Sinnestäuschungen ( Halluzinationen )
Unsere Sinnesorgane ( z.B. Gehörsinn, Geschmackssinn usw. ) nehmen Reize von auf, darauf folgt ein Sinneseindruck. Viele einzelne Sinneseindrücke ergeben zusammen dann eine Sinnesempfindung. Diese werden wiederum mit vorher gemachten Erfahrungen und Erlerntem verglichen. Bei Personen mit einer Sinnestäuschung liegt gerade hier die Störung vor.
Halluzinationen; sind wahrgenommene Sinnestäuschungen ohne reales Objekt, also eine Wahrnehmung ohne einen entsprechenden Sinnesreitz von aussen. Die ist auch der prägende Unterschied zur Illusion, die an wirkliche Wahrnehmungen aus der Umwelt anknüpft und sie ausschmückt,übertreibt. Halluzinationen werden von den Betroffenen gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt oder am Körper gespürt.
Optische Halluzinationen sind oft bei organischen Psychose zu beobachten seltener bei einer Schizophrenie. Sie werden in Form von Lichtern, Farben,Figuren,Szenen und mehr oder weniger deutlichen Gestalten erlebt. Im Delir sind szenenhafte Abläufe typisch, oft werden auch Tiere beobachtet. Oftmals hängen optische Halluzinationen auch mit einer Bewustseinseintrübung zusammen. Bei psychomotorischen Krampfanfällen bei Schläfenlappenepilepsie ist die szenische Vision typisch.
Akustische Halluzinationen ist die am häufigsten auftretende Sinnestäuschung und werden oft bei Psychosen beobachtet. Die akustische Täuschung erstreckt sich auf Lärm, Geräusche oder es werden Musik, Laute, einzelne Worte , Stimmen gehört. Der Betroffene kann die Herkunft der Sinnerwahrnehmung dabei lokalisieren, sprich er kann angeben ob das gehörte innerhalb seines Körpers auftrit oder die Herkunft von außerhalb ist ( z.B. ob die Heizung oder Katze die da ist mit ihm spricht ). Der Betroffene kennt oftmals die Person oder die Personen die mit ihm sprechen sie stammen oft aus dem direkten sozialen Umfeld. Die Stimmen die er hört können direkt zu ihm sprechen oder auch seine Gedanken, Gefühle mit Bemerkungen kommentieren oder Aufträge und Befehle erteilen. Betroffene die Befehlende Stimmen haben sollten engmaschig beobachtet und betreut werden um eine Selbstschädigung oder Suizid zu vermeiden,auch auf fremdaggressive Handlungen in raptusartiger Form sollte man eingestellt sei, falls der Betroffene dem Befehl der Stimme nachgibt sich etwas anzutun oder gegen andere tätlich zu werden.Bei den Dialogstimmen unterhalten sich die Stimmen im Wechsel über etwas, häufig über den Betroffenen selbst und häufig über dessen Defizite. Betroffene können sich aber auch mit den Stimmen in dialoghafter Art unterhalten.Die Inhalte des gehörtem sind häufig von der Grundstimmung des Betroffenen abhängig.
Die für Schizophrenien typische Form des Stimmen hörens hat einen fliessenden Übergang zum Symptom der Gedankeneingebung.
Geruchs- und Geschmackshalluzinationen sind nahe verwandt und treten daher häufig gemeinsam auf oder gehen ineinander über. Es werden häufig Gifte und Gase gerochen, das Essen schmeckt bitter oder gar nach Kot. Ein depressiver Patient kann die Sinneswahrnehmung haben das von ihm Feulnisgeruch oder Leichengeruch ausgeht. Diese Form der Halluzinationen sind oft bei Tumorpatienten, Wahnkranken mit Vergiftungsideen, Depressiven und Schizophrenen zu beobachten. Auch in der Aura vor epileptischen Anfällen kann diese Form der Halluzination auftreten.
Bei Leibhalluzinationen berichten die Betroffenen von dem Gefühl versteiner oder vertrocknet, innerlich hohl oder aus Metall zu sein. Ströme und Strahlen bewegen sich ziehend durch ihren Körper. Leibhalluzinationen betreffen auch häufig die Geschlechtsorgane. Fühlt der Betroffene Leibhalluzinationen so glaubt er, dass sein Körper sich verzerrt oder wächst, dicker und schwerer wird oder sich auflöst oder Form und Größe verändert. Von den Leibhalluzinationen besteht ein fliessender Übergang zu den taktilen Halluzinationen.
Taktile Halluzinationen werden auch als haptisch bezeichnet. Diese Berührungshalluzinationen sind nur schwer von den anderen Leibhalluzinationen abzugrenzen. Oft trit das Gefühl von Bohren, Stechen, Brennen und Zerschneiden auf. Auch das Gefühl des Krabbeln gibt es häufig bei Dermatozonenwahn und Delir . Thermische Halluzinationen werden mit und ohne Schmerzen empfunden und sind für den Betroffenen real .