Autor Thema: Reanimation - Neues aus der Forschung  (Gelesen 9264 mal)

Offline Thomas Beßen

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Reanimation - Neues aus der Forschung
« am: 16. März 2007, 11:25:16 »
Unter der Rubrik Forschung steht heute Folgendes in der Frankfurter Rundschau:


Mund-zu-Mund-Beatmung bei Herzstillstand nicht hilfreich

Tokio/London (dpa) - Die Mund-zu-Mund-Beatmung ist im Falle eines Herzstillstands gar nicht so hilfreich wie lange Zeit angenommen. Eine Herzmassage allein rettet im Fall eines plötzlichen Herzstillstandes rund doppelt so viele Leben wie eine Kombination aus Herzmassage mit Mund-zu-Mund-Beatmung.

Das berichten Forscher um Ken Nagao vom japanischen Surugadai Nihon Universitätskrankenhaus, nachdem sie 4068 Fälle von plötzlich kollabierten Erwachsenen aus der japanischen Region Kanto untersucht hatten. Die Resultate werden im Medizinjournal "The Lancet" vorgestellt.

Umstehende Retter sollten sich künftig ganz auf die Herzmassage konzentrieren, empfehlen die Wissenschaftler mit Blick auf die Resultate ihrer Studie. In keiner Patientengruppe habe die zusätzliche Mund-zu-Mund-Beatmung irgendeinen Nutzen gebracht. Im Gegenteil: Sie benötige zu viel Zeit, die für die nützlichere Herzmassage fehle.


Und unter http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?em_cnt=1096361 steht weiter:

Diese Studie bestätige, was sich in Tierversuchen bereits gezeigt habe, erklärte Gordon Ewy vom Klinikum der Universität Arizona in Tucson (USA) in einem begleitenden Text in dem Journal. Der Verzicht auf die vielfach als unangenehm empfundene Methode könnte zudem mehr Menschen ermutigen, im Notfall auch wirklich zu helfen. Andere Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Beatmung auch aus Angst vor übertragbaren Krankheiten unbeliebt sei. Der Transport des Blutes durch den Körper sei für den kollabierten Patienten wertvoller als die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff durch die Beatmung, erläuterte Ewy. "Wir wissen jetzt, dass sie nicht nur nicht hilfreich ist, sondern oft sogar schadet."

Die Gruppe um Nagao unterteilte die Patienten - je nach ihren Herzproblemen - in mehrere Untergruppen. Eine davon waren Betroffene, deren Herz nach einem Stromstoß der herbeigeeilten Notärzte wieder zu schlagen begann. Allein in dieser Gruppe überlebten fast doppelt so viele Menschen, die nur eine Herzmassage und keine zusätzliche Mund- zu-Mund-Beatmung erhielten (19,4 zu 11,2 Prozent), heißt es in "The Lancet".
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #1 am: 17. März 2007, 11:01:02 »
Hallo Thomas,
die FR hat das Ganze etwas verspätet gebracht. Alle paar Jahre werden die Reanimationsempfehlungen vom ILCOR (International Liaison Committee on Resuscitation ), dessen Mitglied auch das ERC (Eurepean Resuscitation Council ) ist, überarbeitet. Das Ziel ist eine Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Vereinfachung. In der IBF Notfallmanagement sind die neuen Leitlinien seit einem Jahr Standard. Der Herzdruckmassage wird hier eine ganz klare Priorität eingeräumt. Einer der häufigsten Fehler während einer Reanimation ist das zeitlich zu lange Intervall Herzdruckmassage/Beatmung. Dies ist eines der Übungsschwerpunkte für Profis. Für die Laienhilfe ist es ungleich problematischer. Stell Dir mal einen Bäcker vor, der Super Brötchen backt. Als er vor rund dreißig Jahren seinen Fürerschein machte absolvierte er zwar seinen SMU-Kurs, aber wer kann das über die Zeit denn speichern. Gerade die Technik der Beatmung ist vom handling schwerer zu behalten als die Herzdruckmassage. mal abgesehen von der Tatsache, dass damals im SMU-Kurs die Herzdruckmassage noch nicht gelehrt wurde. Für rund 6-Euro gibt es im SK-Verlag ein gutes Kompendium über die neuen Richtlinien.Es ist von Thomas Semmel und heißt Reanimation aktuell.
Viele Grüße
Dino

