Das man bei der Gesundheit nicht sparen sollte, sehen wir Gesundheitsberufler und die Betroffenen so. Aber sieht das die "gesunde" Gesellschaft auch so?
Viele mit denen ich rede, ist die Gesundheit und ihre Finanzierung nicht so wichtig. Da wird gespart was das Zeug hält, für den nächsten Urlaub oder was auch immer.
Die Betroffenen sind aber eine zu kleine Gruppe, als das sie das Gesundheitssystem (und die Wünsche einiger) finanzieren könnten.
Hier braucht es Solidarität - die immer weniger wird!!
Viele wünschen sie sich, wenn sie betroffen sind, aber vorsorgen wollen sie nicht in einem ausreichenden Maße. Es ist bei Bedarf nicht genügend vorrätig für die Bedürftigen.
Auch wir beruflich Pflegende sollten lernen, dass wir nicht alles kompensieren können, was sich die anderen nicht leisten wollen aber sich b.B. wünschen.
Wir sind Dienstleister!!
Hier möchte ich nur die NOTFÄLLE außen vor lassen, aber auch die wollen finanziert werden.
Und das mit der Mehrklassengesellschaft ist doch gewollt. Wir sollten das nicht negieren!! Wozu gibt es in den Kliniken unterschiedliche Bereiche = Privat- und Normalstation? Chefarztbehandlung und den Rest? Selbst im Flugzeug und bei der Bundesbahn gibt es 2 Klassen.
Was die DRG´s angeht, ist das doch von einigen Akteuren so gewollt. Wo waren die Pflegemanager an dieser Stelle?
Wie stark ist die PFLEGE, wenn es darum geht Gelder zu verteilen.
Wir sagen öfter: wir seien die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Mag ja sein, aber wir sind keine schlagfertige Berufsgruppe. Wir können uns nicht (schlecht) organisieren. Und die die sich organisieren, werden aus der Berufsgruppe schräg betrachtet.
Ich bin für die Professionalisierung unserer Berufsgruppe, aber wir müssen auch lernen, dass wir zubeißen müssen, wo es erforderlich ist.
Und das Zubeißen kann nicht jeder Pflege-Akademiker! Das kenne ich auch aus anderen Berufsgruppen so. Da kann auch nicht jeder sich am Tisch mit den BWLern durchsetzen. Eventuell weil sie Angst haben einen Dekubitus zu bekommen.
Wir müssen ja nicht mit unlauteren Mitteln arbeiten, uns aber wohl auf auf die Kampftaktik des anderen einstellen (können!).
Sonnige Grüße, Michael Günnewig