Autor Thema: Hilferuf der Altenpfleger  (Gelesen 5179 mal)

Offline Thomas Beßen

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Hilferuf der Altenpfleger
« am: 22. September 2009, 06:07:31 »
"Hamburgs Altenpfleger gehen am Montag auf die Barrikaden - sie sind am Ende ihrer Kräfte. Beim Aktionstag der Gewerkschaft ver.di machen sie in der Spitalerstraße auf Missstände in ihrer Branche aufmerksam. "Wir fordern ein Sofortprogramm mit mehr Personal, mehr Geld, planbarer Freizeit und eine bessere Ausbildung", sagt Norbert Proske, zuständiger Sekretär der Gewerkschaft.

Derzeit gibt es in Hamburg etwa 20000 Pflegekräfte. Etwas mehr als die Hälfte davon arbeitet in den 177 Altenheimen, der Rest bei einem der 334 ambulanten Pflegedienste. Gestern hat die Gewerkschaft die größten Probleme der Altenpfleger geschildert:

Arbeit für fünf Euro Lohn: Fachkräfte bekommen oft nur einen Stundenlohn zwischen 10 und 11 Euro, Hilfskräfte meist nur 5 bis 8 Euro. Die Gewerkschaft fordert mehr Geld. "Damit würde nicht nur die gesellschaftliche Anerkennung dieser Tätigkeit steigen, der Pflegeberuf würde auch wieder attraktiver werden", so ver.di-Mann Proske.

Dienst trotz freien Tages: "Es ist mittlerweile üblich, dass Mitarbeiter im Urlaub oder an freien Tagen zur Arbeit kommen müssen, weil jemand krank geworden ist", sagt der Gewerkschafter.

Arbeitsantritt vor Schichtbeginn: Berno Schuckart, Betriebsrat der Diakonie: "Viele Altenpfleger kommen schon vor Dienstbeginn, weil sie das Pensum sonst nicht schaffen." Wegen der Überlastung sei außerdem meist nur eine Fließbandpflege drin - Zeit für Gespräche gibt es nicht. Ohne Azubis und Praktikanten sei das Pensum nicht machbar. "Es ist nicht selten, dass die Kollegen bis zu zehn Stunden arbeiten", sagt außerdem Rolf in der Stroth, Betriebsrats-Chef beim privaten Träger "Pflegen und Wohnen". Manchmal seien nachts nur zwei Pfleger für 100 Bewohner da.

Kein Nachwuchs: Immer weniger Jugendliche wollen den Beruf des Altenpflegers ergreifen, Ausbildungsplätze bleiben frei. Zurzeit gibt es in Hamburg 355 Azubis. Nicht wenige wechseln nach der Ausbildung den Beruf.

Fliehende Kollegen: In Hamburg fehlen 450 Fachkräfte, selbst über Zeitarbeit gibt es kaum Personal. Dazu kommt, dass viele examinierte Kräfte ihren Job nicht lange aushalten. "Noch vor zehn Jahren betrug die Verweildauer etwa fünf Jahre, jetzt bleiben viele nur zwei bis drei Jahre", so Betriebsrat Rolf in der Schroth.

Am Montag versammeln sich die Altenpfleger um 16.30 Uhr am Mönckebrunnen (Spitalerstraße), Motto: "Wir machen mobil für gute Pflege". Um 19 Uhr gibt es ein Streitgespräch mit CDU, SPD, GAL und Die Linke über Arbeitsbedingungen in der Altenpflege. 19 Uhr, DBG-Jugendclub Movimento, Besenbinderhof 57a (St. Georg)."

Zitat: "Nicht selten, dass Kollegen bis zu zehn Stunden arbeiten" Rolf in der Stroth, Betriebsrat


Guten Morgen!
Thomas Beßen


Quelle: Simone Pauls in http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20090919/hamburg/panorama/hilferuf_der_altenpfleger.html 20090922
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline SonjaK/05

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Re: Hilferuf der Altenpfleger
« Antwort #1 am: 23. September 2009, 13:37:23 »
ja, ja das kenn ich. Bin bis vor kurzen auch 30 Min eher gekommen um mir die Akten durchzusehen und Med zu stellen. Im Dienst haste dafür kaum zeit gehabt.
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