Autor Thema: Und wieder ist ein Großer von uns gegangen  (Gelesen 1670 mal)

Offline dino

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Und wieder ist ein Großer von uns gegangen
« am: 17. Dezember 2016, 21:39:33 »
Der durch die Erfindung eines lebensrettenden Handgriffs weltweit bekannt gewordene US-Chirurg Henry Heimlich ist tot.
Heimlich sei am Samstag im Alter von 96 Jahren in einem Krankenhaus in Cincinnati gestorben, sagte sein Sohn Phil. Der greise Mediziner habe erst in dieser Woche einen Herzattacke erlitten.

Heimlich war Direktor der Chirurgie des Jüdischen Krankenhauses von Cincinnati und entwickelte 1974 den nach ihm benannten Heimlich-Griff, der Menschen vor dem Ersticken bewahren kann.

Luft wird aus den Lungen gedrückt
Retter stellen sich dabei hinter die um Atem ringende Person, umgreifen sie, legen eine Faust und eine Hand kurz über deren Nabel zusammen und pressen sie mit einem kräftigen Ruck in den Magen.

Dadurch wird Luft aus den Lungen gedrückt, die durch die Luftröhre entweicht und Fremdkörper aus den blockierten Atemwegen pressen kann.

Heimlich selbst schätzte, dass durch diesen Handgriff allein in den USA mehrere Tausend Menschen vor dem Ersticken bewahrt wurden.

Rückblende 22.05.16

Der 96-jährige Erfinder des berühmten Heimlich-Manövers zur Rettung Erstickender hat den von ihm entwickelten Handgriff bei einer Mitbewohnerin im Altenheim angewendet - und der alten Dame damit das Leben gerettet. "Ich habe einen Hamburger bestellt, und das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich keine Luft mehr bekam", sagte die Altenheimbewohnerin Patty Ris der "New York Times".

Doch die alte Dame hatte Glück: Mit ihr beim Abendessen saß der Arzt Henry Heimlich, der 1974 die nach ihm benannte Rettungstechnik entwickelt hatte. Beherzt schlang er seine Arme von hinten um die Frau und drückte ruckartig ihren Bauchraum zusammen, wodurch das Stück Hamburger wieder hochkam.


"Ich sah, wie ihr Gesicht erstarrte, ihre Haut dunkel wurde und sie nicht mehr sprechen konnte", sagte Heimlich der Zeitung. "Da wusste ich, dass sie am Ersticken war." Der Mediziner zeigte sich begeistert, dass er sein Manöver im hohen Alter nun selbst noch einmal erfolgreich anwenden konnte: "Als ich es benutzte und es der Frau schnell wieder besser ging war ich dankbar für all die Menschenleben, die auf diese Weise schon gerettet werden konnten."

Ein Mitarbeiter des Altenheims in Ohio berichtete, nach dem Vorfall hätten die Heimbewohner ihr Abendessen fortgesetzt. Ris schickte Heimlich ein Dankschreiben. Auf einem anschließend gemachten Foto wirken sie wie ein Paar.

Bei dem Heimlich-Manöver umfasst der Retter den Erstickenden von hinten. Er bildet mit einer Hand eine Faust, legt sie zwischen Bauchnabel und Brustbein, und umfasst die Faust mit der anderen Hand. Dann wird die Faust ruckartig und mit viel Kraft nach oben und hinten gezogen. (AFP)