Autor Thema: Der DPV zu Pflegediagnosen...  (Gelesen 5973 mal)

Offline Thomas Beßen

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Der DPV zu Pflegediagnosen...
« am: 07. Februar 2009, 10:49:16 »
Was der Deutsche Pflegeverband (DPV) e.V. zu Pflegediagnosen (PD) meint, steht hier in der Anlage.
Schönes Wochenende!
Thomas Beßen

p.s.: Deren ausgemachten Nachteile von PD müsste man m.E. doch überwinden können, oder?

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« Letzte Änderung: 07. Februar 2009, 15:21:46 von NilsK05 »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Shet

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Re: Der DPV zu Pflegediagnosen...
« Antwort #1 am: 07. Februar 2009, 15:14:53 »
Hallo Thomas

Ich muss da doch mal was zu den ausgemachten Nachteilen der PD schreiben.

Zu Punkt 1, die PD erbrechen erklärt sich da über die Ätologie ( Ursache ) z.B. Magenverstimmung, zustand nach Sturz auf Kopf mit Gehirnerschütterung und soweiter. Das Motto ableiten und zuordnen, wir haben doch fachliche Kompetenz um die zu tun.

Zu Punkt 2, solche Probleme wird es immer geben aber die Pflege entwickelt sich halt auch weiter und man muss lernen seinen Berufsstand zu vertreten.

Zu Punkt 3, mit einem guten Assessment was gern vergessen geht, lassen sich Pflegediagnosen recht sicher feststellen und auch Validieren.

Zu Punkt 4,Unterstützen mehere Meinungen und Wahrnehmungen nicht die ganzheitliche Wahrnehmung des Patienten. PD werden auch objektiver durch Zusammentragen von Kennzeichen, Merkmalen, Ätologie usw., eine gute Hilfe wieder ein ordentliches Assessment. Ein wenig Ordnung sollte schon sein.

Zu Punkt 5, da hat wohl wer vergessen wo die NANDA ihren Hauptsitz und Ursprung hat, Kanada und USA ich glaube dort sind viele Kulturen mit ihren eigenarten zu Hause.

Zu Punkt 6, mit Ruhe, guter Planung sowie  Gemütlichkeit lassen sich auch die Pflegediagnosen einführen und es ist ratsam mal auf Erfahrungen in Österreich oder der Schweitz zurück zu greifen. Die sind halt schon etwas weiter und man muss das Rad nicht unbedingt 2 mal erfinden um irgendwelche Egos zu befriedigen. In Deutschland herscht bei der Einführung der Pflegediagnosen eher ein Chaos als System.

Ich hoffe ich bin niemanden zu sehr auf die Füße getreten und gebe den Rat führt die Pflegediagnosen ein. Nehmt Euch hierfür jedoch Zeit und entwickelt Assessmentinstrumente und lasst die Interventionen und Ziele nicht links liegen. Eins will ich auch nochmal los werden Pflegediagnosen sind keine medizinischen Diagnosen.

Christian Abderhalden definiert sie folgendermaßen " Pflegediagnosen sind kurze präzise formulierte, aus einer systemischen Datensammlung abgestützte Aussage über pflegerische Aspekte des Gesundheitszustandes und des Gesundheitsverhaltens von Patienten. ( Abderhalten , zit. n. Faust 2001. S.6 )

MfG Shet
« Letzte Änderung: 07. Februar 2009, 15:23:07 von NilsK05 »

Offline dino

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Re: Der DPV zu Pflegediagnosen...
« Antwort #2 am: 08. Februar 2009, 12:06:55 »
PD ist eigentlich ein alter Hut. Sie sind nichts anderes als strukturiert, formalisiert und progressive anamnestische Erhebungen, gelle. Wir treffen eine Situation an, legen die Prioritäten fest, beginnen mit unseren Maßnahmen, beobachten die Auswirkungen unsrer Maßnahmen, haben eine neue Situation, legen die Prioritäten fest usw. usw. Im Mittelpunkt steht der Patient. Ist doch nicht soo schwer. Das einzige was mich dabei stört ist diese teilweise hochgestochene Ausdrucksweise. So als ob man einer anderen Berufsgruppe über diese Ausdrucksweise die eigene Kompetenz zeigen muss. Ganz besonders Sprüche wie Pflege an die Macht halte ich für kindisch, kontraproduktiv und nicht zielführend. Wir alle bilden ein  Behandlungsteam . Nur zusammen sind wir effizient! Hier geht es nicht um Streicheleinheiten für das eigene Ego, sondern um uns anvertraute Menschen. Die Amis sehen dies alles eben etwas "cooler", pragmatischer. Wir Deutsche basteln uns lieber erst noch ein paar Hausgemachte Probleme/Einwände, bevor man an etwas Neues herangeht. Wir müsse einfach lernen, dass Machbare mit dem Wünschenswerten zu verbinden und diesen zu nichts führenden Alles oder nichts Weg zu verlassen. Im übrigen gebe ich Shet vollkommen Recht. Ich glaube auch nicht, dass Du jemanden auf die Füße getreten hast. Wir sind doch alle Profis und für uns steht doch der Patient im Mittelpunkt. 8-)
« Letzte Änderung: 08. Februar 2009, 12:13:33 von dino »