Offline Alucard

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #2 am: 19. März 2007, 16:30:04 »
Da stimme ich nur zu die Beatmung ist hierbei nicht so wichtig im Kreislauf ist ohnehin noch einiges an O² gespeichert was ja dann durch die Kompresion des Herzmuskels weiter gegeben wird. Auserdem ist so eine Rea. sehr anstrengend auch ohne das man noch pusten muss.
Ich fände es wichtig in so einem Kurs den Leuten beizubringen wie man den richtigen druckpunkt aufsucht den dann kann man ohne abzusetzen (um zu beatmen und dann wieder den richtigen punkt aufzusuchen) durchgängig eine Sufiziente Herzdruckmassage durchführen und auch eher einen geeigneten Rhytmus beibehalten.
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Offline dino

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #3 am: 23. März 2007, 16:58:37 »
Ich möchte hier keine Mißverständnisse aufkommen lassen. Natürlich ist Sauerstoff überlebenswichtig. Genügend restoxigeniertes Blut ist nur in den ersten Minuten noch ausreichen verfügbar. Eine Reanimation ohne Beatmung stellt eher die Ausnahmesituation dar, eben Laien bzw. wenn keine Beatmungshilfe vorhanden ist. Dies spielt innerhalb einer Klinik aber eine untergeordnete Rolle, da jede Station einen NF-Koffer besitzt. In Häusern, wo man alleine ist, empfiehlt sich die Überkopfreanimation, welche auch im Notfallmanagement nicht nur gezeigt, sondern auch praktisch geübt wird, das gilt natürlich auch für die KPS.
Ebenso wird auch das Aufsuchen des Druckpunktes gezeigt und geübt. Dies ist nach den neuen Leitlinien nochmals einfacher geworden, denn seit 2000 heißt es, suchen Sie die Mitte des unteren Sternums auf.
Dino

Offline Alucard

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #4 am: 24. März 2007, 13:38:48 »
Ich stimme dir zu dino natürlich ist die Beatmung wichtig aber so wie ich es verstanden habe geht es hier ja um Laien und Ersthelfer. Ist doch klar das jemand mit einer Medizinischen ausbildung mehr können sollte als nur die Herzdruckmassage.

MFG
Alucard
« Letzte Änderung: 26. März 2007, 23:08:23 von Alucard »
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Offline dino

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #5 am: 25. März 2007, 08:27:32 »
Nein, dies gilt nicht nur für Ersthelfer. Stell Dir vor, Du bist einkaufen und und plötzlich mußt du reanimieren. Der Patient hat vielleicht auch noch aspiriert und ohne Ambu hättest Du nacher einen gewöhnungsbedürftigen Nachgeschmack im Mund. Ein life-key könnte hier auch keine allzu große Erleichterung bringen.
Sonntägliche Grüße
Dino

Offline Alucard

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #6 am: 25. März 2007, 13:13:24 »
Oh man, ist doch logisch das ich dann nicht beatme wenn er Blut, Sputum, Rückwerts essen oder sonstige Flüssigkeiten in seinem Mund sehe...

MFG
Alucard
« Letzte Änderung: 26. März 2007, 23:08:08 von Alucard »
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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #7 am: 26. März 2007, 14:57:22 »
Ich habe nichts gegen eine lockere Ausdrucksweise, aber das Wort "Maul" in Zusammenhang mit einer Reanimation ist ethisch nicht akzeptabel. Bitte überdenke und ändere Deine Ausdrucksweise, wir haben es mit Menschen zu tun die unsere Hilfe benötigen und wir haben Ihnen mit Respekt zu begegnen..Dieses Forum ist übrigens auch eine Visitenkarte! Zum Schluss: Stell Dir mal vor, jemand der Dir nahe steht wäre betroffen und ein/e Helfer/in hätte ein sochles Auftreten,mit kommunikativen Grüßen
Dino

Offline Alucard

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #8 am: 26. März 2007, 15:07:57 »
Nun von ethik halte ich nicht viel. Ich habe auch nie gesagt ich würde einen Menschen bitten seinen Maul aufzumachen, würde ich nie tun und Respekt habe ich vor allen Lebewesen.

