Künstliche Ernährung, Transnasale Sonden und PEG
Künstliche Ernährung
Ein Patient muss dann künstlich ernährt werden, wenn die orale Ernährung zur Deckung der Nährstoffe nicht ausreicht, weil der Patient nicht essen:
∙ darf, z.B. prä- oder postoperativ
∙ kann, z.B. bei Schluckstörungen, Speiseröhrenkrebs, Bewusstlosigkeit
∙ will, z.B. bei Nahrungsverweigerung
Es gibt 2 Möglichkeiten der künstlichen Ernährung:
∙ enterale Ernährung über eine im Magen-Darm-Trakt platzierte Sonde
∙ parenterale Ernährung über venöse Zugänge
Enterale Ernährung
Bei der enteralen Ernährung erhält der Patient über eine Sonde Nährstoffe (Sondenkost) in den Magen oder den Dünndarm.
Die Sondenkost wird über Resorption des Magen-Darm-Traktes verarbeitet.
Der Arzt verordnet die Sondenkost, welche auf die Grunderkrankung des Patienten abgestimmt sein muss.
Die Sondenkost kann:
∙ als Bolus verabreicht
∙ durch die Schwerkraft einlaufen
∙ mit Hilfe einer Ernährungspumpe kontinuierlich zugeführt werden
Zusätzlich muss eine Flüssigkeitszufuhr durch Wasser erfolgen.
Komplikationen:
∙ zu schnelle Gabe der Sondenkost kann Magen- Darm- Störungen mit Durchfällen
und abdominalen Schmerzen auslösen
infektiöse Diarrhoe
∙ Hyperglykämien möglich bei Sondenkost mit niedermolekularen Kohlenhydraten
∙ Reizungen der Nase oder des Rachens bei transnasalen Sonden, sowie
∙ Refluxösophagitis und
∙ Druckgeschwüren
∙ Lokale Wundinfektionen und
∙ Pflasterunverträglichkeiten bei PEG sind möglich
Um das Komplikationsrisiko möglichst gering zu halten sind:
∙ genaue Krakenbeobachtung
∙ Flüssigkeitsbilanzierung
∙ Gewichtskontrollen
∙ BZ-Tagesprofile
∙ richtige Auswahl der Sondenkost
∙angemessener Sondentyp
notwendig.
Vorteile der enteralen Ernährung
∙ Verhinderung der Dünndarmatrophie
∙ stellt eine natürlichere Form der Ernährung dar
∙ keine bleibenden Schäden
∙ Kann alleine oder in Kombination mit der parenteralen Ernährung durchgeführt
werden
∙ Verminderung der Infektionsgefahr durch ZVK
Ziele der enteralen Ernährung:
∙ Wiederherstellung bzw. Erhaltung des Ernährungszustandes
∙ Verhinderung von Mangelernährung
∙ Deckung des individuellen Nährstoffbedarfs
∙ Steigerung der Lebensqualität
Die andere Art der künstlichen Ernährung bezeichnet man als:
Parenterale Ernährung, welche für die Gabe von Infusionen steht.
Eine intravenöse, also parenterale Ernährung ist dann erforderlich, wenn:
∙ über eine enterale Sonde keine ausreichende Nährstoffversorgung mehr möglich ist.
Man kann ihn 2 Formen unterteilen:
∙ teilweise parenterale Ernährung (Darm nimmt nur noch einen Teil der Nahrung auf)
∙ totale (komplette) parenterale Ernährung (TPE), hier wird der Darm völlig
umgangen.
Transnasale Sonden
Transnasale Sonden werden bei kürzeren enteralen Nahrungstherapien von 2 bis 8 Wochen, sowie bei Situationen, bei denen die voraussichtliche Dauer der Therapie noch nicht absehbar ist, eingesetzt um benötigte Nährstoffe zu erhalten.
Transnasale Sonden kommen bei verschiedenen Diagnosen zum Einsatz, da sie:
∙ in den Magen sowie
∙ den Dünndarm
gelegt werden können.
Eine transnasale Sonde ist ein 2 bis 4 mm dünner Kunststoffschlauch, der mit der Spitze zuerst durch:
∙ die Nase
∙ über den Rachenraum
∙ die Speiseröhre
in die gewünschte Lage im Körper geschoben wird.
