Die Reportage von Karin Teufel gibt Einblick in die ersten Wochen der Frühchen zweier Berliner Familien auf der Neugeborenenstation der Charité.Erstausstrahlung am 27. Mai 2009 in RBB um 22:20 Uhr"Als Sebastian Wild nichts ahnend auf die Station kommt, hat er gerade zwanzig Sekunden Zeit, sich darauf einzustellen, dass er auf einmal Vater ist. Staunend steht er vor seinen Kindern Awa und Vincent - beide an der Nabelschnur der Intensivmedizin, künstlich beatmet, warm gehalten im Inkubator.
So hatten sich die Eltern den Start nicht vorgestellt. Doch nach 26 Wochen und drei Tagen wollten die Zwillinge nicht mehr im Bauch der Mutter bleiben. Noch nicht einmal ein Kilo wiegt das Mädchen, der Junge wenig mehr. Das Klinikteam der Charité setzt alles daran, dass sie von Tag zu Tag dem Entlassungsgewicht entgegenwachsen.
Ebenso kümmert sich das Team um Falko, Andrzej und Chiara. Auch die Drillinge der Familie Wiedenbeck haben einen schweren Start. Chiara wiegt bei ihrer Geburt nur 540 Gramm, doch sie kämpft. Die Ärzte möchten den Eltern Hoffnung geben und müssen trotz allem über Rückschläge und Probleme aufklären. Alle helfen, damit die Eltern trotz der schwierigen Umstände in ihre Rolle wachsen, Beziehung zu ihren Kindern aufbauen und Verantwortung übernehmen.
Das ist nicht leicht, wenn sich die Kinder noch gar nicht wie die eigenen anfühlen. Nach zwei Bauchoperationen und Bluttransfusionen darf Chiara endlich nach Hause. Ihre Brüder warten schon. Sie wird ihnen lange hinterher sein. Wie es weitergeht, kann niemand mit Sicherheit sagen - aber genau genommen ist das ja immer so."
Schönen Feierabend!
Thomas Beßen
Quelle:
http://rbb-online.de/doku/sozialreportagen/zu_frueh_ins_leben.html
