Autor Thema: Österreich: Pflegefachpersonen verordnen künftig Medizinprodukte  (Gelesen 4263 mal)

Offline Thomas Beßen

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„Das Bundesgesundheitsministerium in Österreich hat am Mittwoch den zweiten Teil seiner Pflegereform präsentiert. Novum und für Pflegefachpersonen von besonderer Bedeutung sind erweiterte Kompetenzen. Demnach können diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegende künftig Medizinprodukte zum Beispiel für den Inkontinenzbedarf nicht nur selbstständig weiterverordnen, sondern im Sinne einer verbesserten und praxisrelevanten Patientenversorgung auch erstmalig selbst verordnen.

Pflegegeldeinstufung durch Pflegepersonal

Außerdem werden Pflegefachpersonen künftig die Erstbegutachtung von pflegebedürftigen Personen übernehmen. Der Einsatz von Pflegenden in der Pflegegeldbegutachtung im Rahmen von Erhöhungsanträgen habe sich in der Vergangenheit bereits bewährt, teilte das Ministerium mit. Die Erstbegutachtung brauche deshalb nicht mehr ausschließlich über Ärztinnen und Ärzte laufen. …“


>>> https://www.bibliomed-pflege.de/ bzw. https://www.bibliomed-pflege.de/news/pflegefachpersonen-verordnen-kuenftig-medizinprodukte

Frühe Grüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Das ist doch ein Schritt in die richtige Richtung, die uns da vorgelebt wird.
Müsste sich nur noch die Wortwahl weiterentwickeln! Warum sollte Pflegefachpersonal Medizinproduckte verordnen sollen?
Oder!!! Wie so werden Inkomaterialien als Medizinproduckte bezeichnet?  Ist sicherlich geschichtlich begründbar!
Die Wortwahl ist entscheidend, wenn man etwas bewegen will/muss.
Auch die Entwicklung bezogen auf die Pflegebegutachtung ist eine richtige, weil ich mich frage, welche Pflegekompetenz hat ein Arzt? Er/sie mag ja eventuelle eine Fachkompetenz bezogen auf seine/ihre Profession sich angeeignet haben, aber dazu gehört sicher nicht eine Pflegefachkompetenz.
Wer lässt sich von von einem Bäckermeister ein Gutachten bezogen auf sein Auto erstellen? Oder: wer geht mit einem gebrochenen Bein zum Internisten?
Jede Profession - also auch die unsere - sollte Fachkräfte heranbilden, die in der Lage sind Gutachten zu erstellen. Der Anfang wurde ja bereits vor vielen Jahren begonnen, als an der Uni W/H die ersten Pflegegutachter ausgebildet wurden. Denn vor einem Sozialgericht geht es nicht um Mitleid, sondern um die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und die Interpretation von Gesetzen. Je besser ich meinen pflegerischen Standpunkt mit Fachwissen argumentativ untermauern kann, desto ehre kann ich den überzeugen, der Entscheidungen am Sozialgericht fällen muss.
Hier haben mir besonders die Hinweise auf die Pflegediagnosen geholfen.
Mediziner haben ihren fachlichen Blick auf den Menschen, aber als Pflegefachpersonen habe ich eine anderen Blick auf den Pflegebedürftigen.
Auch hier habe ich einen Vergleich auf den Baum. Der Tischler sieht den gleichen Baum anderes als der Förster.

Beste Grüße, Michael Günnewig

Offline norbert1507

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Re: Österreich: Pflegefachpersonen verordnen künftig Medizinprodukte
« Antwort #2 am: 04. Juni 2023, 15:22:17 »
Mensch, was für ein engagiertes, unglaublich gutes Statement.
Werde es im SGB + BWL Unterricht verwenden.

Kompliment  :-D :-D :-D