Unsere Pflegeausbildung lässt sich nicht in die Philippinen „outsourcen“

[Thomas Beßen]

"Verschiedene Medien, u.a. das Deutsche Ärzteblatt, Spiegel Online und der Focus, berichten aktuell, dass die Bundesagentur für Arbeit beabsichtige, künftig aktiv und verstärkt Pflegefachpersonen aus den Philippinen anzuwerben und in Deutschland zu beschäftigen. Diverse Modelle, wie beispielsweise das seit 2012 laufende Projekt Triple Win von der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, arbeiten bereits mit dem Ziel, im Ausland qualifizierte Pflegefachpersonen nach Deutschland zu vermitteln. Die aktuelle Berichterstattung wärmt einen als Problemlösung diskutierten Ansatz auf, der seitens professionell Pflegender in Deutschland insbesondere im Kontext des aktuellen Reformstillstands nicht zielführend ist. ..."

>>> https://www.dbfk.de

Frühe Grüße!
Thomas Beßen

[IKARUS]

Wer pflegt dann die Pflegebedürftigen auf den Philippinen?
Wie gut kennen die philippinischen Pflegefachkräfte sich mit der deutschen Kultur und den Lebensgewohnheiten der deutschen Patienten/Bewohnern aus?
Wie gering ist die Sprachbarriere zwischen beiden Seiten?
Wie viel philippinisch sollten/müssen die Pflegeempfänger lernen, damit sie ihre Pflegefachkraft verstehen?

Ich denke mal, dass die Entscheider in Politik und Arbeitsagentur ihre Privatschwestern haben, die auch "ihre Sprache und Kultur" beherrschen.

Beste Grüße, IKARUS

[dino]

Phillipinische Krankenpflegekräfte gibt es seit Ende der 60er/Anfang der 70er in Deutschland. Ich habe sie als sehr fleißige und gewissenhafte Kollegen/innen kennen gelernt. Sprache, und noch weniger die Kultur stellten keine wirklichen Hindernisse dar. Bei der Dienstplangestaltung interessiert mich nur mein Plan, und nicht ob irgendwo in der Welt Pflegekräfte fehlen. Es ist schlichtweg auch nicht meine Aufgabe, noch steht dies in meiner Stellenbeschreibung, daran zu denken. Was ich über Philippinen gesagt habe gilt auch uneingeschränkt für Kräfte aus Vietnam, dem ehemaligen Jugoslawien, Korea. Ganz im Gegenteil, sie sind eine absolute Bereicherung des Teams. Wir sind ein Einwanderungsland, je gemischter ein Team sich darstellt spiegelt sich die Bevölkerung darin ab. Ich bin halt ein Pragmatiker, kein Berufspolitiker. Pflegekräfte gezielt aus dem Ausland anzuwerben ist legitim, es werden auch andere Fachberufe angeworben. Allerdings müssen nun auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
VG
dino

[IKARUS]

Ich könnte es so auslegen, dass ich etwas gegen Mitarbeiter mit Migrationshintegrund hätte. Es ist nicht so!!
Du hast recht, wenn Du schreibst, dass eine Multi-Kulti-Team sehr gut sein kann. Es stellt sich aber für mich dir Frage, ob wir auch mal so eben auch in anderen Ländern eine Anstellung finden. Da tun sich für uns kaum überwindliche Hürden auf. Was denkst Du darüber??
Wir sollen niederschwellig sein und andere legen für uns die Hürden immer höher. 
Ich erinnere nur an das Land von Skippi dem Buschkänguruh.
Es steht nicht in unserem Arbeitsverträgen, wo unsere Mitstreiter herkommen - sollen, aber einen kleinen Blick über den Zaun ermöglicht den Gedanken, dass wir uns nicht auf Kosten anderer Menschen mit Fachkräften bedienen sollten. Wir haben auch hier junge Menschen, die wir für unseren Beruf begeistern sollten.
VG, IKARUS

[dino]

Also wenn es hier Prämien für angeworbene Pflegeschüler gäbe hätte ich bis jetzt gut abkassiert. Und das Deutsche gerade in angelsächischen Ländern Hürden sehen liegt einfach daran das deren Ausbildung besser ist. Ich heb mir den Blick über den Tellerrand für mich wichtigere Dinge auf.
Australien ist ein tolles Land, aber erstens ist es mir dort zu heiß und zweitens gibt es dort ne Menge Giftschlangen. Und schon interessiert mich Australien nur noch von meiner Couch aus.
VG
dino

[IKARUS]

Dann genieße deinen wohlverdienten Feierabend. Ich gehe jetzt zum Tanztraining.
 Beste Grüße, IAKRUS

[dino]

Feierabend? Eine SL hat auch noch Verpflichtungen.
VG
dino