Autor Thema: Niedersächsische Krankenhäuser prangern in Kinospot wuchernde Bürokratie an  (Gelesen 1816 mal)

Offline Thomas Beßen

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Siehe Video unter https://www.youtube.com/watch?v=O8RTWKvix5I bzw. http://www.ku-gesundheitsmanagement.de und http://www.nkgev.info/

Schöne "Rest-Ostern" noch! :-)
Thomas Beßen

p.s.: für diesen äußerst dramatischen Fall ist Ostern 2017 wohl schon restlos gelaufen: http://www.coolinarium.de/images/produkte/i18/1870.jpg  8-)
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Es ist doch so, dass die wachsende Bürokratie darauf zurückgeht, dass wir verpflichtet sind unsere Arbeit zu dokumentieren. Schon zum eigenen Selbstschutz! 
Bei der monistischen Finanzierung bis vor 1972 konnten die Verantwortlichen sagen "aus diesem Grunde benötigen wir das Geld". Oft wurde dem entsprochen, wenn auch mit Leistungsnachweisen wie heute. Jetzt ist es doch so, dass wir im Vorfeld auch begründen müssen, wofür wir das geforderte Geld benötigen und es wird von Menschen angezweifelt, die weit vom Bett entfernt arbeiten. Die haben dafür zu sorgen, dass die Kosten (Kassenbeiträge = Kranken- und Pflegeversicherung!) gering bleiben. Wir haben dafür zu sorgen, dass Gesundheit wieder hergestellt werden kann, wenn es noch möglich ist.
Die die nicht krank sind interessieren sich kaum für das System, in dem wir arbeiten.
Erst wenn sie betroffen sind, soll alles Erdenkliche getan werden was möglich ist. Da fragt kein Betroffener nach den Kosten.
Nun müssen wir minuziös unser Tun dokumentieren, weil es so gewollt und vorgeschrieben ist.
Wir müssen dokumentieren, wie viel Zeit dafür benötigt wird und diese in die die Waagschale bei den Verhandlungen einwerfen.
Auch müssen wir uns als Berufsgruppe Gedanken machen, wie wir effizienter dokumentieren können.
Das ist keine Aufgabe einer anderen Berufsgruppe. Hier sehe ich jedoch die Herausforderung, dass Abteilungsegoismen dabei hinderlich sein können.
Auch das könnte eine groß angelegte Arbeit sein, hier Licht in den Dschungel zu bringen. Es ist eine lohnenswerte Aufgabe, weil sie dafür sorgen könnte, dass sehr viel Zeit eingespart werden kann. Es darf doch keiner glauben, dass diese Diskussionen "wir müssen so viel dokumentieren" beendet wird oder gar die Dokumentationspflicht reduziert wird. Allein schon wegen der klagefreundlicheren Patienten/Angehörige sollte WIR hier eine Lösung erarbeiten.
Beste Grüße, IKARUS

Online dino

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Hm, also ich arbeite in einer Klinik. Ein Erfolg ist immer ein Erfolg des Behandlungsteams. Vordergründig klingt Dein Post etwas befremdlich, aber Du bist ja schon einige Zeit nicht mehr aktiv in einer Klinik.

Auch müssen wir uns als Berufsgruppe Gedanken machen, wie wir effizienter dokumentieren können.
Das ist keine Aufgabe einer anderen Berufsgruppe. Hier sehe ich jedoch die Herausforderung, dass Abteilungsegoismen dabei hinderlich sein können.

In Zeiten von KIS spielen die Abteilungen keine Rolle mehr, oder glaubst Du etwa ein Träger könnte auf jede Abteilung Rücksicht nehmen?? Ein KIS deckt ALLE Abteilungen und Berufsgruppen ab. Die an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen sind dadurch incl. Laborparameter umfassend informiert. Ein großer Träger z. B. beschafft ein KIS für Alle seine Einrichtungen. Die Zeiten, wo einzelne Berufsgruppen eifersüchtig IHRE eigene Dokumentation erfriemelten und versuchten, eine Einsicht Dritter zu umgehen sollten endgültig vorbei sein. KIS beseitigt weitgehend auch die geliebte Zettelwirtschaft, man muss auch keine Hieroglyphen mehr entziffern. Auch die von Dir genannten Nachweise werden über KIS erledigt. Klar kostet es Zeit, aber handschriftlich, wage ich mal zu behaupten, dauert es länger. Auch die normale Doku, wie z. B. von bed. Med., ist ein Klacks. Auf Med. gehen, dass Med. anklicken, evtl. mg noch festlegen, fertig. Das Med. erscheint nun in mg und Uhrzeit im KIS.

Wir müssen dokumentieren, wie viel Zeit dafür benötigt wird und diese in die die Waagschale bei den Verhandlungen einwerfen.
Auch müssen wir uns als Berufsgruppe Gedanken machen, wie wir effizienter dokumentieren können.

Auch hier muss ich Dich korrigieren. Die relevanten Verhandlungen führt die BSL, die PD ist integrierter Bestandteil der BSL.
Natürlich ist ein KIS erstmal gewöhnungsbedürftig, halt eine Umstellung. Ich wöllte es aber auf keinen Fall mehr missen. Letzten Endes muss man aber damit gearbeitet haben, um alle Vorzüge zu erkennen.

die weit vom Bett entfernt arbeiten.
GKP`s arbeiten nicht nur am Bett, dieser Spruch ist veraltet, bildet eine falsche Realität ab, und führt zu Vorurteilen über unsre Arbeit. Ein Profi sollte ihn daher nicht mehr benutzen.
 
VG
dino
« Letzte Änderung: 17. April 2017, 22:19:59 von dino »