Autor Thema: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion  (Gelesen 11372 mal)

Offline Thomas Beßen

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Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« am: 12. Juli 2009, 09:30:39 »
- so heißt ein Artikel von Franziska Schubert, den ich gestern in der Frankfurter Rundschau (S. 14/15) gelesen habe:

"An manchen Wochenenden dachte Sabine Becker (Name geändert), dass sie keine Kraft mehr haben würde, montags wieder im Krankenhaus zu arbeiten. "Ich musste weinen, obwohl es gar keinen Anlass gab", sagt die 43-Jährige. Sie war völlig überfordert und überarbeitet. Becker arbeitet als Stationsleiterin in einer Frauenklinik. 250 Überstunden hat sie angehäuft. Oft kam sie erst um 18 Uhr heim nach einem zehnstündigen Arbeitstag.

"Wenn zu Hause Chaos war, bin ich ausgerastet", berichtet die alleinerziehende Mutter. Sie sei einfach explodiert. Obwohl es oft nicht gerechtfertigt gewesen sei. Schließlich sei ihre Tochter erst elf, aber für ihr Alter sehr selbstständig. "Meine Tochter fing dann sogar an, mich zu betreuen und bot mir ihre Hilfe an", sagt Becker. "Aber ich will nicht, dass meine Tochter mir helfen muss", sagt sie, "dafür sind wir beide noch zu jung".

Am Arbeitsplatz konnte sich Becker nur noch schlecht konzentrieren. Oft wachte sie schon ein, zwei Stunden vor dem Wecker auf. "Ich war gereizt, depressiv und hatte keine Kraft mehr", sagt sie. Becker hat ein ernstes Problem, das laut einer Studie des Sigmund Freud Instituts und der Technischen Universität Chemnitz viele Beschäftigte belastet: Die meisten Angestellten hielten die ständige hohe Arbeitsbelastung und das hohe Innovationstempo nicht aus, heißt es darin.

Deutsche Arbeitsplätze geben häufig ein erschreckendes Bild ab: Burn-Out, Erschöpfung und psychische Probleme sind die Folge zunehmender Überarbeitung. Und zwar nicht nur in Unternehmen, sondern auch in sozialen Einrichtungen wie Altenheimen, Jugendzentren, Krankenhäusern und Behörden. "Müdigkeit und Gereiztheit, die man nicht mehr los wird, sind ein Zeichen für das Burn-Out-Syndrom", sagt Rolf Haubl vom Frankfurter Sigmund-Freud-Institut.

In der Studie geben mehr als 80 Prozent der Befragten an, dass psychophysische Belastungen bei den Beschäftigten zunehmen. Befragt wurden rund 1000 Berater der Deutschen Gesellschaft für Supervision, in deren Auftrag die Studie erstellt wurde.

Raubbau an Seele und Körper
Vor allem bei Mitarbeitern von Non-Profit-Organisationen beobachten die Supervisoren aufgrund von Arbeitsüberlastung einen Raubbau an Seele und Körper, der manchmal sogar ihre Familien mit in die Krise stürzt.

Von der gepriesenen Work-Life-Balance ist vielfach nichts mehr übrig: Väter und Mütter verlassen das Haus, bevor ihre Kinder aufstehen und kommen erst zurück, wenn diese längst im Bett liegen. Beschäftigte sind bisweilen so gestresst, dass sie nur noch zynisch reagieren und Veränderungen resigniert hinnehmen. Becker berichtet, das Klima im Krankenhaus habe sich in den 21 Jahren, seit sie dort arbeitet, stark verändert. "Früher waren alle freundlich und locker", sagt sie. "Wenn jetzt ein Patient nach dem Weg fragt, kriegt er schon mal eine mürrische Antwort."

Sie merkt vielen ihrer Kollegen an, dass sie total überarbeitet sind und "jeder nur noch nach sich guckt". Denn Überstunden sind keine Ausnahme mehr, sondern die Regel ganz gleich, ob es sich um Chefs oder einfache Angestellte handelt. Die meisten Beschäftigten arbeiteten regelmäßig mehr, gibt die große Mehrheit der befragten Supervisoren an.