Entweder in den Magen (= nasogastrale Sonde) oder durch den Magen hindurch bis hin zum Dünndarm (= nasojejunale Sonde).
Die Sondenlänge beträgt ~ 50 - 130 cm und ist abhängig:
∙ von der Größe des Patienten
∙ von der Sondenlage
Transnasale Sonden sollten alle 2 bis 8 Wochen gewechselt werden.
Es gibt verschiedene Indikationen für eine Ernährungssonde:
Der Patient:
∙ darf nicht essen: OP im Mund-, Ösopagusbereich,
traumatische Veränderungen im oro-ösophagealen Bereich
∙ kann nicht essen: Störungen im ZNS,
bewusstlose und gelähmte Patienten (Apoplex, Schädel- Hirn- Trauma, Behinderungen
Kau- und Schluckstörungen
∙ will nicht essen: Essstörungen (z. B. Anorexia nervosa),
∙ psychische Störungen (z. B. Depressionen usw.),
Schmerzen aufgrund entzündlicher Prozesse
Kontraindikationen:
∙ Ulkusleiden
∙ GIT-Blutungen
∙ Ileus
∙ Akute Pankreatitis
Es gibt 2 verschiedene Sondenarten, da unterschiedliche Störungen bestimmter Körperfunktionen einen jeweils anderen Sondentyp erforderlich machen.
Diese Sondenarten unterscheiden sich nach:
∙ der Lagetechnik
∙ der Sondenlage
Zum einen gibt es die:
∙ transnasale (über Nase, Rachenraum und Speiseröhre) Legetechnik
∙ perkutane (durch die Bauchdecke) Legetechnik
Darüber hinaus gibt es 3 verschiedene Sondenlagen, die angeben an welcher Stelle des Verdauungstraktes die Sonde endet und die Sondennahrung aufgenommen wird:
∙ im Magen (gastrale Lage)
∙ im Zwölffingerdarm (duodenale Lage)
∙ im Dünndarm (jejunale Lage)
Die Auswahl des passenden Sondentyps richtet sich nach:
∙ der Funktion des Magen- Darm- Traktes des Patienten
∙ der voraussichtlichen Dauer der enteralen Ernährungstherapie
Am häufigsten wird die so genannte Magensonde (gastrale Lage) angewendet.
Diese kann transnasal als auch perkutan gelegt werden und wird verwendet, wenn die Magenentleerung nicht gestört ist und keine erhöhte Aspirationsgefahr besteht.
Ist die Magenentleerung gestört durch:
∙ Stenosen (Verengungen) am Magenausgang
∙ neurologischen Störungen
∙ erhöhte Aspirationsgefahr
kann die Sonde bis in den Zwölffingerdarm oder den tieferen Dünndarm geschoben werden.
Falls:
∙ Stenosen auch an anderen Stellen des Verdauungstraktes auftreten
∙ Teile des oberen Darmtraktes fehlen oder entfernt werden mussten
ist die jejunale Lage die einzige Möglichkeit.
In duodenaler und jejunaler Lage muss die Nahrung über eine Ernährungspumpe genaustens und kontinuierlich verabreicht werden, da der Darm nicht im Stande ist, größere Nahrungsmengen auf einmal aufzunehmen.
