Autor Thema: Hilfsmittel verschreiben: Nicht mehr am Gängelband der Medizin!  (Gelesen 12711 mal)

Offline dino

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Re: Hilfsmittel verschreiben: Nicht mehr am Gängelband der Medizin!
« Antwort #15 am: 15. Februar 2022, 13:46:22 »
Weißt Du, ich bin auch schon ein paar Tage im Job. Verdi bin ich jetzt 41 Jahre. Aber es fehlt die Jugend. Ich weiß auch, wie breit der Beruf gefächert ist. Aber ich muß nicht überall meine Nase reinstecken. Wichtiger sind meine Bereiche. Aber auch hier mit Maßen. Ich käme z B nie auf die Idee, meinen Urlaub in einer Station in der Bronx zu verbringen, nur um heraus zu finden, wie die Arbeiten. Dagegen habe ich allerdings nichts dagegen, in der Dienstzeit eine fremde,, artgleiche Station mir anzusehen. Gerade in unserem Job braucht man eine gesunde Balance, ansonsten ist die Couch angesagt. Dazu kommt, wir müssen stressresistent sein. Und allzu scharf macht Schachtig.  Deshalb sollte man sich nicht mit dem Job Überidendifizieren.
VG
dino

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Re: Hilfsmittel verschreiben: Nicht mehr am Gängelband der Medizin!
« Antwort #16 am: 15. Februar 2022, 14:13:30 »
Natürlich müssen wir nicht überall unsere Nase hineinstecken. Das sehe ich wie Du Dino!! Fragen wir uns doch, warum die Jugend sich nicht in der Gewerkschaft, im Berufsverband engagiert? Könnte es sein mangels Vorbilder aus der Praxis?
Und weil ich nicht in ALLES meine Nase hineinstecken kann, engagieren ich mich in einem Verband, der die Breite abdecken kann. Und die die dann sich für mich/den Beruf und seine Belange einsetzen halte ich den Rücken frei, so ich es kann. Das ist dann Solidarität innerhalb der Berufsgruppe.
Wenn Du deinen Urlaub nicht in der Bronx verbringen willst, ist das doch okay (für dich).  Ich kenne aber auch Gesundheits- und Krankenpfleger, die in ihrer Freizeit in das Museum der Charité gehen, um eine Hauch von Virchow zu schnuppern. Finde ich auch toll! Ich war mal in meinem Urlaub in Wolfenbüttel in der Amalie Sieveking Bibliothek, um ein seltenes Buch zu lesen.
Das man sich mit dem Job nicht überidentifizieren sollten, sehe ich ja (heute) auch so Dino!

Sonnige Grüße, Michael 


Offline dino

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Re: Hilfsmittel verschreiben: Nicht mehr am Gängelband der Medizin!
« Antwort #17 am: 15. Februar 2022, 16:58:00 »
Lieber Ikarus, ich war im medizinhistorischen Museum der Charité. Jetzt nicht primär wegen Virchow, eher weil eine Sonderausstellung über Sauerbruch war. Aaaaber, ich bin ein Geschichtsfans, dies hat nichts mit meinem Job zu tun.
Der Jugend fehlen nicht die Vorbilder, sondern sie hat schlichtweg andere Interessen. Aaaaber, am ehesten geschieht ein Wunder, wenn man auch etwas dafür tut. Das ist nämlich das Wunderbare an einem Wunder, das es meist dann eintritt, wenn man nicht nur auf das Wunder wartet, sondern auch aktiv für das Wunder etwas tut. Wir können uns auf die Fahne schreiben, ehemalige FSJler zur GkP Ausbildung zu motivieren. Und schon etliche haben dies getan. Da ich allerdings nicht dem Gießkannenprinzip huldige, kann die Gewerkschaft auch ruhig selbst für sich werben. Denn ich sage auch klar, wer überall im Sandkasten spielen will, kriegt nirgends sein Förmchen richtig hin.

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dino
« Letzte Änderung: 15. Februar 2022, 17:53:33 von dino »