Autor Thema: "KIS" in der USA...  (Gelesen 3709 mal)

Offline Thomas Beßen

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"KIS" in der USA...
« am: 27. Dezember 2009, 19:39:41 »
Ist hier jemand mal im Forum, der den folgenden Auszug eines Artikels des New England Journals of Medicine übersetzen könnte? Es geht um die Krankenhausinformationssysteme (KIS) und deren Nutzung in der USA...
Danke vorab & abendliche Grüße!
Thomas Beßen

"Background Despite a consensus that the use of health information technology should lead to more efficient, safer, and higher-quality care, there are no reliable estimates of the prevalence of adoption of electronic health records in U.S. hospitals.

Methods We surveyed all acute care hospitals that are members of the American Hospital Association for the presence of specific electronic-record functionalities. Using a definition of electronic health records based on expert consensus, we determined the proportion of hospitals that had such systems in their clinical areas. We also examined the relationship of adoption of electronic health records to specific hospital characteristics and factors that were reported to be barriers to or facilitators of adoption.

Results On the basis of responses from 63.1% of hospitals surveyed, only 1.5% of U.S. hospitals have a comprehensive electronic-records system (i.e., present in all clinical units), and an additional 7.6% have a basic system (i.e., present in at least one clinical unit). Computerized provider-order entry for medications has been implemented in only 17% of hospitals. Larger hospitals, those located in urban areas, and teaching hospitals were more likely to have electronic-records systems. Respondents cited capital requirements and high maintenance costs as the primary barriers to implementation, although hospitals with electronic-records systems were less likely to cite these barriers than hospitals without such systems.

Conclusions The very low levels of adoption of electronic health records in U.S. hospitals suggest that policymakers face substantial obstacles to the achievement of health care performance goals that depend on health information technology. A policy strategy focused on financial support, interoperability, and training of technical support staff may be necessary to spur adoption of electronic-records systems in U.S. hospitals. ..."


Quelle & mehr: http://content.nejm.org/cgi/content/full/NEJMsa0900592?query=TOC
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Britta07

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Re: "KIS" in der USA...
« Antwort #1 am: 07. Februar 2010, 17:25:53 »
Hallo Hr. Beßen,
besser spät als gar nicht.....hier meine Übersetzung  :-D


"Hintergrund:Obwohl ein Konsens herrscht, dass die Nutzung von Gesundheits-Informations-Technologie zu einer effizienteren, sichereren und qualitativ höherwertigen Versorgung führen sollte, gibt es keine verlässlichen Zahlen, inwieweit die Nutzung von elektronischen Krankendaten in US-Krankenhäusern verbreitet ist.

Methoden:Wir haben alle Akutkrankenhäuser, die Mitglied der American Hospital Association sind, auf das Vorhandensein von spezifischen elektronischen Datenfunktionalitäten (?) befragt. Unter Nutzung der Experten-Definiton von "Elektronischen Gesundheits-Daten" (im weiteren EGD genannt) ermittelten wir den Anteil der Krankenhäuser, die solche Systeme in ihren medizinischen Bereichen aufwiesen. Wir untersuchten ebenso das Verhältnis zwischen der Übernahme von EGD bezüglich bestimmter Krankenhaus-Charakteristika und Faktoren, die als Hindernis oder Erleichterung der Umstellung angesehen wurden.

Ergebnis:Auf Basis der Antworten von 63,1% der befragten Krankenhäuser stellte sich folgendes heraus:
 
 - 1,5% der US-Krankenhäuser haben ein umfassendes elektronisches Datenerfassungs-System (d.h., es wird in allen medizinischen Abteilungen genutzt)
 - 7,6% haben ein "einfaches" System (d.h., es wird in mindestens einer medizinischen Abteilung genutzt)
 - EDV-basierte Ordereingabe für Medikamente ist in nur 17% der Krankenhäuser eingeführt.
 - Bei größeren Krankenhäusern, solchen in städtischen Gebieten, und Lehrkrankenhäusern sind elektronische Datenerfassungssysteme weiter verbreitet.
 - Die befragten Krankenhäuser nannten als größte Barrieren der Einführung elektronischer Akten die finanziellen Vorraussetzungen und die hohen Instandhaltungskosten.
   Allerdings nannten Krankenhäuser mit elektronischen Akten diese Gründe weniger oft als Krankenhäuser ohne elektronische Akten.

Schlußfolgerung:Da EGD in den US-Krankenhäusern nur wenig verbreitet sind, steht die Politik vor erheblichen Hindernissen auf dem Weg zum Erreichen ihrer gesundheitspolitischen Ziele, die auf Informationstechnologie basieren. Eine Politik, die auf finanzieller Unterstützung, Zusammenarbeit und der Schulung von Mitarbeitern im technischen Support basiert, wird nötig sein, um die Nutzung von EGD in US-Krankenhäusern auszuweiten......"
 
So, jetzt raucht mir der Kopf. Bis morgen dann

LG
Britta
 


 
Nur, weil du nicht paranoid bist, heißt das nicht, daß sie nicht hinter dir her sind.

Offline Thomas Beßen

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Re: "KIS" in der USA...
« Antwort #2 am: 08. Februar 2010, 07:41:52 »
Vielen herzlichen Dank, Britta! Sie haben damit mitgeholfen, ein wenig mehr Sachlichkeit in die Diskussion um die Einführung eines Krankenhausinformationssystems (KIS) zu bringen...
Herzliche Grüße, bis nachher!
Thomas Beßen
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