides in Einklang zu bringen.
In den skandinavischen Ländern, England oder den USA gibt es da weniger Berührungsänste als bei uns. Die Diskussionen wer was tut verlaufen dort auch sachlicher. Und trotzdem ist die Pflege in diesen Ländern nicht nur hochprofessionell, sie hat auch in der Gesellschaft einen höheren Stellenwert.
Bei uns geht es in den nächsten Jahren primär darum, den Standard zu halten. Unter den jetzigen Voraussetzungen wäre alles andere mehr als phantasievoll. Schaut Euch um, was auf uns zukommt. Die Servicekräfte werden in einigen Kliniken schon erprobt, und da sie keine Ausbildung wie wir haben sind sie deutlich billiger, und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn durchführbar, wäre ich für eine vierjährige Ausbildung, damit wäre eine Grundausbildung in allen Bereichen gewährleistet. Aber ich bin kein Dreamer.
Einen schönen Sonntag noch
Dino

Mathi

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #10 am: 14. Februar 2010, 19:57:40 »
Das Problem ist auch das die Menschlichkeit und das Gespräch mit den Patienten auf der strecke bleibt  muß ich allen mal recht geben. Aber es gibt auch ein anderes Problem der Anspruch von Patienten und Angehörige für die wir ja manchmal nur Deppen sind.

Offline dino

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #11 am: 15. Februar 2010, 13:09:13 »
Schlechte Erfahrung gemacht? Unsere Patienten sind Krank, ihre Angehörigen machen sich Sorgen, manchmal sogar Vorwürfe, sie sind mit der Situation überfordert. Dies ist dann keine persönliche Beleidigung, sondern wir dienen als Ventil. Ein ruhiges Gespräch später kann manchmal Wunder wirken, eine Vorwurfshaltung läßt eine Situation nur eskalieren. Also cool bleiben, unser Job ist eben kein Lollyschlecken, man muß auch etwas einstecken können. Und ob die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt? ist erstmal ein individuelles Problem, ein kurzes Lächeln, jeden Pat. mit seinem Namen ansprechen, Gespräch währen eines VW, also da gibts doch genug Möglichkeiten, man muß sie nur erkenn und ausschöpfen.

