Autor Thema: DBfK lehnt Gesetzesentwurf zur Absenkung des Bildungsniveaus in der KP ab  (Gelesen 53845 mal)

Offline Thomas Beßen

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Anbei ein Schreiben von BMin Ulla Schmidt und BM Olaf Scholz vom 20. Juli 2009 zum Thema.
Viele Grüße!
Thomas Beßen

p.s.: "JoTho", ein User hier in unserem Forum schreibt in seiner Signatur stets „Wir sind nicht nur verantwortlich für das was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun“.

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Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Dottore

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Was will uns der Schreiber damit sagen?
Nichts, nehm ich mal an!
Denn Albert Einstein hat sehr wohl einen hervorragenden Schulbschluss in Aarau (Schweiz) erlangt. Fünf mal die Bestnote. Matura, Befähigung zum Studium!
Beispiel passt also nicht.

Ja, aber Albert hatte auch zwischendurch Zeugnisse mit nicht so guten Noten, zwischendurch auch mal ne "5" in Mathematik.

Mein Hauptschulabschluss z.B. ist schlechter als mein Abschlusszeugnis der
kaufmännischen Berufsfachschule und meiner allg. Hochschulreife.
Klingelt es nun?

Zumal auch Schulnoten oft eine recht subjektive Sache sind. Ich habe in meiner schulischen Laufbahn nur wenige Lehrer getroffen,
die wirklich sehr objektiv und unbeirrbar waren.

Beispiel: Eine Mitstudierende von mir am Hessenkolleg Wetzlar 1999 hatte in Gemeinschaftskunde mündlich 13 Rangpunkte, aber die Klausur für das Semester nicht mitgeschrieben (0 Rangpunkte). Die Bewertung sollte laut Lehrkraft 50/50 sein. Wären also 6,5 Rangpunkte. Sie bekam aber 13 im Zeugnis.
Ich hatte 12 mündlich, 12 schriftlich und bekam auch 12 Rangpunkte, sie aber 13 für nur die Hälfte der erbrachten Leistung.

Anderes Erlebnis war ein Mitschüler zu Zeiten in der Kaufm. Berufsfachschule in Bad Nauheim 1993, der nur ein einziges mal am Sportunterricht teilnahm, sonst schwänzte, aber eine 1 bekam. Scheinbar aufgrund seiner sportlichen Erscheinung. Ich nahm regelmäßig teil ohne Ausfall und bekam ne 2.

Aus diesen und noch mehr Gründen halte ich Schulnoten für überbewertet.
"Wer die Wahrheit ausspricht sollte sein Pferd gesattelt lassen."
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Offline Thomas Beßen

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Pflegeausbildung light - so titelt heute die Frankfurter Rundschau einen Artikel von Michael Bergius zum Thema und schreibt weiter:

"Der jüngste Beschluss der großen Koalition, die Ausbildungsstandards für Pflegekräfte zu senken, sorgt für Befremden. Der Bundesregierung fällt es schwer, ihr im Schnellverfahren durch das Parlament geboxtes Vorhaben zu begründen. Die grüne Opposition im Bundestag wirft Schwarz-Rot Planlosigkeit vor.

Kurz vor Beginn der Sommerpause Ende Juni hatten Union und SPD noch zahlreiche Gesetzesänderungen, unter anderen im Gesundheitswesen, beschlossen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Zugangsvoraussetzungen für angehende Alten- und Krankenpfleger(innen) gelockert; statt bisher die mittlere Reife soll künftig bereits ein Hauptschulabschluss nach zehn Jahren ausreichen, um eine Berufsausbildung anzutreten. Während die Regierung ihren Vorstoß mit absehbaren Personalengpässen begründet, kritisierten zahlreiche Experten den Vorstoß. Von einer "schallenden Ohrfeige" für die 1,2 Millionen aktuell in Krankenhäusern oder Heimen Beschäftigten sprach der Deutsche Pflegerat.

