Haschisch - Die Suche nach dem Kick

[Thomas Beßen]

Eckhard Stengel schreibt heute in der Frankfurter Rundschau:

"Ratten sind keine Menschen – aber ihren Gehirnen liegt der gleiche Bauplan zugrunde. Deshalb glauben Wissenschaftler, dass sich die Ergebnisse bestimmter Tierversuche auch auf Zweibeiner übertragen lassen. Zum Beispiel, wenn Ratten mit Drogen behandelt werden. Das Institut für Hirnforschung an der Universität Bremen hat jetzt neue Erkenntnisse vorgelegt. Demnach scheint regelmäßiger Haschisch-Konsum in der Pubertät das Gehirn so zu verändern, dass eine erhöhte Anfälligkeit entsteht, später auch härtere Drogen zu nehmen.

Schon 2003 hatte die Forschergruppe um den Neuropharmakologie-Professor Michael Koch ermittelt, dass Ratten auch noch im Erwachsenen-Alter schlechtere Hirnleistungen zeigen, wenn sie in der rund dreiwöchigen Pubertät täglich ein Cannabinoid gespritzt bekamen (also einen aktiven Inhaltsstoff der Haschisch-Pflanze "Cannabis sativa"). Dann waren sie weniger aufmerksam, zeigten ein schlechteres Kurzzeitgedächtnis und hatten weniger Antriebskraft – auch wenn sie längst nicht mehr unter Drogen standen."

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Thomas Beßen