"Reformierte Ausbildung löst den Personalmangel nicht" - und nur "mehr Geld" wird selbigen auch nicht lösen, egal in welchem Setting.
Das holt vielleicht unterm Strich erstmal mehr Leute in die Ausbildung, aber ganz sicher nicht die Klientel, die a) dort menschlich wie fachlich gebraucht wird und b) danach auch langfristig im Beruf verbleiben wird.
Ich bin jeden Tag aufs Neue schockiert, wie sehr die Qualität der Ausbildung - immerhin proportional zur Bewerberqualität - abnimmt. Hochwissenschaftliches Kompetenzgeschwätz im Rahmenlehrplan trifft auf Auszubildende, die kaum einen geraden Satz schreiben können. Der Pflegeberuf wird schlicht verramscht.
Medizinisch-pflegerisches Allgemeinwissen, welches in allen Settings wichtig wäre, wird auf ein Minimum reduziert, weil der Fokus auf Qualitätsmanagement, Pflegeprozess, Expertenstandards etc. liegt. Wie schön, dann können ja am Ende ordentlich Prozesse auf dem Papier geplant und Qualitäten zitiert werden, aber einen sich anbahnenden Notfall erkennt man nicht, weil medizinische Grundlagen und so auch die Fähigkeiten zur effektiven Patient:innenbeobachtung fehlen. Und wie man mit der generalistischen Ausbildung bei 120 Pflichtstunden Pädiatrie, die mangels Kinderklinikplätzen in Kindergärten abgeleistet werden können, zur Kinderkrankenpflege befähigt sein soll, wird wohl ein Geheimnis der politischen Erfinder bleiben.