Laut Studie müssten aber vor allem Männer aufhören, unbegrenzte Belastbarkeit verkörpern zu wollen. Für sie gelte es zu lernen, Entlastung nicht als Schwäche zu sehen. Gerade Leistungsträger brüsteten sich gern mit ihrer Überarbeitung, als handele es um eine besondere Auszeichnung. "Was bleibt mir schon anderes übrig, als durchzuhalten?", fragt dagegen Sabine Becker. Auf ihrer Station hätten sie bereits alles probiert, um die Arbeitsbelastung zu drosseln. Immerhin bekämen sie derzeit für ein paar Stunden in der Woche Unterstützung von einer Hilfskraft. Außerdem soll ein externer Prüfer nun feststellen, ob es noch Optimierungsmöglichkeiten gibt. "Aber dass bei uns eine zusätzliche Stelle geschaffen wird, ist einfach nicht drin", bemerkt Becker. Große Zuversicht, dass die Überlastung künftig abnimmt, hat sie deshalb nicht.

Keine Zeit für ein Gespräch
"Die einzige Möglichkeit, den Stress zu reduzieren, wäre, mich weiter zu qualifizieren und im Krankenhaus aufzuhören", sagt Becker, "doch eigentlich will ich gar nicht weg vom Patienten". Ein heikler Punkt, denn schon jetzt steckt Becker bei der Patientenbetreuung in einem Dilemma. Oft hat sie so viel zu tun, dass sie manchmal darüber hinweg sieht, wenn eine Patientin deprimiert wirkt. Sie unterdrücke dann den Impuls, die Frau anzusprechen: "Ich kann mir einfach nicht genug Zeit für ein Gespräch nehmen."

Vielerorts haben außerdem die Sorgen um die berufliche Zukunft zugenommen. Das sagen rund 80 Prozent der Befragten. Viele haben Angst, ihren Job zu verlieren. Auch der Anstieg unsicherer Arbeitsverhältnisse, befristete Verträge, Leiharbeit oder Scheinselbstständigkeit, belasteten. Auf die Unsicherheit reagierten Mitarbeiter immer öfter mit Entsolidarisierung und Konkurrenzdenken.

Professor Haubl berichtet von einer Krankenhausabteilung, in der sich früher alle freuten, wenn eine der Schwestern schwanger wurde. "Jetzt ist es für die anderen eine Katastrophe, weil die Stelle der Schwangeren nicht besetzt wird, und es für die anderen Mehrarbeit bedeutet", berichtet Haubl. "Das emotionale Band zwischen den Kollegen ist zerstört", betont er. *

In Beckers Team jedoch versuchen die Kolleginnen einander zu helfen: Denn alle leiden unter der Arbeitssituation. Außer Becker hat noch eine weitere Krankenschwester mit dem Burn-Out-Syndrom zu kämpfen. "Wir versuchen, die Kollegin dann zu schonen, ihr Arbeit abzunehmen oder ihr einen Tag freizugeben", sagt Becker. "Aber das geht zu Lasten der anderen", die auch so kaum wüssten, wie sie das alltägliche Arbeitspensum bewältigen sollen.

Hat Becker in der Chemotherapie Dienst, muss sie sich am Tag im Schnitt um sieben Patientinnen kümmern. "Bei der Auswahl der richtigen Infusion und der Dosierung muss ich hochkonzentriert sein, aber ständig kommt etwas dazwischen", sagt sie. Außerdem seien die Patientenzahlen gestiegen, da Chemotherapie immer öfter verschrieben werde. "Viele Patienten bekommen die Chemotherapie nun einmal in der Woche und nicht mehr wie früher alle vier Wochen", sagt Becker. Jede Behandlung muss sie abrechnen und dokumentieren. Becker und ihre Mitarbeiter beraten die Krebspatienten nicht nur, sie organisieren auch die häusliche Pflege.

Oft können sich die Betroffenen nicht mehr selbst versorgen. Also kümmert sich das Krankenhaus-Team darum, dass Pfleger zu den Patienten nach Hause kommen, organisieren Essen auf Rädern und beauftragen bei Bedarf den Schmerzdienst.

Selbswertgefühl angeknackst

Oft sind es der Studie zufolge aber auch die ständigen Neuerungen, die die Mitarbeiter überfordern. "Kaum ist eine Innovationswelle angelaufen, leitet ein neuer Chef schon die nächste ein", sagt Haubl. Oft würden dabei kurzfristige ökonomische Ziele verfolgt. Aber den Mitarbeiter wird nicht erklärt, warum das notwendig sei.

"Viele verstehen den Sinn von Veränderungen nicht mehr, weil sie gar nicht wissen, wie die Firma funktioniert", sagt der Professor für Soziologie. In ihrer Summe trügen die Entwicklungen dazu bei, dass die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Arbeitgeber abnehme. Diese Einschätzung teilen mehr als drei Viertel der Befragten. Vor allem Menschen, die sich stark mit ihrer Arbeit identifizieren, deprimieren derartige Zustände. "Auch ihr Selbstwertgefühl ist deutlich angeknackst", sagt Haubl. Manche Mitarbeiter hätten deshalb innerlich schon längst gekündigt. Sabine Becker macht weiter. Sie nimmt Medikamente gegen die Erschöpfung und andere zur Beruhigung. Ihr Arzt hat ihr eine Kur empfohlen. Aber sie wird wohl erstmal nicht dazu kommen."


Ziemlich ratlose sonntägliche Grüße!
Thomas Beßen


* gestern erfuhr ich, dass ich (zum ersten Mal) Großonkel werden würde, von meinem lieben Neffen und seiner Frau - er ist Gesundheits- und Krankenpfleger und sie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin... (ich freu' mich drüber, und zwar riesig!)
« Letzte Änderung: 12. Juli 2009, 09:56:30 von Thomas Beßen »
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Offline dino

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #1 am: 12. Juli 2009, 12:20:22 »
Herzlichen Glückwunsch zum Großonkel
LG
Dino

Offline Pamela K07

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #2 am: 12. Juli 2009, 14:37:28 »
Auch von mir herzlichen Glückwunsch!

Gruß Pamela
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Offline Thomas Beßen

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #3 am: 13. Juli 2009, 05:54:05 »
@ Pamela & Dino: Herzlichen & frühen Dank für die Glückwünsche!
LG!
Thomas Beßen

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Offline dino

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #4 am: 22. Juli 2009, 22:37:55 »
Bevor man sich auf burn out einschießt, sollte man überlegen ob denn die Kollegin, so sie denn auch existiert, nicht eine Depression hat, deren Ursache nix mit dem Job zu tun hat. Und hier unterscheiden wir endogene und exogene Depris. Und sowas kann jeden und überall treffen. Es kann genau so gut sein, dass das Ganze exemplarisch konstruiert wurde und journalistisch ebbes aufgepeppt wurde. Das Ganze ist für mich nicht nachprüfbar und ich halte mich lieber an Fakten.

Offline Pamela K07

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #5 am: 23. Juli 2009, 07:09:05 »
Stimmt. Die ,,Diagnose`` Burn out ist sehr schnell gestellt. Doch was wirklich dahinter steckt, eben evtl. eine Depression, da wird nicht danach geschaut. Meistens zumindest nicht. Weil die Ursachenfindung der Depression nämlich sehr langwierig und schwierig sein kann.

Lg Pamela K07
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duddi

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #6 am: 10. August 2009, 07:33:21 »
Hallo Herr Beßen,

ja wann ist es denn soweit? Dann würde ich mit den Glückwünschen noch n bissel warten und nachziehen  :-)

Lieben Gruß - Jacqueline Giesbert

duddi

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #7 am: 10. August 2009, 07:43:03 »
Lieber Herr Beßen,

zum Artikel noch!

Was sind das für Perspektiven? Wie können wir uns trotzdessen motivieren bzw. wie können Sie uns ermutigen?

