Hier werden aber kräftig Äpfel mit Birnen verglichen. Pflege und Arzt sind zwei getrennte Berufsbilder mit unterschiedlichen Hirachien aber auch mannigfaltigen Schnittstellen.
Was sind denn nun leitende Mitarbeiter? Schon diese Frage kann man in einem föderalen Staatswesen nicht grundsätzlich beantworten. Schon in einem Landkreis mit Kliniken unterschiedlicher Trägerschaft können sich Hirachien und Befugnisse massiv unterscheiden.
Ein Chefarzt wird natürlich persönlich behandeln, denn nur so kann er auch Privatpatienten abrechnen. Ansonsten hat er mit Patienten, außer der Chefarztvisite, nicht viel zu tun. Soll sich nun ein Pflegedirektor auch Privatpatienten generieren? Was Hintergrunddienste (SB) angeht sind beide Berufsgruppen betroffen. Es soll sogar Kliniken geben wo die Organisation innerhalb der Pflege effizienter ist als bei anderen Berufsgruppen. Leitung bedeutet nunmal Oranisation, und je höher eine Leitung angesiedelt ist, umso mehr bedeutet dies Organisation und Administration. Dies gilt für beide. Der Vorwurf ist also Blödsinn. Ein Zugführer der Feuerwehr stürmt auch nicht mit Atemschutz auf dem Rücken und Hohstrahlrohr in der Hand eine brennende Wohnung, er leitet den Einsatz aus seinem Einsatzleitwagen, sorgt für die Atemschutzüberwachung, die Logistik, fordert Verstärkung oder Sondereinheiten nach und reagiert auf die Rückmeldungen der Fahrzeugführer. So ähnlich läuft es in der Klinik ab.
Ich halte es für effizienter, wenn die Praxisanleiter von den Teams kommen. PAL Ausbildung bietet unsere academy an, sie endet mit einer Prüfung. Die PAL kennen ihre Station und das Pat.- Klientel aus dem FF. Verbesserungen stammen in der Regel aus dem Team. PAL sind ebenso voll im Schichtdienst integriert. Sie können dem Schüler also auch die praktische Praxis vermitteln. Sie können z. B. Frühsignale einer Verschlechterung vermitteln die ein PAL, der primär in der Schule eingesetzt ist, aufgrund fehlender Praxis nicht vermitteln kann. Um effizienter Theorie und Praxis in Einklang zu bringen wäre es wünschenswert, wenn Pflegepädagogen in den Fachbereichen hospitieren.
Auch Pflegekräfte ohne Hochschulabschluss können Standpunkte beziehen, belegen und sich durchsetzen. Das Motto "Gut das wir drüber geredet haben" ist nicht das Meinige.
Ein Ing sagt zwar keinem Fliesenleger was er zu tun hat. Aber wenn es ein Elektroing ist der einem Fliesenleger verklickert wo die Leitungen liegen sollte er schon genau zuhören. Wichtiger als der Statushickhack ist eine wertschätzende Kommunikation auf Augenhöhe.
Ob wir nun in unsrer Berufsgruppe zu viele Akademiker haben weiß ich nicht, hab ich mir nie Gedanken drum gemacht und werde es auch nicht. Diese Art der Diskussion führt zu nichts. Sie spiegelt nicht die Meinung der "Frontärzte" in den Kliniken wieder, sondern solche Art von "Standesdünkel" entspringen eher einer Standesorganisation, mit deren Ergüsse viele Ärzte sich nicht idendifizieren wollen/können. Leider wollen einige aus dem Pflegebereich auch solch eine Vertretung. Vielleicht in weiser Voraussicht, nämlich um für die einen Platz zu schaffen die in den Kliniken nichts hinkriegen.
VG
dino