Ich weiß nicht, ob es bei depressiven Menschen wirklich eine Funkstille gibt. Das halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Hat der Autor/das Autorenteam je eine Depression durchgemacht, oder reden/schreiben sie nur darüber?
Da die Depression ja zu den psychiatrischen Erkrankungen zählt, hat sie, wie so viele psychiatrischen Erkrankungen, eine negativen Beigeschmack in der Gesellschaft, was sich geschichtlich erklären lassen könnte.
Manche Depressionen lassen sich am Lebensstil des Betroffenen erklären, manche Depressionen sind endogener Ursache und das ist es bedeutend schwieriger die Ursache zu finden und die Betroffenen adäquat zu behandeln und zu begleiten.
Auch muss unterschieden werden zwischen einer depressiven Episode und einer klinikrelevanten Depression.
Wenn Schalke verliert bin ich depressiv aber nicht an einer Depression erkrankt. Wenn ich die Ursache m-einer Traurigkeit erkennen kann (wie den Abstieg aus der Königsklasse) dann kann ich zeitnah wieder fröhlich sein, was mir bei der manifesten Depression nicht gelingt, selbst wen ich um den Block laufe oder Süßigkeiten verputze.
Das hier viele (auch Somatiker!) in der Einschätzung überfordert sind, liegt auf der Hand. Wer einem anderen rät spazieren zu gehen, sollte selber mal in die Natur gehen, statt sich "Fachmann" zu nennen.
Mögen doch mehrere sich weiterbilden oder sich in Zurückhaltung üben, statt über was zu reden, wo ihnen die Grundlagen fehlen.
Postdepressive Grüße, Michael Günnewig