Ja Norbert, das schreibst Du was Richtiges.
Im Umfeld meines Privatlebens ist das nicht anders. Die wollen von dem was uns wichtig ist, nichts - aber auch granichts - hören. Wenn sie aber betroffen sind, dann soll ich zaubern, dann soll alles funktionieren und es soll immer eine Hand da sein, die sie begleiten soll. Das klappt aber so nicht.
Gerichte mögen zwar entscheiden, aber sie setzen Gesetze nicht um und durch. Dafür sind dann andere Akteure zuständig.
Wenn ein Betroffener seine Rechte (§) durchsetzen will, muss er sich dafür einsetzen.
Die Politiker handeln nur unter Druck, der von der Gesellschaft zu wenig kommt, weshalb sich kaum was ändern wird.
Ich bin dafür, dass wir den Angehörigen Auskunft über die erwachsenen Kinder(ab dem 18. Lebensjahr) oder den Zustand der pflegebedürftigen Eltern (die Kinder haben keine natürlichen Rechte, wie sie oft glauben!) erteilen, obwohl wir widerrechtlich handeln. Wir verletzen §203 StGB!!
Hier wünsche ich mir immer mehr Rückendeckung von Vorgesetzten bezogen auf die jungen Pflegekräfte am Kranken-/Seniorenbett/-sessel. Da könne wir aber lange drauf warten!!
Die Kollegin in dem Altenheim hat nach einer Beschwerde einer Tochter einer Bewohnerin von ihren Vorgesetzten zu hören bekommen, dass sie schlecht pflege, weil sich die Tochter darüber beschwert habe, dass Mutter in die Klinik verlegt werden musste, weil sie dehydriert sei. Sie solle bedenken, wer ihr den Lohn am Monatsende zahle, war die verbale Eskalationsstufe des Heimleiters.
Wir haben eine wunderschönen Beruf, aber die Rahmenbedingungen richten ihn Grunde. Das ist gesellschaftlich (wenn auch nicht von ALLEN!) gewollt.
Sparen, sparen, sparen lautet das Motto.
Viele Menschen leiden an einem ausgeprägten Utopieüberschuss!! Den ich nicht mehr kompensieren werde.
Wenn meine Geschwister zum Beispiel keine Vorsorge betreiben werden, überlasse ich Weiteres ihnen. Da kann ich mich heute von distanzieren.
Wenn die sich lieber einen schicken Flitzer kaufen, statt in ihre Zukunft zu investieren, dann sollte ich das respektieren aber nicht kompensieren.
Du sprichst noch die Bürokratisierung an. Hierzu habe ich den Standpunkt, dass es ohne eine Dokumentation nicht geht. Vgl. die Rechnung nach einer Autoreparatur. Die PFLEGE muss dafür sorgen, dass exzellent und umfassend dokumentiert wird. Das kann eine andere Berufsgruppe für sie übernehmen.
Wie will PFLEGE ihre Leistung nachweisen, damit sie sie abrechnen kann und ggf. aus den dokumentierten Daten Pflegewissenschaft betreiben.
HG nach Köppern,
Michael