Erschütternde Grüße

Jacqueline

Offline dino

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #8 am: 10. August 2009, 14:42:13 »
Erstmal: dies war ein Zeitungsartikel. Diese sind halt manchmal überspitzt und etwas aufbereitet. Und ob früher alles besser war wage ich einfach mal zu bezweifeln. Es war gewiß anders, aber nicht besser. Im Laufe der Zeit verändert sich so manches, und wer nicht selbst an der Veränderung aktiv mitarbeitet wird verändert, dass ist so. Die Pflege hat sich von einer reinen Hilfsgruppe zu einer eigenständigen Berufsgruppe verändert. Wir sind selbstbewußter geworden. Früher war unser Chef der Chefarzt, heute die Krankenpflegedirektion. Ein deutliches äußeres Merkmal unserer Selbständigkeit. Verweildauer der Patienten, Behandlungsstrategien etc haben sich verändert, ergo muß man die Organisationsstruktur anpassen. Die Funktionspflege hat sich hin zur (meist modifizierten) Bezugspflege gewandelt.Ein Reizwort stellt für viele QM dar, aber muß das ein Reizwort sein? QM stellt standardisierte Arbeitsabläufe dar, welche von den Anwendern (also uns) in Arbeitsgruppen so beschrieben wurden. Diese werden regelmäßig in Audits überprüft. Es liegt an jedem, sich mit Vorschlägen dort einzubringen. Stress, hohes Arbeitsaufkommen, Gefühl der Machtlosigkeit, nichts Neues. Nur wurde dies früher eben nicht thematisiert. Unterbesetzung - auch nix Neues. Ich hatte als Schüler im ersten Jahr mit einem Kurskollegen alleine Spätdienst. Ohne Schüler ging damals nix. Nachtdienste? meist Schüler oder Helfer. Praxisanleiter - Fehlanzeige, gab es nicht. Und wenn wir ehrlich sind, wo geht es heute Streßfrei zu? Man sollte immer auch mal über den Tellerrand schauen. Wer im Gesundheitswesen arbeitet muß streßresistent sein und belastbar sein, dies kann man nicht wegdiskutieren. Wir müssen rund um die Uhr an 365 Tagen und Nächten präsent sein, incl. Weihnachten und Neujahr. Wir haben täglich mit Krankheit, Leid und Tod zu tun. Darüber muss man sich im Klaren sein. Darüber hinaus gibt es gravierende Unterschiede ob man nun bei einem öffentlichem Arbeitgeber oder einem Privatem beschäftigt ist. Wichtig für uns alle ist auch eine angemessene Vertretung, sprich einer Gewerkschaft, die unsere Interessen vertritt. Sie kann dies aber nur massiv tun, wenn sie Rückhalt in der Arbeitgeberschaft hat. Und hier hakt es. Wer ist denn organisiert? Auch hier ist der Einzelne gefordert. Motivieren und ermutigen? Ist es keine Motivation wenn Du siehst, dass es dem Patienten besser geht? Wenn ich sehe, dass durch mein Team eine komplexe Situation oder ein erhöhtes Arbeitsaufkommen gut hingekriegt wurden sage ich dies auch. Gerade durch die Arbeit im Team werde ich z. B. auch immer motiviert. Dies liegt auch daran, dass ich fachlich und sozialkompetente klasse Kolleginnen und Kollegen habe. Und für mich stellt die Arbeit kein Abschreckungsfaktor dar, sondern sie macht mir Spaß und nach einem längeren Frei oder Urlaub freue ich mich sogar darauf.

duddi

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #9 am: 10. August 2009, 16:05:13 »
Vieles was Du beschreibst, hat wohl schon seine Berechtigung, aus Sicht des Pflegepersonals - ja! Doch was ist mit den Patienten  :? Ich habe mich aus ganz bestimmten Gründen für diesen Beruf entschieden - lange und gut darüber nachgedacht, was es für mich bedeuten würde, Gesundheits- und Krankenpflegerin zu sein und was es für die Patienten bedeuten würde, von mir betreut zu werden. Bei allem Respekt vor Organisation und Qualitätsmanagement - aber wo bleibt die Zeit, all das Schwarzweiße umzusetzen??? Schön wärs!!! Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn ich merke, dass ich dem Patienten Gutes tun kann, wenn es ihm durch mein Handeln besser geht! Und was den Stressfaktor angeht - da hast Du ebenfalls recht, wo ist es heute noch stressfrei, das ist auch nicht das Thema. Ich möchte nach meiner Schicht nach Hause gehen können und sagen, ich hatte zwar Stress, aber der hat sich zumindest gelohnt und sowohl mich als auch den Patienten zufrieden gestellt. Und das kann meiner Meinung nach nur mit ausreichend Zeit, Personal und in einem Team geschehen, das miteinander arbeitet. Drei äußerst wichtige Faktoren, die aufeinander treffen sich aber leider fast nie vereinen lassen. Ich hoffe während meiner Ausbildungszeit noch viele verschiedene und gute Erfahrungen machen zu können und weiterhin mit Freude dabei zu sein - und abschrecken lasse ich mich von keiner Arbeit ;-)