Knackpunkt Föderalismus
Die Grünen haben der Bundesregierung viele Fragen zu der Gesetzesänderung gestellt und jetzt wenig erhellende Antworten bekommen. Zur Begründung, warum die Ausbildungsstandards denn im Eiltempo gesenkt werden mussten, spricht Gesundheits-Staatssekretär Klaus Theo Schröder von der "Notwendigkeit, die Weichen für die Pflege in der Zukunft schon in der Gegenwart zu stellen". Es gelte, "frühzeitig" einem Fachkräftemangel vorzubeugen, heißt es in seiner Antwort, die der FR vorliegt. Allerdings muss das Ministerium einige Absätze später einräumen, dass die föderale Wirklichkeit in Deutschland dem Anspruch der koalitionären Pflegereformer noch hinterherhinkt. So bestehe derzeit lediglich in vier Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Bremen und Nordrhein-Westfalen) "formell" jene zehnjährige Schulpflicht, die die Gesetzesnovelle ausdrücklich vorschreibt.

Allerdings, so heißt es beschwichtigend in der Regierungsantwort, könnten auch Schüler und Schülerinnen aus anderen Ländern zu der Pflegeausbildung zugelassen werden - wenn sie denn "im Einzelfall die Voraussetzungen des Gesetzes erfüllen". Wie diese Einzelfallprüfung aussehen könnte, bleibt im Dunkeln.

Auch bei anderen Fragen ringt das Ministerium um Rechtfertigung seines Handelns. So gebe es heute bundesweit "deutlich" mehr Bewerber für Pflegeberufe als Ausbildungsplätze, muss Staatssekretär Schröder zugeben.

Die Grünen sehen darin einen Beleg für Aktionismus: "Die Koalition wurschtelt vor sich hin und hat keinen Plan", sagte die Pflegeexpertin der Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfenberg, der FR. "Was nutzt es, wenn sich nach dem neuen Gesetz nun noch mehr junge Leute auf Ausbildungsplätze bewerben können, die es aber gar nicht gibt?" Die Grüne zieht auch in Zweifel, ob das neue Gesetz das schon heute bestehende Problem werde beseitigen können, dass es manchen Einrichtungen nicht gelinge, geeignete Bewerber für Ausbildungsplätze zu finden.

Der Deutsche Pflegerat hatte bereits vor Wochen Alarm geschlagen: Schon heute hätten sogar Pflegeschüler mit mittlerem Bildungsabschluss oft Schwierigkeiten, die Anforderungen der theoretischen Ausbildung zu bewältigen. Es sei geradezu "zynisch", wenn das Ministerium sich jetzt der Erwartung hingebe, durch Absenken der Zugangsvoraussetzungen könne ein "neues Bewerberpotenzial erschlossen" werden."


Guten Morgen!
Thomas Beßen

Quelle: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1848136&
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Offline Pamela K07

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Ein sehr guter Bekannter von mir, der Medizin studiert hat, kriegt ab und zu mal mit, was wir während der 3-jährigen Ausbildung alles lernen müssen.
Er hatte dazu nur einen Kommentar. Das ist ein Medizin-Studium light.

Gruß Pamela
Arzt zum Patient: "Was macht eigentlich Ihr altes Leiden?" - "Keine Ahnung, Herr Doktor, wir sind seit einem halben Jahr geschieden."

Offline Thomas Beßen

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Nun sind auch formalrechtlich durch das "Gesetz zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften" vom 17. Juli 2009, veröffentlicht im BGBl. Nr. 43 (siehe http://www.bgbl.de/Xaver/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl - Punkt 9) vom 22. Juli 2009, die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildungen nach dem Krankenpflegegesetz und dem Altenpflegegesetz erweitert worden.
Viele Grüße aus dem verregneten Rheingau!
Thomas Beßen


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Offline dino

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Letztendlich liegt es an den Schulen wer genommen wird. Zusätzlich kann man vor Beginn einer Ausbildung ein Praktikum in der eigenen Einrichtung "empfehlen", wer dies nicht akzeptiert kann sich ja woanders bewerben. Dann gibt es noch eine Probezeit (Zusammenfassung von Theorie, Praxis, soziale Kompetenz). Dies alles kann man benutzen, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Und am Ende steht ein Examen, welches sich nicht daran orientieren darf, dass möglichst viele Bestehen sondern Leistung verlangt.

