Autor Thema: Klinikbeschäftigte warnen vor Patientengefährdung wegen Personalnot  (Gelesen 3122 mal)

Offline Thomas Beßen

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Eine Pressemitteilung von Ver.di:

"Beschäftigte der Krankenhäuser können wegen Überlastung nicht alle vorgeschriebenen und notwendigen Aufgaben ausführen. Darauf weist ver.di im Rahmen eines bundesweiten Aktionstags »Händedesinfektion« am Dienstag, den 12. September 2017 hin, an dem sich auch Beschäftigte hessischer Kliniken beteiligen. Stationsteams aus etlichen Krankenhäusern in ganz Deutschland werden an diesem Tag demonstrativ die Zeit einfordern, um sich ordnungsgemäß die Hände zu desinfizieren. Die Arbeitgeber sind aufgefordert, das dafür nötige Personal zur Verfügung zu stellen. „Wir machen damit am Beispiel der Händedesinfektion deutlich: Wenn die Pflegekräfte überlastet sind, bleibt etwas auf der Strecke“, erläutert ver.di Sekretär Jens Ahäuser. „Das kann die Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefährden“.

An der Aktion beteiligen sich das Klinikum Frankfurt-Höchst, das Universitätsklinikum Gießen und Marburg, die Gesundheitsholding Nordhessen, die Lahn-Dill-Kliniken und das St. Vincenz Krankenhaus in Limburg.

Das Bundesgesundheitsministerium schätzt die Zahl behandlungsassoziierter Infektionen auf jährlich zwischen 400.000 und 600.000, die der Todesfälle auf bis zu 15.000. Eine der wichtigsten Präventionsmaßnamen ist die Desinfektion der Hände, die laut Richtlinien des Robert-Koch-Instituts vor und nach jedem Patientenkontakt 30 Sekunden dauern soll. Bis zu zwei Stunden braucht eine Pflegekraft pro Schicht für die vorgeschriebene Desinfektion. Sollte hierzu die Zeit fehlen, stehen Menschenleben auf dem Spiel.

„Die Beschäftigten tuen alles, um die Menschen bestmöglich zu versorgen und zu pflegen“, betont Ahäuser. „Aber mit noch so viel Einsatz können wir nicht ausgleichen, dass an allen Ecken und Enden Personal fehlt“. Bundesweit müsste es nach einer ver.di-Erhebung für eine sichere und gute Versorgung 162.000 Stellen in Krankenhäusern mehr geben, davon 70.000 Pflegefachkräfte. ver.di fordert verbindliche Personalvorgaben per Gesetz, die für alle Krankenhausbereiche gelten sollen."


Presserechtlich verantwortlich: Ute Fritzel (Pressestelle); Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (https://www.verdi.de), Landesbezirk Hessen

Rasche Grüße!
Thomas Beßen

Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.