Autor Thema: Herr Schmidbauer, gibt es das Helfersyndrom noch?  (Gelesen 10434 mal)

Offline Thomas Beßen

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Herr Schmidbauer, gibt es das Helfersyndrom noch?
« am: 06. Juni 2023, 07:16:58 »
"Der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer beschrieb vor über 40 Jahren erstmals das Helfersyndrom in seinem Buch „Hilflose Helfer“. Es hat den Blick auf Pflegekräfte stark beeinflusst. Ein Interview. ..."

>>> https://www.pflegen-online.de/herr-schmidbauer-gibt-es-das-helfersyndrom-noch

Mit sehr sommerlichen Grüßen!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Herr Schmidbauer, gibt es das Helfersyndrom noch?
« Antwort #1 am: 06. Juni 2023, 11:28:01 »
Was will man mit Helfersyndrom zum Ausdruck bringen?
Wer benutzt wie diese Aussage?
Wenn ich helfe, ist das, wie Schmidtbauer aufzeigt, eine solidarische Handlung, die nicht nur für uns Menschen zutrifft. Solidarität gibt es auch im Tierreich!
Wenn ich ohne Bedingungen helfe, ist das also gut, solange ich damit nichts verknüpfe = spätere Forderungen an den stelle, de mich Hilfe habe zukommen lassen = "weißt Du, was ich für dich getan habe!" Das grenzt an emotionaler Erpressung.
Wir Gesundheits- und Krankenpflegefachkräfte sind in einem helfenden Beruf.
Wenn ich jedoch "nur" helfe, damit ich mich besser fühle, kann das zu einer Schieflage führen, weil ich daraus meinen Nutzen/meine Selbstbestätigung ziehe.
Wenn ich mich für andere aufopfere und nicht an mich denke (der Altruist), kann mein Körper/meine Seele Schaden nehmen. Eine andere Entwicklung nimmt der Egoist. Der wird auch "seinen Preis zahlen" müssen. 
Wollen wir denen Helfen, die Hilfe benötigen und die fordern, die Kraft genug haben, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
Hier gilt es die Kunst zu beherrschen zu unterscheiden zwischen Fordern und Überfordern. Das ist nicht leicht!!
Immer wieder werde ich von Schülern gefragt, warum ich im Unterricht fordernd bin. Meine Antwort: weil ich es kann!
Ne im Ernst!! Wenn ich nicht fordere, sind Schüler zu früh zufrieden, mit ihren Leistungen. Aber sie können mehr (leisten)!.
An der Körpersprachen kann ich erkennen, wo ich beginnen mit der Überforderungen. Dann nehmen ich mich zurück oder switsche zu einem anderen Schüler.
Beste Grüße aus Essen, Michael Günnewig

Offline norbert1507

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Re: Herr Schmidbauer, gibt es das Helfersyndrom noch?
« Antwort #2 am: 06. Juni 2023, 12:45:57 »
Wow, wieder mal ein beeindruckendes Statement