Autor Thema: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?  (Gelesen 4395 mal)

Offline dino

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
  • *
  • Beiträge: 5.051
  • In der Ruhe liegt die Kraft
Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« am: 23. Februar 2011, 11:59:08 »
Dieses Jahr soll ja ein "Superwahljahr" sein. Was bedeutet das für uns? Die Chance, auf uns aufmerksam zu mache. Also, jeder verfasst eine Stellungnahme zur aktuellen Situation und schickt diesen an seinen Abgeordneten. Ob es was ändert steht auf einem anderen Blatt, nur wer nicht spielt hat schon verloren. Zumindest würden wir damit auf unsere Situation aufmerksam machen.
VG
Dino

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.888
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #1 am: 23. Februar 2011, 17:27:27 »
Hi Dino,
ich denke, dass ein anderer Weg erfolgreicher wäre. Dieser ist aber schwieriger, weil wir hier die Patienten/Betroffenen/die Bevölkerung "einspannen müssten.
Politiker, so meine Erfahrung, reagieren nur, wenn sich ihre Wähler zusammen tun.
Es gab mal (2006) in der Essener Innenstadt eine Demo mit einem Krankenbett und vielen Kranekenschwestern[sowie allen anderen Vertretern der Gesundheitsberufe]. Das hatte eine Wirkung!!
Ich räume jedoch ein, dass es keine langfristige Wirkung hatte.
Darauf hattest Du ja mal richtiger Weise hingewiesen!!
Ich erinnere deine Zeilen, die ich gerne unterstreiche: "die Menschen fahren lieber nach Mall, als das sie sich um ihre Gesundheit bemühen.
Mir geht es dann darum, was machen wir??
Gehen wir in der vorgeschriebenen Zeit arbeiten und danach ist es Sache der Patienten, oder kämpfen wir "gegen Windmühlen". Wir sind doch sicherlich einer Meinung: Patienten nehmen uns doch nur wahr, wenn sie krank sind.
So ist das Leben halt! Ich halte hier ein-sich-abgrenzen - mit Augenmaß - für sinnvoll und für uns lebensnotwendig. Ich sage folgendes und meine es auch so: " ich habe keine Mitleid, aber jede Menge Mitgefühl". Das irritiert viele kranke Menschen, aber das kann und will ich nicht ändern. Da müssen die Menschen auch mal an ihre Gesundheit denken, so wie ich an die Inspektion meines Autos [mein Auto ist mir schnuppe- es muss nur laufen!!]
Glückauf aus Essen,
Michael

Offline dino

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
  • *
  • Beiträge: 5.051
  • In der Ruhe liegt die Kraft
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #2 am: 23. Februar 2011, 20:14:49 »
Hi, mit dem auto bin ich 100% Deiner Meinung, und ich fahr auch nicht nach Malle weil das nicht mein Ding ist. Ich lass mir lieber den Nordseewind um die Nase wehen, ist auch wesentlich gesünder. Es geht hier auch nicht nur um die Patienten, sondern auch um unsere Arbeitsbedingungen, also unser Umfeld. Einen Brief an meine Abgeordneten zu schreiben ist kein Ding, ich entwerfe einfach einen Standard und tausche nur jeweils Name und Partei aus.  :evil: Und wie ich auch schon schrieb wäre es sinnvoll wenn einige Kollegen sich nur noch um Berufspolitik kümmern würden, beides, Job und Politik, geht nicht. Das uns die Patienten nur wahrnehmen wenn sie uns brauchen würde ich nicht unterschreiben. Ich werde regelmäßig von ehemaligen pat. angesprochen, angefangen beim flohmarktbesuch bis zum Einkaufen. Aber wir leben auch in einer Kleinstadt.
VG
Dino
« Letzte Änderung: 23. Februar 2011, 20:21:24 von dino »

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.888
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #3 am: 24. Februar 2011, 07:58:17 »
Ja Dino, das hast Du schon öfter geschrieben, dass deine/eure Arbeitsbedingungen andere sind als in einer Großstadt und in einem Großklinikum.
Ich beneide Dich ein wenig!!   Hoffentlich bleibt das lange so bei Euch!
Aus meinem Blickwinkel kann ich nur berichten, dass auch in den kleineren Krankenhäusern, in meiner Umgebung,  der Verdrängungswettbewerb ernorm wird. Deine Forderung nach Fachkräften die sich ausschließlich um Berufspoliotik kümmern, haben wir doch. Einerseits die PDL´s und andererseits die Vertreter in den unterschiedlichen Berufsverbänden. Ich höre nur sehr oft, in meinem Umfeld, dass auf diese Vertreter fast ausschließlich geschimpft wird. Mir wäre es lieber, wenn die Praktiker fragen würden, was denn überhaupt in den zähen Verhandlunge möglich war/ist, statt nur zu wettern. Gegenseitiger Respekt wäre hier hilfreich. Das hat aber Grenzen, die auch ich nicht immer einhalte, weil ich manchmal ein persönliches Problem mit Vorgestzten habe, die mich dann ein wenig ungerecht werden lassen. Bin halt auch nur ein Mensch, der später vieles reflektiert und versucht zu reparieren.
Glückauf aus Essen,
Michael

Offline dino

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
  • *
  • Beiträge: 5.051
  • In der Ruhe liegt die Kraft
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #4 am: 24. Februar 2011, 12:16:38 »
Hi Therapietänzer, also die Pflegedirektion ist für mich nicht nur Vorgesetzter sondern auch Partner. Vielleicht haben wir da einfach nur Glück, mir ist klar das es woanders anders aussehen kann. Ich meinte aber nicht die Pflegedirektoren die sich darum kümmern sollten. Denn sie haben letzten Endes schon genug am Hals. Nein, ich meinte Fachkräfte die sich ausschließlich darum kümmern und dies nicht nebenher. Dieser Kreis< sollte heterogen zusammengesetzt sein, d.h. es sollten Direktion, Fachpflege, Pflege und Pflegewissenschaftler vertreten sein. Ich weiß, ist ne Utopie, aber es könnte effizient sein.
VG
Dino

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.888
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #5 am: 24. Februar 2011, 16:43:54 »
Gerne antworte ich hier noch einmal Dino.
Ich bin solangsam davon überzeugt, dass wir an dieser Stelle gleich "ticken".
Ich habe mich in die Berufspolitisiche Arbeit einbinden lassen. Dies in meiner kostbaren Freizeit, als ich noch sehr engagiert war. Manche nannten es auch übereifrig!! Ich habe es gerne getan! Leider bekam ich von der Basis höchst selten Rückendeckung. Die "lieben" Kollegen vor Ort, konnten oder wollten sich nicht vorstellen, dass Ergebnisse immer/oft Kompromisse sind mit anderen Fachgruppen. Die Erwartungen sind einseitig hoch! Es wird kaum danach gefragt was gehen kann! Alleine schon wie unser Berufsverband der DBfK in der Berufsgruppe angesehen wird, ist für mich heute schwer nachvollziehbar. Ich kenne nur wenige Berufsangehörige, die die Notwendigkeit ein-sehen, sich im Berufsverband zu engagieren. Oft bekomme ich zu hören:" das lohnt doch sowieso nicht!". Um etwas zu bewegen benötigen Menschen einen sehr langen Atem. Diesen "Atem" wollen/möchten manche Kollegen nicht aufbringen.
Übrigens: ich denke, dass ich mich bald wieder mehr engagieren kann!
Ich bin halt berufsverrückt und kann die Finger nicht davon lassen. Ich lerne Land und Leute kennen und das ist es mir WERT!!
Glückauf aus Essen,Michael

Offline dino

  • SchülerInnen & DozentInnen Vitos Hochtaunus u. Rheingau
  • *
  • Beiträge: 5.051
  • In der Ruhe liegt die Kraft
Re: Wir haben Wahlen, eine Chance für uns?
« Antwort #6 am: 24. Februar 2011, 17:15:10 »
Hi, die Argumente kenne ich zu gut. Man braucht einen langen Atem und ein LMMA Gefühl, dann wirds auch mit der Zeit. Ich passe für mich konsequent auf und achte darauf das Beruf/Familie ausgewogen ist. Das Heißt das ich auch NEIN sagen, NEIN meinen und NEIN durchziehen kann, Notfälle ausgenommen. Berufspolitik ist eine wichtige Sache, unterstütze ich auch voll, aber ich bin mehr im Fobi-Bereich sowie QM zu finden. Das bildet einen interessanten Kontrast zum Stationsalltag und motiviert mich.
Viele Grüße
Dino