Autor Thema: Nähe und Distanz  (Gelesen 4509 mal)

Offline Thomas Beßen

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Nähe und Distanz
« am: 03. September 2009, 06:30:28 »
Räumlicher Abstand - Hirn steuert erlaubte Nähe

Immer den richtigen räumlichen Abstand zum Mitmenschen zu wahren, gehört zu den wichtigsten sozialen Fähigkeiten. Bisher war jedoch unbekannt, wo das Gespür dafür, wie nahe man jemandem Anderen kommen darf, herkommt. Ein amerikanisches Forscherteam hat jetzt herausgefunden, dass es der Mandelkern (Amygdala) im Gehirn ist, der dieses Gefühl steuert.

Dies konnten die Forscher durch die Untersuchung einer Patientin, der der Mandelkern entfernt wurde, feststellen, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Nature Neuroscience darlegen.

Das Team um Ralph Adolphs und Daniel P. Kennedy vom California Institute of Technology konnte nun eine Frau - "SM" genannt - mit dieser besonderen Gehirnläsion genauer untersuchen. Die Amygdala verarbeitet nach bisherigen Erkenntnissen Furcht, Wachsamkeit und emotionale Belohnungen. Mit der Regelung von Distanzzonen wurde sie bisher nie in Verbindung gebracht.

Die Forscher verglichen in Experimenten das Verhalten von SM mit dem Verhalten von 20 gesunden Probanden. Alle Testpersonen sollten sich der Versuchsleiterin bis zu dem Punkt nähern, der ihnen am angenehmsten erschien. Der Abstand, den SM am angenehmsten fand, betrug 34 Zentimeter. Die gesunden Probanden hielten dagegen jeweils bei 60 bis 70 Zentimetern an.

Die Forscher folgern daraus, dass SM jegliches Gefühl für soziale Distanz verloren hat.


Frühe Grüße!
Thomas Beßen

Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1913601_Raeumlicher-Abstand-Hirn-steuert-erlaubte-Naehe.html ("RundschauleserInnen wisssen mehr" :wink:)
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.