Offline Oberlord

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Ai das ding ist doch dies, das wir einen sehr verantwortungsvollen beruf haben, ob nun in der somatik oder im psychiatrischen breich...
und wenn ich mir mal anseh das auch "nicht grad schlaue menschen" die prüfung bestehen ( was nicht unbedingt schlimm ist, denn die soziale komponente ist SEHR WICHTIG in unserem beruf ) in dem sie nur auswendig lernen, dieses aber nicht anwenden können ( weil sie nicht verstehen was sie lernen ) oder wenn man ihnen beim lernen hilfe und etwas in einer anderen reihnfolge abfragt als in dieser wie sie es gelernt haben und diese dann schon ist stottern kommen, oder gar teilweise total daran verzweifeln, oder sie die prüfungen nur bestehen weil es so hilfreiche direktoren wie unseren Hr. B. gibt, der natürlich gewillt ist das alle seine schäfchien die prüfungen auch schaffen ( dafür nen dicken plus für dich Thomas, du warst immer sehr angagiert ).... hmm naja und so weiter und sofort, was ich damit sagen möchte ist eigentlich dies das ich es nicht gutheißen kann imm sinne der zu versorgenden patienten die einstiegsbedingungen für den beruf herabzusetzen ( nur weil der Pflegenotstand gefürchtet wird ), und diese leute dann auf die hilfebedürftigen los zu lassen,
NEIN!!!

also dino ich schließe mich deiner letzten aussage teilweise an..

ich fände es gut wenn man vorher ein praktikum macht /
warum ? weil man so einen eindruck von dem breuf bekommt, den sollte man schon vor beginn der ausbildung haben, denn stellt euch mal vor da kommt wer der dachte ihn macht das spass oder ihm liegt das, er beginnt die ausbildung und merkt dann das er darauf doch kein "bock" hat.. und bricht die lehre ab dann hat er in meinen augen einer potenziellen interessierten person die lehrstelle weggenommen

zum anderen bin ich der meinung da man zwischen prüfungen mahcen sollte /
warum ? nun wie du schon sagtest dino um die spreu vom weizen zu trennen...

außerdem macht es sinn denn die schule muss ihre schüler auch fordern... denn so haben sie es letzendlich am ende leichter ( also thomas viele arbeiten schriben ist ne gute sache, studienzeit ist nur für manche ne gute sache oder auch für alle wenn man diese wissen im anschluß auch mal abfragt und alle wieder gezwungen sind sich mit dem eigenen thema und dem der anderen auseinander zu setzen )

zudem muss am ganzen ausbildungssystem noch etwas gepfeilt werden um es zu optimieren...aber was ich damit meine ist wiederum ein ganz anderes thema und würde diesen rahmen hier noch mehr sprengen....


bb

Katja.Ossadnik

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Es geht in die nächste Runde, der DBfK hat eine Petition eingereicht, mit der Bitte das neue Gesetzt zu überarbeiten.

Bitte folgende Petition mitzeichen!


https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=6476

Katja.Ossadnik

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Es fehlen noch 20 000 Mitzeichner, dann hat der DBfK gesetzlich festgelegtes Rederecht.

Macht bitte mit!

Offline Dottore

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Ein sehr guter Bekannter von mir, der Medizin studiert hat, kriegt ab und zu mal mit, was wir während der 3-jährigen Ausbildung alles lernen müssen.
Er hatte dazu nur einen Kommentar. Das ist ein Medizin-Studium light.

Gruß Pamela

Eben! Eigentlich müssten wir nach der Ausbildung unseren Bachelor haben. :-D
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Offline dino

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Wo Du Recht hast hast Du Recht, aber es will keiner dafür löhnen

Katja.Ossadnik

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Genau,

hier stellt sich nun die Frage, was ist einer Gesellschaft die Pflege und Betreung von kranken und alten Menschen wert?

Alles Liebe
Katja Ossadnik

Offline dino

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Katja.Ossadnik

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Ich sag mal, das ist sehr deutlich formiliert, aber es trifft wohl den Kern der Sache.

Obwohl eine kranke Gesellschaft deutlich mehr kostet, als eine gesunde. Verstehe einer die Politiker, umsomehr sollten wir mit anpacken und selbst gestalten.

Alles Liebe
Katja Ossadnik

Offline dino

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Relativ einfach zu verstehen:
1. das eigene Schäfchen ins Trockene bringen
2. grundsätzlich an den eigenen Vorteil denken
3. was kümmert mich mein Geschwätz von gestern
4. die Parteilinie nicht aus den Augen verlieren
5. immer an die Lobbyisten denken
Damit dürfte die Denkweise eines Politikers erklärt sein :evil: