Autor Thema: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...  (Gelesen 24739 mal)

Offline Thomas Beßen

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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #30 am: 14. Oktober 2008, 09:35:55 »
Der DBfK hat ein Online-Umfrage unter http://www.dbfk.de/index.php?subaction=showfull&id=1222963111&archive=&start_from=&ucat=10& gestartet unter der Fragestellung "Wie sieht es im Pflegealltag wirklich aus?". Hier die weitere Pressemitteilung des DBfK: 

"Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) startet heute (wird am Spätnachmittag eingestellt) unter www.dbfk.de eine Online-Befragung von Pflegekräften bundesweit. Es werden Zahlen und Fakten zur Arbeitssituation der Pflegekräfte in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens gesammelt und ausgewertet.

185.000 Unterschriften, übergeben am 05.06.2008 an Ulla Schmidt, haben signalisiert: Uns reicht´s! 130.000 Demonstranten haben es am 25.09.2008in Berlin vor dem Brandenburger Tor eindrucksvoll gezeigt: Uns reicht´s!

„Der DBfK beobachtet den zunehmenden Pflegekollaps, nicht nur in den Kliniken, sondern auch in Heimen und der Ambulanten Pflege. Unzureichende Personalausstattung, Dauerstress, schlechte Bezahlung und Dumpinglöhne, physisch und psychisch krank machende Arbeitsbedingungen, steigende Patientenzahlen bei gleichzeitig sinkender Verweildauer, schlechtes Image der Pflegeberufe in allen Sektoren der pflegerischen Versorgung sind die wichtigsten Auslöser. Zahlreiche Untersuchungen belegen die Misere. Dennoch scheint das Problem von den Verantwortlichen noch immer nicht als dringlich genug eingestuft. Wir sammeln deshalb bundesweit Fakten als unerlässliche Argumentationsgrundlage für unsere Forderungen nach politischem Handeln. Unsere Befragung stützt sich auf die o. g. Untersuchungen und ergänzt die dramatischen Befunde mit tagesaktuellen Fakten. Die kann man nicht schönreden und nicht wegdiskutieren.“ sagt Johanna Knüppel, Sprecherin des DBfK.

Wir wollen wissen, wo Pflegekräfte gerade arbeiten, wie lange sie das tun, wie ihre Personalausstattung und Patientenbelegung aussieht, welche Probleme sie im Alltag behindern und wie sie dies bewerten: Würden sie Angehörige in ihrem Arbeitsbereich versorgen lassen? Bleiben sie im Pflegeberuf, denken sie an Ausstieg? Gehen die Kolleginnen weg? Hat der Beruf Zukunft?

Wir vertreten als Berufsverband die Interessen aller Pflegeberufe! Für das politische Geschäft sind tagesaktuelle Zahlen hoch notwendig. Wir wollen von den Pflegenden ganz aktuell wissen, wie es bei ihnen heute in den Einrichtungen und Betrieben aussieht. Diese Fakten werten wir regelhaft aus.

Die Befragung ist anonym und findet nur über das Internet statt. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Fragen sind entlehnt der NEXT-Studie mit rund 56.000 Teilnehmern und der Kampagne der American Nurses Association „Safe Staffing Saves Lives“ mit derzeit fast 13.000 Teilnehmern. Diese Umfrage wird vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe e.V – Bundesverband im Auftrag der Agnes-Karll-Gesellschaft für Gesundheitsbildung und Pflegeforschung mbH durchgeführt."