Transnasale Sondenlegung
Patientenvorbereitung
• Information des Patienten (Sinn und Ablauf der Maßnahme erläutern)
• Patient vor Blicken von Mitpatienten schützen
• Vorbereiten und Bereitlegen der Materialien
• Patient lagern (Oberkörperhochlagerung), Nase reinigen, Schleimhautanästhesie, Schutztuch unterlegen
Durchführung
• Abmessen der Sonde (Nasenspitze- Ohrläppchen- Magengrube, ca. 45 cm bei Erwachsenen, Nasenspitze-Bauchnabel beim Kind, Ohr-Nasenspitze-Ohr bei Säuglingen/Neugeborenen)
• Markieren des ermittelten Punktes mit einem Fettstift
• Patienten entspannen lassen, gleichmäßig durch den Mund atmen lassen, Handschuhe anziehen
• Sonde mit der Spitze voran durch die Nase bis kurz oberhalb der Epiglottis (= Kehldeckel) einführen
• Patienten auffordern zu schlucken, während des Schluckaktes die Sonde stückweise vorschieben (ggf. Schlucken durch Trinken von Wasser provozieren)
• bei Anzeichen von Zyanose oder starkem Husten, die Sonde bis oberhalb der Epiglottis zurückziehen und erneut sondieren (ggf. Pausen einlegen)
• Sonde bis zur Markierung einführen
• Sondenlage kontrollieren:
• Aspiration von Sekret
• Säurenachweis mit Indikatorpapier
• Luft durch die Sonde insufflieren und das Geräusch mit dem Stethoskop lokalisieren
• ggf. Röntgenkontrolle
• bei Sekretstau bestätigt Sekretfluss die korrekte Lage
• Verweilsonde an Nasenrücken, Stirn oder Wange fixieren
Patientennachsorge
• Patient den Mund ausspülen lassen (Vorsicht!!! Schleimhautanästhetikum: Aspirationsgefahr!)
• Informationen über die liegende Sonde
• Entspannte Lagerung des Patienten
• Materialentsorgung
• Gemäß der Anordnung die Pflege der Sonde beginnen
Komplikationen beim Legen und der liegenden Sonde:
• Atemstillstand bzw. Bradykardie durch Vagusreizung
• Ösophagus-, Magenperforation
• Druckulzerationen im Magen, Ösophagus oder an der Nase
• Nasenbluten
• Einführen der Sonde in die Trachea
• Sonde rollt sich unbemerkt im Rachenraum auf
• Schleimhautreizung
• Verschluss der Kardia
• Schluckstörungen werden hervorgerufen oder verschlimmert
Sondenpflege
• Handschuhe tragen
• regelmäßige Lagekontrolle der Sonde
• regelmäßig die Fixierungen lösen und in andere Richtungen anbringen
• Nasenpflege
PEG (= perkutane endoskopische Gastrostomie)
PEG heißt wörtlich: durch die Haut per Endoskopie angebrachte Magenöffnung.
Eine PEG- Sonde ist ein elastischer Kunststoffschlauch, der durch die Bauchdecke in den Magen eingeführt wird.
Die PEG ist eine bewährte Möglichkeit der enteralen, künstlichen Ernährung von Patienten, die nicht mehr schlucken oder aus anderen Gründen auf herkömmlichen Weg keine Nahrung mehr aufnehmen können.
Im Rahmen einer Gastroskopie (= Magenspiegelung) wird die PEG- Sonde gelegt.
Die perkutane endoskopische Gastrostomie ermöglicht eine künstliche Ernährung mit spezieller Sondenkost.
Geschichte
Das Problem der Mangelernährung ist schon seit Jahrhunderten bekannt und wurde auch schon versucht von Heilkundigen zu behandeln.
12 Jh. Der Arzt Avenzoar führte eine enterale Ernährung über eine silberkanüle durch.
1570 werden verschiedene Wege der enteralen Ernährung von F. ab
Aquapendente beschrieben.
1644 van Helmont führt die Ernährung per Spritze durch.
Ende des 18 Jh. Wurde die 1. Magensonde erfunden und gelegt
1884 Ewald und Osler erfinden Sonden aus weichem Gummi.
20 Jh. Es gibt Sonden aus Silikon und Polyäthylen. Duodenalsonden
werden entwickelt.
1980 Perkutane Endoskopische Gastrostomie von Jeffrey L. Ponsky
und Michael Gauderer.
Indikation
Die Ernährungstherapie per PEG wird in der Onkologie, Geriatrie, Neurologie, Inneren Medizin als auch in der Pädiatrie eingesetzt.
Die PEG- Sonde eignet sich für Patienten, die schlucken wollen, es aber nicht oder nicht ohne Probleme können:
• bei Erkrankungen des Mundes, des Rachens und der Speiseröhre
• nach Verletzungen von Gesicht, Kopf und anderen schweren Traumen
• nach schweren kieferchirurgischen Eingriffen
• bei inoperablem und stenosierenden Ösophagus- oder Larynxkarzinomen
• bei neurologischen Erkrankungen mit Schluckstörung (= Dysphagie)
• bei unzureichender oraler Nahrungsaufnahme (Abwehr, körperliche Schwäche zur Problematik bei Demenzkranken)
• bei Erkrankungen, bei denen der Patient abmagert (AIDS, Krebs, etc.)
