Autor Thema: Pflegediagnosen+Pflegetheorie dazu  (Gelesen 11361 mal)

Shet

  • Gast
Pflegediagnosen+Pflegetheorie dazu
« am: 01. Februar 2009, 03:01:51 »
 Früh schon sprach V. Fry in den USA 1953 von Pflegediagnosen und prägte diesen Begriff. Sie sah die Formulierung einer Pflegediagnose als notwendigen Schritt bei der Festlegung einer Pflegeplanung. Das stellen von Diagnosen im pflegerischen Kontext beschrieb als erste als Aufgabe der Pflegeberufe R. Louise Mc Manus 1950 in der Veröffentlichung " Annahmen über die Aufgaben der Krankenpflege.

Schwester Callista Roy formulierte eine Pflegetheorie in Zusammenhang mit den Pflegediagnosen in den 70 und 80 iger Jahren, sie gehört zum Lager  der Ergebnisorientierten Theoretiker. ( zu diesen zählt auch Rogers, Lievine und Neumann )

Jetzt mal die Eckpunkte der Theorie von Roy in Kurzform :

- der Mensch als adaptives System muss sich ständig an eine ändernde Umwelt anpassen
- Anforderungen zur Anpassung  ( Inputs )  erreichen das System als fokale, kontextuelle oder residuale Reize und als normatives Anpassungsniveau
- innerhalb des Systems regulieren Kognator ( Wahrnehmung, Entscheidung, Lernen ) und Regulator ( automatisch, neuroendokrin ) als Bewältigungsmechanismen die Inputs
- 4 adaptive Modi : Physiologie, Selbstkonzept, Rollenfunktion, Interdependenz
- adaptive Reaktionen sichern Wachstum, Überleben, Reproduktion, Selbstbeherrschung und damit Gesundheit. Ineffektive, nicht adaptive Reaktionen tun dies nicht.
- die Pflegekraft hat die Aufgabe, durch den Pflegeprozess Anpassungsprobleme zu lösen und Anpassung zu ermöglichen
- pflegerische Situationseinschätzung auf drei Ebenen : Reaktion des Systems für jeden Modus, Ermitteln der adaptionserschwerenden Reize, Pflegediagnose und Auswahl der passender Interventionen
- Prioritätenfolge der Ziele : Überleben, Wachstum fördern, Fortbestand von Art und Gesellschaft sichern, volle Leistungsfähigkeit wiederherstellen

und da erwähnt auch noch Betty Neuman in Kurzform :

- der Mensch ist ein individuelles, ganzheitliches System, das auch gemeinsame Eigenschaften und Reaaktionen beinhaltet
- dieses offene System interagiert mit der Umgebung , passt sich ihr an und wird zur Anpassung gedrängt
- flexible Abwehrmechanismen schützen vor Stressoren
- Widerstandmechanismen sind innere Faktoren, die den Menschen stabilisieren und die Abwehrmechanismen unterstützen, wenn Stressoren diese zu überwinden drohen.
- Pflege unterstützt nach individuellen Einschätzung die Abwehrmechanismen und will einen Zustand der Entropie oder der Unordnung und der Desorganisation verhindern oder eindämmen
- Gesundheit ist ein auf Entwicklung ausgerichteter Zustand der Ruhe, der auf ein homöostatisches Gleichgewicht und den freien Fluss von Energien zwischen Umwelt und Organismus angewiesen ist.

Vielleicht auch mal interesant diese nicht so bekannten Theorien zu lesen, oder auch mal in der Schule zu besprechen gerade Roy.

Gruß Shet








































- pflegerische Situationseinschätzung auf drei Ebenen : Reaktion des Systems für jeden Modus, Ermitteln der adaptionserschwerenden Reize, Pflegediagnose und Auswahl der passender Interventionen
- Prioritätenfolge der Ziele : Überleben, Wachstum fördern, Fortbestand von Art und Gesellschaft sichern, volle Leistungsfähigkeit wiederherstellen.

Shet

  • Gast
Re: Pflegediagnosen+Pflegetheorie dazu
« Antwort #1 am: 01. Februar 2009, 03:10:32 »
 Auch andere Pflegetheorien kann man im Rahmen der täglichen Arbeit mit Pflegediagnosen nutzen je nach vorlieben z. B. Krohwinkel, da gibt es auch ein Buch zu, oder die gute H.E. Peplau und immer beliebt D.E. Orem.

Gruß Shet