Freundlich grüßt
Thomas Beßen

 

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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #31 am: 11. November 2008, 13:58:52 »
Liebe KollegInnen, liebe UserInnen,
anbei ein Flugblatt von Ver.di zur Kampagne „Der Deckel muss weg!“.
Ich meine, wir sollten nicht locker lassen bei der Zukunftssicherung unserer Krankenhäuser und die im Flyer propagierte Aktive Mittagspause am 18.11.2008 um 12:00 Uhr mit unterstützen.
Schönen Gruß!
Thomas Beßen

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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #32 am: 17. November 2008, 10:19:43 »
Hier noch in der Anlage der Aufruf des Aktionsbündnisses "Rettung der Krankenhäuser" zur aktiven Mittagspause am 18.11.2008 um 12:00 Uhr.
Es grüßt freundlich
Thomas Beßen

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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #33 am: 18. November 2008, 17:08:56 »
- wenn wir unsere SchülerInnen nicht hätten, die reißen uns, mal wieder, raus...  :wink:
Prima gemacht, Danke!
Einen schönen Abend wünscht
Thomas Beßen
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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #34 am: 04. Dezember 2008, 07:27:18 »
Kliniken fühlen sich ausgetrickst
VON WOLFGANG WAGNER

"Vor dem Krankenhausgipfel ist ein heftiger Streit über die Entlastung der Kliniken entbrannt. Ärzte und Klinikträger werfen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) vor, den für das nächste Jahr versprochenen Drei-Milliarden-Zuschlag auf Umwegen wieder zu kürzen. Der Chef der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Rudolf Henke, beschuldigte Schmidt im Gespräch mit der FR der "Kumpanei mit den Krankenkassen". Es sei nicht hinnehmbar, "den Krankenhäusern zunächst eine Finanzhilfe von drei Milliarden Euro zu versprechen und die Zusage hinter verschlossener Tür wieder zur Hälfte einzukassieren".

Bei dem Streit geht es um das Entlastungspaket für die Krankenhäuser, die seit Monaten ihre Finanznot beklagen. Die Kliniken hatten 6,7 Milliarden Euro mehr Geld gefordert, Schmidt hatte ihnen für das nächste Jahr 3,5 Milliarden Euro mehr zugesagt. Doch nun sorgt ein Änderungsantrag zum "Krankenhausfinanzierungsreformgesetz" für Ärger. Dieser verweist darauf, dass die Kliniken im Zuge der Umstellung ihrer Honorare auf Fallpauschalen ohnehin mehr Geld bekommen. Diese Mittel sollen dem Antrag zufolge mit den 3,5 Milliarden Euro verrechnet werden. Die Kliniken aber wollen den Betrag obendrauf.

Henke zufolge gehen die Änderungspläne auf die Kassen zurück, die damit 1,3 Milliarden Euro wieder einsparten. Die Bundesärztekammer warnte vor Massenentlassungen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft, in der die Klinikträger organisiert sind, verlangte ein Ende der Kürzungsdebatte, die Häuser bräuchten die Hilfen.

Dem widersprechen die Kassen. Es gebe keinen Grund, den Krankenhäusern noch mehr Geld als 3,5 Milliarden Euro zu geben, sagte Johann-Magnus von Stackelberg, Vize-Chef des Spitzenverbandes der Krankenkassen, der FR. Er warf den Kliniken im Gegenzug vor, den nötigen Strukturwandel nicht anzugehen. Die Liegezeiten hätten sich stark verkürzt, es seien weniger Betten und Krankenhäuser nötig. In dem von der Bundesregierung festgelegten Beitragssatz von 15,5 Prozent seien genau 3,5 Milliarden Mehrausgaben für Krankenhäuser eingeplant. "Für mehr ist im Gesundheitsfonds überhaupt kein Geld vorhanden, Mehrausgaben müssten dann mittelfristig über Zusatzbeiträge finanziert werden."

Das Gesundheitsministerium bekräftigte, dass die Mehrausgaben auf 3,5 Milliarden Euro begrenzt werden sollten. Dies seien sieben Prozent mehr als bisher, "eine Menge Geld", wie Sprecherin Dagmar Kaiser sagte.

Heute werden Klinikträger und Ärzte mit der Ministerin sowie den Fraktionschefs von Union und SPD, Volker Kauder und Peter Struck, über das Paket sprechen."