• bei Bewusstseinsstörungen (Koma, Wachkoma)
Vorteile
∙ Aspirationsgefahr ist gering
∙ es besteht kein Esszwang, über den Mund wird nur aufgenommen, was möglich ist und worauf die Betroffenen Lust haben
∙ weniger Zeit wird für das Verabreichen der Nahrung benötigt
∙ Medikamente und Flüssigkeit können durch die Sonde verabreicht werden
∙ die PEG- Sonde kann jederzeit entfernt werden
Kontraindikationen
∙ der Patient kann in ausreichendem Maße essen und trinken
∙ Aufnahmestörungen für Nahrung im Magen
∙ Passageschwierigkeiten im Darm
∙ Aszitis (= massive Bauchwassersucht)
∙ starke Adipositas
∙ Peritonitis (= Bauchfellentzündung)
∙ schwere Gerinnungsstörungen
∙ Pankreatitis (= Bauchspeicheldrüsenentzündung)
∙ Morbus Crohn (Gefahr der Fistelbildung)
∙ Verweigerung
∙ Anorexia nervosa
∙ stark begrenzte Lebenserwartung
∙ Varizen
Nachteile
• ∙ eine PEG kann eine lebensverlängernde Maßnahme sein
• ∙ die Ernährung über die PEG- Sonde kann Durchfall verursachen
• ∙ das Gewebe um die PEG kann sich infizieren
• ∙ die Sonde kann dislozieren und die Flüssigkeit falsch laufen
Technik der PEG-Anlage
Beim „Legen“ der PEG wird eine Sonde durch die Bauchdecke hindurch in den Magen gelegt.
Die häufigste Methode, die angewandt wird, ist die so genannte Fadendurchzugsmethode.
Zunächst wird eine Gastroskopie durchgeführt und der Magen durch Einblasen von Luft entfaltet. Mittels Diaphanoskopie (= Einführung einer kleinen „Lampe“, die den Magen durchleuchtet, so dass das Licht von außen sichtbar ist) wird im abgedunkelten Raum eine geeignete Position für die Sonde gesucht. Nach Durchführung einer örtlichen Betäubung und entsprechender Desinfektion wird ein kleiner Schnitt (wenige Millimeter lang) in die Bauchhaut gemacht. Durch diese kleine Eröffnung wird eine Stahlkanüle bis in den Magen eingeführt. Über diese Stahlkanüle ist ein Plastikröhrchen gestreift, das beim zurückziehen, der Stahlkanüle eine Verbindung durch die Haut in den Magen herstellt. Man führt nun einen Faden durch dieses Röhrchen, der im Magen mit einer kleinen Zange, die durch das Endoskop geschoben wurde, ergriffen wird. Das Endoskop wird langsam herausgezogen bis der Faden aus dem Mund des Patienten ragt. An dieses Ende wird die Sonde befestigt und durch Ziehen am Fadenende, das aus dem Verbindungsröhrchen ragt, durch Mund, Speiseröhre und Magen nach außen gezogen. Am Ende der Sonde, die sich im Magen befindet ist eine Plastik- Fixierplatte befestigt, die ein Durchrutschen der Sonde nach außen verhindern soll. An der äußeren Bauchhaut ist eine Gegenplatte fixiert.
In den ersten 3 Tagen wird die Gegenplatte relativ fest gezogen, damit sich ein dichter Stichkanal bilden kann. Danach sollte die Platte gelockert werden, um ein Einwachsen der inneren Platte zu verhindern.
Mögliche Komplikationen beim Legen der PEG und bei liegender PEG
• Beim Anlegen der PEG Verletzung der Bauchorgane (selten)
• Verletzungen anderer Organe [Aorta, Leber, Pankreas, Milz, Herz…] (denkbar)
• Bauchfellentzündung (selten)
• Erbrechen, dadurch Aspirationsgefahr, dadurch erhöhtes Pneumonierisiko
• Einwachsen der Fixierplatte in die Magenwand und Bauchhaut
• Verstopfung des Schlauches dadurch Entfernung nötig
• Soor und Parotitis, wenn keine orale Flüssigkeitsaufnahme mehr erfolgt
Sondentypen
Es gibt 3 andere Sondentypen, die sich in ihrer Lage unterscheiden.
