Autor Thema: Mit System gegen Bakterien  (Gelesen 5154 mal)

Offline Thomas Beßen

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Mit System gegen Bakterien
« am: 16. Februar 2009, 08:25:27 »
Hessische Krankenhäuser

"Die Keime schlagen gern in Kliniken zu - und Gegenmittel sind rar: Bakterien des Typs Methicillin Resistenter Staphyloccus Aureus (MRSA) können schwere Infektionen auslösen, bis hin zu Blutvergiftung und Lungenentzündung. Zugleich sind sie unempfindlich gegen viele gängige Antibiotika. Das macht sie gefährlich, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und richtig bekämpft werden.

Dieses Risiko für Patienten soll im Rhein-Main-Gebiet und im Raum Kassel künftig schwinden. Dort arbeiten Gesundheitsämter an der Gründung von so genannten MRSA-Netzwerken. Kliniken sollen sich beteiligen, niedergelassene Ärzte, Alten- und Pflegeheime, Pflege- und Rettungsdienste. Das Ziel: Statt die Erreger unerkannt herumzureichen, sollen MRSA-Fälle konsequent aufgespürt und kompetent behandelt werden - möglichst bevor die Erreger krank machen.

"Der Keim ist nicht besonders aggressiv", erklärte Markus Schimmelpfennig vom Kasseler Gesundheitsamt. "Schädigen kann er erst, wenn er eine Eintrittspforte in ein geschädigtes Gewebe erhält." Offene Wunden, Katheter-Einstiche und Operationsschnitte stellen ein Risiko dar - ebenso ein schwaches Immunsystem oder die Behandlung mit Antibiotika, gegen die die Keime resistent sind.

Jährlich bis zu 1500 Tote

In Krankenhäusern ballen sich diese Faktoren. Fehler in der Hygiene tun ein Übriges - Hände von Pflegepersonal oder Ärzten gelten als Hauptübertragungsweg. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass jährlich rund 45 000 Patienten in Deutschland wegen einer MRSA-Infektion behandelt werden. Die Angaben über Todesfälle schwanken zwischen 800 und 1500."

Pate für die hessischen MRSA-Netzwerke steht ein deutsch-niederländisches Projekt in der Grenzregion Twente/Münsterland. Dort, so berichtet Alexander Friedrich von der Uni Münster, werden Patienten bei der Aufnahme in eine Klinik konsequent auf MRSA untersucht und dann entsprechend behandelt. Wer den Keim trägt, muss isoliert gepflegt werden, um andere Patienten zu schützen. Aufnahmen für planbare Operationen werden verschoben, bis Patienten von den resistenten Keimen befreit sind. Wenn ein MRSA-Patient die Klinik verlässt, werden die informiert, die seine Behandlung übernehmen.

Text von Katja Schmidt, weiter bitte hier: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1675977&

Guten Morgen!
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Tiamat

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Re: Mit System gegen Bakterien
« Antwort #1 am: 16. Februar 2009, 23:54:23 »
Wobei wir in Deutschland uns noch glücklich sätzen dürfen, denn unser MRSA-Inzidenz liegt im Moment noch weit unterhalb der in Nordeuropa und der Iberischen Halbinsel.
Trotz ist es wichtig dagegen vorzugehen! Denn wir haben mittlerweile noch ein paar aggressiver Aspiranten in den Startlöchern. Die zumindest augenblicklich etwas stiefmütterlich behandelt werden.
Hinzu kommen noch die etwas seltener auftretenden Infektionen mit schon von Natur aus hochresistenten Bakterienstämmen.

Jedoch bin ich einmal gespannt, ob dieses MRSA-Programm wieder auf Kosten von Pflegestellen geht, um Kosten zu decken. Denn eines kann ich sagen bei 15 Patient jedem nur einen Abstrich abzunehmen (2x/Woche), ist sehr teuer. Die Kosten für eine MRSA-PCR ausser acht gelassen. Deren Fehlerquote noch zu hoch ist. (falsch negativ)

Mit freundlichen Grüßen

Tiamat