Autor Thema: „Ich habe in der Gruppe gelernt, dass ich nicht alleine bin“  (Gelesen 6155 mal)

Offline Thomas Beßen

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„Interview mit Prof. Dr. Uwe Gieler

Die Gruppentherapie ist fester Bestandteil der stationären und teilstationären Therapie an der Vitos Klinik für Psychosomatik Gießen. Auf viele Patientinnen und Patienten wirkt die Vorstellung abschreckend, sich fast fremden Menschen zu öffnen. Doch warum ist diese Therapieform eigentlich so nützlich? Wir haben Klinikdirektor Prof. Dr. Uwe Gieler gefragt.
…“

Dies & mehr unter https://blog.vitos.de/allgemein/ich-habe-in-der-gruppe-gelernt-dass-ich-nicht-alleine-bin

Frühe Grüße!
Thomas Beßen

- ausbildungsrelevant -
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Offline IKARUS

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Re: „Ich habe in der Gruppe gelernt, dass ich nicht alleine bin“
« Antwort #1 am: 19. Oktober 2021, 08:26:51 »
Wegen der Durchmischung der neuen Pflegeausbildung (Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege) und den umfassenderen Einsätzen in den unterschiedlichen Einsatzbereichen (Altenheim, Ambulante Pflegedienste, Krankenhaus, Kinderklinik, ...) ist das Thema Anleitung und Beratung ein fester Bestandteil und somit ein wichtiger Unterrichtsinhalt. Wenn wir die wichtigsten Prinzipien einer Anleitung und Beratung verstanden haben, ist sie nur noch auf den Patienten/Klienten auszurichten. Hier meine ich den Lerntyp. Wir alle haben einen bevorzugten Lernkanal, den  wir auch herausfinden müssen, soll eine Anleitung und Beratung gelingen. Es kommt ja nicht darauf an, was ich weiß, sondern darauf, was beim Schüler/Zuberatenden ankommt, damit er damit weiter arbeiten/umgehen kann. 

Wenn ein Betroffener/Patient "falsche" Vorstellungen von einer Gruppentherapie hat, können wir mit guter und gezielter Beratung ihn davon überzeugen, sich auf was Neues einzulassen. Es ist hier meine Erfahrung, dass Betroffene nach den ersten Sitzungen oft sagen: "das habe ich mir so nicht vorgestellt, dass so viele auch mit "meinen" Probleme zu kämpfen haben."

Mir hat die Gruppenarbeit mehr gegeben, als die Auseinandersetzung alleine mit einem Thema. Kommen doch mehr Lösungsansätze ans Licht, wenn mehrere Köpfe etwas entwickeln.

Beste Grüße, Michael Günnewig
« Letzte Änderung: 19. Oktober 2021, 08:32:23 von IKARUS »

Offline Thomas Beßen

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Re: „Ich habe in der Gruppe gelernt, dass ich nicht alleine bin“
« Antwort #2 am: 19. Oktober 2021, 09:20:20 »
- deine heutigen Anlagen sind einfach mal wieder spitze, Michael! :-)
Schöne Grüße nach Essen!
Thomas
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Offline IKARUS

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Re: „Ich habe in der Gruppe gelernt, dass ich nicht alleine bin“
« Antwort #3 am: 19. Oktober 2021, 15:23:56 »
Deshalb stelle ich sie ja auch hier zur Verfügung, Thomas.
Vielen dank für die "Blumen"!
Ich habe heute wieder lernen dürfen, dass die Schüler meine Tafelbilder schätzen. Somit hatte "meine damalige PDL" recht mit ihrer Einschätzung, dass das meine Aufgabe sein sollte. Mit dem Unterrichten habe ich ja bereits 1980 begonnen, als es darum ging, das Thema VERBRENNUNGEN erneut zu unterrichten. Der damalige Oberarzt hatte die Schüler nicht erreichen können.
Wie wir ja wissen, ist Wissensvermittlung mehr als das eigentliche unterrichten - Fakten vermitteln.
Mir geht es darum, dass "meine Schülerinnen" den Stoff begreifen. Haptisch als auch kognitiv.
Die Beratung und Anleitung ist ja nicht nur eine Aufgaben von Lehrern.
Die jungen Schüler sollten wissen, dass sie auch die Rolle des Beraters und Anleiters einnehmen, wenn sie einen Patienten/Betroffenen anleiten/schulen/unterrichten.
Was mir dann noch wichtig ist, dass auch einige Schüler an der Wissensvermittlung Spaß haben. Dass sie verstehen, dass auch das Spaß machen kann, wenn Betroffene ihr Leben wieder in die Hand nehmen können. Mehr Selbstpflegekompetenz hin-bekomme. Frau OREM lässt hier grüßen! Ich habe vor wenigen in einer Senioreneinrichtung zum ersten mal gehört, dass sie ihre Pflege nach OREM ausrichten und nicht nach Krohwinkel.   
Beste Grüße aus dem feuchten Pott, Michael