Danke für Deine Meinung und viele Grüße - Jacqueline

Offline dino

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #10 am: 10. August 2009, 17:02:28 »
Die Patienten profitieren von einer veränderten Behandlungsstrategie, siehe z. B. Funktionspflege versus Bezugspflege. QM sorgt für einheitliche Arbeitabläufe und dient somit auch zur Pat. Sicherheit. Schüler haben in der Regel nur einen kurzen Einblick, und hier gilt wie für jeden anderen auch: Wie es in den Wald reinschallt kommt es wieder raus. Teamarbeit bedeutet immer Zusammenarbeit, wie in einem Orchester. Es bedeutet nicht, dass jeder alles können muß, sonder jeder das macht was er am Besten kann, ausgenommen natürlich Basics. Es geht hier auch primär nicht darum, jemanden zufrieden stellen zu wollen, sondern um eine anspruchsvolle, kompetente empathische Arbeitsleistung. Was machst Du nach einer Babyreanimation? Plötzlicher Kindstot, 1 Stunde reanimiert, Du merkst richtig, wie das Baby in Deinen Armen immer kälter wird. Die Mutter setzt alle Hoffnung in Dein Handeln. Du hast eine hochqualifierte Arbeit geleistet, aber erfolglos. Oder der Diabetiker, der trotz Werte und Deiner Aufklärung Werte von >500 hat und sich seine Torte nicht verbieten läßt. Der Asthmatiker, der nach Deiner Aufklärung wie man Berotec inhaliert erstmal eine smoken geht. Ich sage mir, ich habe alles getan, aber man kann nicht jedem helfen. Jede Arbeit die wir verrichten ist wichtig und hilft den Patienten. Angefangen von einem kurzem Lächeln bis zu den komplexesten Abläufen, wenn Du diese Einstellung hättest  wärst Du auf einem guten Weg. Und es wird immer Geschehnisse geben die hängen bleiben, positive wie negative. Super Erfolge neben Niederlagen.

duddi

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #11 am: 11. August 2009, 07:30:29 »
Wie schon gesagt, ich hoffe, in meiner Zeit genau diese Erfahrungen machen zu können, um in diesem Job zu bestehen und das Beste zu geben! Genau diese Einstellung habe ich!

Offline Thomas Beßen

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #12 am: 11. August 2009, 18:57:41 »
Liebe Frau Giesbert,
es freut mich, dass Sie wohl inzwischen weniger "erschuettert" sind. Vielleicht greifen wir dieses Thema mit Ihrer Klasse auf (s. TB 10, "Berufliches Selbstverständnis entwickeln und lernen, berufliche Anforderungen zu bewältigen") und schauen gemeinsam nach entsprechenden Hilfen usw..
Schoene Urlaubsgruesse aus bella italia!
Thomas Beßen

p.s.: und das mit den Glueckwuenschen hat tatsaechlich noch ein wenig Zeit...  :-)
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Offline Pamela K07

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #13 am: 12. August 2009, 08:54:46 »
Viel Spaß in Bella Italia Hr. Beßen!   :-D
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duddi

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Re: Ausgebrannt und kurz vor der Explosion
« Antwort #14 am: 12. August 2009, 12:15:41 »
Hallo lieber Herr Beßen,

vielen Dank für Ihre Antwort. Vieles was ich über die Gesamtsituation im Gesundheitswesen in der letzen Zeit höre und mitbekomme, da ich mich natürlich jetzt mehr damit befasse als vorher, verschlägt mir regelrecht die Sprache und "erschüttert" mich im übertragenen Sinne. Ich finde Ihren Vorschlag, uns mit diesem Thema einmal näher zu beschäftigen und dies zu diskutieren, sehr gut! Lassen Sie uns das tun :-)

Bis zum nächsten Block wünsche ich Ihnen noch einen schönen Urlaub und eine gute Zeit :-)

Liebe Grüße aus dem bewölkten Hintertaunus  :|

Jacqueline Giesbert