Offline hexchen101

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #12 am: 15. Februar 2010, 21:45:58 »
Der von Gerd Dielmann verfasste Artikel beschäftigt sich mit den verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten, vor denen die Pflege steht. Nach Dielmann gibt es drei unterschiedliche Ansätze, die in Frage kommen. Der erste Weg beschreibt die Möglichkeit, in Zukunft der Pflege verstärkt ärztliche Tätigkeiten zu delegieren. Allerdings scheint Dielmann dieser Perspektive skeptisch gegenüber zu stehen. Unter anderem sei diese Möglichkeit ausschließlich aus der Not (= Ärztemangel) entstanden. Außerdem führe dies dazu, dass "ungeordnet völlig neue Berufsfelder nach Gutherrenart geschaffen" werden.
Der zweite Weg dagegen, hat die vermehrte Abgabe von pflegerischen Tätigkeiten an Hilfskräfte zum Ziel. Wohingegen der dritte Weg die Akademisierung der Pflege in den Mittelpunkt stellt, mit dem Ziel, einzelne Eliten auszubilden.
Persönlich empfinde ich meine derzeitige Ausbildung auf einem hohen fachlichen Niveau. Es wird nicht nur Wert auf medizinische, anatomische und die Krankheitslehre betreffende Kenntnisse gelegt. Sondern wir werden dazu befähigt, den Mensch als solches im Mittelpunkt zu erkennen/ beobachten- seine Ressourcen, Ängste, Umstände (sozial, Umfeld..) neben der Erkrankung zu erfassen. Die Vielfalt der praktischen Einsätze erlaubt uns, Einblick in viele verschiedene Richtungen der Pflege zu gewinnen. So kann der spätere Berufseinstieg gezielter geplant werden. (was liegt mir/ was liegt mir nicht).
Allerdings haben die oftmals geringe Personalbesetzung auf einzelnen Stationen praktische Anleitungen und das Heranführen/ Befähigen bzgl Aufgaben der Behandlungspflege zu einem Abenteuer werden lassen.
Eben diese niedrige Personalbesetzung halte ich für den Kern des Problems. Man hat viel zu viel professionelles Fachpersonal in zu kurzer Zeit entlassen und versucht nun, dies durch Konzepte der Zukunft zu kompensieren. Antrieb für diese scheint mir vor allem der ökonomische Faktor gewesen zu sein und nicht die für mich viel wichtigere Frage, wie eine schnelle, professionelle, gewissenhafte und individuelle, den jeweiligen Wünschen des Patienten angepasste Gesundheitsversorgung optimal umgesetzt werden kann. Ich persönlich finde es durchaus sinnvoll, ärztliche Tätigkeiten verstärkt zu übernehmen (Warum soll die Pflegefachkraft keinen ZVK legen können?!) , nur müsste der personelle Rahmen für eine derartige Aufgabenerweiterung geschaffen werden- und finanziell müsste es sich für  die Pflegekräfte ebenfalls lohnen. Nur scheint mir dies garnicht in den Planvorstellungen enthalten zu sein- vielmehr wirkt es auf mich so, dass das PP mehr macht, damit die Ärzte entlastet werden und gleichzeitig sollen eigentliche Kerntätigkeiten der Pflege wie Essen anreichen, die morgendl. Pflege.. von Hilfskräften durchgeführt werden. Vergessen wird dabei, dass es genau diese Aufgaben sind, die uns die Nähe zum Patienten schaffen, die Zeiten sind in denen wir den Ist Zustand des Patienten wahrnehmen. Ich möchte mich nicht nur auf Hilfskräfte verlassen müssen, die mir die momentane Verfassung eines Patienten schildern- ich möchte selbst den Kontakt haben. Denn genau dieser stetige Kontakt mit den Patienten ist es, der den Ärzten oftmals nützliche Hinweise bei der Diagnosefindung gibt.
Mein Fazit, ich halte das Fachpersonal für absolut fähig einige der jetzigen ärztlichen Aufgaben zu übernehmen- allerdings nicht als Kompensation für einen Ärztemangel, sondern als eine bereichserweiterende Entwicklung der modernen Gesundheits- und Krankenpflege!

Offline dino

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #13 am: 15. Februar 2010, 21:53:31 »
Kannst Du Gedanken lesen? So denke ich auch.  8-)

Offline Niko Keres K07

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Re: Arbeitsauftrag für den K '07 HT...
« Antwort #14 am: 16. Februar 2010, 18:10:59 »
Ich habe das Gefühl dass den "pflegenden Berufen" in Deutschland ein großes Durcheinander droht und bald niemand mehr durchblickt wer genau welche Kompetenzen und Verantwortlichkeiten inne hat, bzw. wo diese enden. Es werden wild Berufe kreiert wie es gerade passt, Hauptsache ist immer das Kosten gespart werden. Die Dummen sind natürlich vor allem die Menschen die, wie in dem Artikel erwähnt, eine Berufsausbildung in einem der neu geschaffenen, staatlich nicht anerkannten, Berufen abgeschlossen haben. Wer weiß schon ob sich der gewählte Beruf durchsetzt oder ob er überhaupt eine Zukunft hat? Und wenn nicht, was dann?

Ärztliche Tätigkeiten übernehmen? Warum nicht? Ich hätte kein Problem damit. Aber wie soll das von statten gehen und professionell ausgeführt werden, wenn auf den meisten Stationen (zumindest in der Somatik) nicht mal Zeit da ist um die Schüler ordentlich anzulernen, bzw. zu betreuen?

Pflegehilfskräfte delegieren, selbst kaum mehr Kontakt mit den Patienten haben, aber wenn etwas schief geht den Kopf hinhalten? Mir graut es davor.

Der Politik und den Arbeitgebern geht es augenscheinlich nur darum Kosten einzusparen. Was für die Beschäftigten und vor allem für die Patienten am sinnvollsten wäre wird leider viel zu oft außer Acht gelassen. Ich frage mich wo das enden wird und wie unser Berufsstand wohl am besten intervenieren könnte.
Gelben Schnee isst man nicht!