Duodenale Sonde: durch eine zusätzliche Sonde, die durch die PEG hindurchgeht, kann die Sonde bis in den Zwölffingerdarm verlängert werden.
PEJ (= perkutane endoskopische Jejunostomie): Die Sonde wird direkt in Dünndarm punktiert und der Magen wird so komplett umgangen.
FKJ (= Feinnadelkatheter- Jejunostomie): wird besonders bei Tumorpatienten während einer Gastrektomie (=Magenentfernung) gelegt. Diese Methode ist relativ komplikationsarm. Bei der Pflege ist jedoch zu beachten, dass die Fixierung nicht gelöst und die Sonde nicht mobilisiert wird, da die Sonde hierbei dislozieren könnte.
PEG-Pflege
• Patient informieren
• Patient bauchdeckenentspannt auf den Rücken lagern
• Hände desinfizieren
• Handschuhe anziehen
Durchführung des Verbandwechsels
• Pflaster vorsichtig lösen
• Lösen der Halteplatte
• Desinfektion der Einstichstelle und der Sonde
• Reinigung der Einstichstelle und der Sonde mit steriler Kompresse zirkulär von zentral nach peripher
• Mobilisation der Sonde, 3-4 cm in den Magen schieben und 1x um sich selbst drehen
• sterile Schlitzkompresse zwischen Haut und Fixierplatte um die Sonde legen
• Befestigen der Halteplatte
• Fixierplatte mit steriler Kompresse abdecken
• mit Pflaster abkleben
Normalerweise erfolgt der Verbandswechsel trocken. In den ersten 10 Tagen sollte der Verbandswechsel täglich erfolgen, danach 2-3 mal wöchentlich. Dabei ist die Beobachtung der Wundverhältnisse sehr wichtig.
Bei lokaler Wundinfektion mit Rötung der Einstichstelle wird der Verbandswechsel mit z.B. Betaisodonna oder Octenisept.
Bei Austritt von entzündetem Sekret kann man Gentamycin Augensalbe verwenden.
Ansonsten muss eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen (Nur nach ärztlicher Anordnung verabreichen).
Bei sorgfältiger Pflege hält die PEG- Sonde etwa 1 Jahr, in Ausnahmefällen auch länger. Der Sondenwechsel erfolgt nach einem Jahr, da bemerkt wurde, dass in diesem Zeitraum, die Fixierplatte im Mageninneren angedaut wurde.
Nach jeder Nahrungszufuhr, vor und nach der Medikamentengabe und mindestens 1x täglich, wenn die Sonde nicht benutzt wurde, sollte sie ausreichend gespült werden, um eine Sondenverstopfung zu vermeiden.
Die Spülung erfolgt mit einer Spritze (ohne Nadel)
Verabreichung von Medikamenten
• Medikamente in Wasser auflösen
• immer separat und nicht mit der Nahrung verabreichen
• darauf achten, ob Tabletten zerkleinert (gemörsert) werden dürfen (Retard- Tabletten verlieren die Wirkung)
Allgemeines: sollte die Sonde undicht sein, kann man sie ein Stück kürzen. Um das Material zu schonen, sollte die Klemme immer an eine andere Stelle geschlossen werden.
PEG-Entfernung
Kann der Patient wieder ausreichend selbstständig essen, kann die PEG- Sonde wieder entfernt werden. Dazu gibt es 2 Wege:
• die Sonde außen an der Bauchwand abschneiden, das herausstehende Ende der Sonde in den Magen schieben und warten bis der Innenteil der Sonde über den Darm ausgeschieden wird.
• erneute Magenspiegelung durchführen und die Sonde mit Hilfe einer Fasszange über die Speiseröhre nach außen entfernen. Die Sonde muss außen an der Bauchdecke abgeschnitten werden.
Copyright Katja Mieth und Sandra Schild, K 2005 HT, 2006