Autor Thema: Community Health Nurses sollen keine Konkurrenz zu Hausärzten sein  (Gelesen 10723 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Die drei Parteien der Ampelkoalition haben in ihrem Koalitionsvertrag ein neues Berufsbild „Commu­nity Health Nursing“ angekündigt. Dass dies nicht unproblematisch ist, zeigte eine Diskussionsrunde, zu der das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Rahmen seines Livestreaming-Formats „Zi in­sights“ eingeladen hatte.

Robin John, Allgemeinmediziner in der Gemeinschaftspraxis „Hausarztteam Schönebeck“, hob auf die Gefahr von Doppelstrukturen ab, die die hausärztliche Versorgung eher behindern als entlasten könnte: „Nach ein­schlägigen Konzepten für das ‚Community Health Nursing‘ sind in der Primärversorgung Koordinationsfunk­tionen sowie Routineaufgaben vorgesehen“, erläuterte er. Diese Tätigkeitsbereiche überschnitten sich zum Teil mit der hausärztlichen Patientenversorgung, so seine Kritik. ..."


>>> https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/133963/Community-Health-Nurses-sollen-keine-Konkurrenz-zu-Hausaerzten-sein

Frühe Grüße!
Thomas Bessen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Da hat das Arzt wohl etwas nicht verstanden. Bei dem Aufbau einer besseren pflegerischen Versorgung der Bevölkerung geht es nicht darum, dem Arzt was weg zu nehmen. Es sei den, er befürchtet einen Machtverlust. Hat das was mit einer modernen Patienten-/Bevölkerungsversorgung zu tun?
Betreut die CHN kranke (aus ärztlicher Sicht!) Menschen? Oder betreut sie hilfs- und pflegebedürftige Menschen, die keine ärztliche Diagnose bekommen haben? Dem Herrn Dr. könnte, wenn das überhaupt einen Sinn macht, den Unterschied zwischen einer medizinischen und einer Pflegediagnose erklären. Pflegefachkräfte wollen dem Arzt nichts wegnehmen! Sie wollen mit den Pflegediagnosen den Pflegebedarf eines Menschen feststellen, um zielgerichtet die erforderlichen Maßnahmen einleiten zu können.
Hier geht es nicht darum, in das Arbeitsfeld/ in die ärztliche Hoheit einzuwirken. Da hat der Arzt die Angst, es könnte ihm MACHT weggenommen werden. DAs ist aber seine Angst und nicht das Wollen der Pflegefachkräfte.  Die wollen nur pflege/begleiten, unterstützen, anleiten zur Selbsthilfe, zur Stärkung und Ausweitung der Selbstpflegekompetenz. Hat das der Arzt auch in seinem Blickfeld?
Und wenn sich Tätigkeiten überschneiden, könnte man doch für saubere Abgrenzungen statt durch Ausgrenzungen sich in die Diskussion einbringen.

Ich  hatte Anfang 2000 die Herausforderung zu meistern, zu erklären worin der Unterschied besteht zwischen den Pflegediagnosen und den ärztlichen Diagnosen.
Eventuell bemüht sich ein Psychiater/Psychologe (aber wohl kaum ein Somatiker!) um das Phänomen der Körperbildstörung, was auch eine Pflegediagnose ist. Was kann PFLEGE tun, um betroffene Menschen hier zu unterstützen. Und es geht auch hier nicht darum, Betroffene psychiatrisch oder psychologisch zu therapieren. Das ist nicht unsere Domäne!! und soll es auch nicht werden.

Im Ullstein Verlag ist zur Pflegediagnose KÖRPERBILD und Körperbildstörung von Mave Salter ein sehr interessante Fachbuch erschienen. ISBN: 3-86126-654-7
Beste Grüße, Michael Günnewig
« Letzte Änderung: 07. Mai 2022, 10:54:30 von IKARUS »