Ich habe das Wort gewählt weil ich ab und zu genervt bin das hier logische zusammenhänge nicht verstanden werden.

MFG
Alucard
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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #9 am: 26. März 2007, 19:13:43 »
Warum lernst Du dann einen sozialen Beruf, wenn Du von Ethik nichts hälst?
Wenn man etwas erklärt, sollte man grundsätzlich nichts voraussetzen, andernfalls könnte man eine böse Überraschung erleben. Vor allem in unserem Beruf kommt es immer wieder zu, sagen wir, kuriosen Situationen. Ich hoffe, Du weißt was ich meine.
Mit kommunikativen Grüßen
Dino

Offline Oberlord

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #10 am: 26. März 2007, 19:53:01 »
Mensch Dino wer bist du denn ??? Hm naja ist ja auch egal die Anonymität sei dir gewährt.
Auf jeden bist du ein Rechthaber,!!!!!!!!!!!!
Ich habe diese überflüssige Diskusion verfolg,dabei ist mir aufgefallen, dass ihr(DDDDUUUUUUUUUUUU und der Alucard) euch gegenseitig wegen Kleinigkeiten hochschaukelt.
Hättest du den Bericht(Mund-zu-Mund-Beatmung bei Herzstillstand nicht hilfreich) sorgfälltig gelesen, währe dir aufgefallen, das es sich
1. nicht zwangsläufig auf eine klinische Einrichtung bezieht, und
2. lediglich die von" umstehende Retter" die rede ist,
welches nicht zwangsläufig medizinisches Fachpersonal sein muß.

hättet ihr dies berücksichtigt, währe euch etwas Zeit und sehr viel
Fingergeklimmper erspart geblieben

Offline Alucard

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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #11 am: 26. März 2007, 23:06:21 »
Ich finde es zwar schade das dieses Interessante Thema mal wieder in was anderem endet als es ursprünglich geplant war aber ok...

Ethik richtet sich an allgemeinen Werten und Normen und dies ist nun mal nicht meine Überzeugung. Deshalb kann ich trotzdem Menschen helfen und sie Lieben. Übrigens ist die Ethik die du wohl meinst wenn ich das richtig verstanden habe eher die Methaethik die sich mit dem richtigen handeln und sprechen beschäftigt.

Aber ein gewisses maß an logik wäre nicht schlecht den du hast geschrieben
Zitat
Nein, dies gilt nicht nur für Ersthelfer
aber wenn ich einkaufen bin und nun mal kein Ambu dabei habe bin ich ein Ersthelfer und kann auch nicht sehr viel mehr tun(klar das ich durch mein Beruf besser bescheid weiß als andere) als die übliche Rettungskette anwenden und Aktivieren.

Und da dich das Wort unten offensichtlich so sehr stört ändere ich es gerne um...weil ich gerne fachliche disskusionen führen möchte und hier in diesem threat das ganze nicht ausarten lassen will.

MFG
Alucard

« Letzte Änderung: 26. März 2007, 23:19:38 von Alucard »
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Re: Reanimation - Neues aus der Forschung
« Antwort #12 am: 27. März 2007, 12:36:05 »
Lieber ein Rechthaber als inkompetent. Denn auch ein Fachmann kann sich als Ersthelfer wiederfinden. Im übrigen geht es bei einer reanbimation ums überleben und nicht ums Rechthaben. Um das Überleben zu sichern muß man sich eben an einige Regeln halten, so einfach ist das. Im übrigen gestehe ich Dir natürlich Deine freie Meinungsäußerung gerne zu.
Mit kommunikativen Grüßen
Dino