Das schreibt heute die Frankfurter Rundschau. Dazu fällt mir nur dies von gestern ein: http://kps.zsp-hochtaunus.de/forum/index.php/topic,1084.msg3004.html#msg3004

Guten Morgen!
Thomas Beßen
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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #35 am: 19. Dezember 2008, 09:57:48 »
"Der Bundestag hat am 18. Dezember in zweiter und dritter Lesung das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) beschlossen. Am 13. Februar wird sich der Bundesrat abschließend im zweiten Durchgang damit beschäftigen, bevor es in Kraft treten kann. Da es sich um ein zustimmungsfreies Gesetz handelt, sind Veränderungen ausgeschlossen.

Insgesamt können wir für das „Aktionsbündnis Rettung der Krankenhäuser“ und auch für ver.di eine positive Bilanz ziehen. Ohne unsere Kampagne „Der Deckel muss weg!“ und den Druck des Bündnisses hätte es nur eine technische Anpassung der Krankenhausfinanzierung an die nächste Stufe des Fallpauschalensystems gegeben, aber keine zusätzliche Finanzierung. Die gute Zusammenarbeit zwischen allen Organisationsebenen hat sich bewährt. Die Beteiligung an den Aktionen vom Frühsommer bis in den November 2008 war insgesamt beeindruckend. Die Großdemonstration und Kundgebung der 130.000 vor dem Brandenburger Tor in Berlin war einmalig und hat politisch viel bewirkt."

Das meldete Ver.di gestern Abend noch und hat mit dieser Einschätzung, so denke ich, recht.
Weiteres steht in den beiden Anlagen (s.u.).
Immerhin,
schöne Grüße!
Thomas Beßen


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Re: Denkpause am 9.9. und Demo am 25.9.08 gegen den Deckel...
« Antwort #36 am: 19. Dezember 2008, 15:53:42 »
Reuters meldet heute unter der Überschrift "Bundestag billigt Milliarden-Hilfspaket für Kliniken", dass "mehr als 2000 Krankenhäuser im nächsten Jahr mit Milliardenhilfen entlastet werden sollen."

Und weiter: "Der Bundestag gab am Donnerstag grünes Licht für das von der Koalition ausgehandelte Paket von 3,5 Milliarden Euro. Allerdings muss der Bundesrat im Januar noch zustimmen. Das Geld soll den durch Gehaltssteigerungen und hohe Energiepreise angeschlagenen Krankenhäusern aber rückwirkend zum 1. Januar zufließen.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sagte, damit würden die Weichen für eine bessere Pflege und mehr Investitionen in Krankenhäuser gestellt. Über Details hatten sich Union und SPD nach monatelangem Gezerre erst vergangenen Woche geeinigt. FDP und Grüne lehnten das Gesetz ab. Die Linke enthielt sich.

Mit dem Gesetz werden den Kliniken die Kosten aus den Tariferhöhungen zur Hälfte über den Gesundheitsfonds erstattet. Der Sanierungsbeitrag, den sie zurzeit noch an die Krankenkassen abführen, fällt zum Jahresende weg. Zudem umfasst das Paket ein Sonderprogramm, mit dem in den nächsten drei Jahren bis zu 17.000 zusätzliche Pflegekräfte eingestellt werden sollen. Die Kliniken bekommen die Kosten zu 90 Prozent erstattet.

Für die Versicherten schlagen sich die Hilfen im Beitragssatz mit rund 0,35 Prozentpunkten nieder. In dem ab Januar geltenden bundesweit einheitlichen Beitragssatz von 15,5 Prozent ist dies bereits eingerechnet. Aus Sicht der Krankenhäuser reicht das Hilfspaket aber nicht aus.

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sprach von einem "verwässerten Hilfspaket", da die Tarifsteigerungen nur zur Hälfte ausgeglichen würden. Mit den verbleibenden zwei Milliarden Euro und dem Anstieg der Sachkosten würden die Krankenhäuser allein gelassen. Dies werde zu einem weiteren deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen führen."

Am besten, wir allen bleiben schön gesund...
Schönes Wochenende!
Thomas Beßen

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