Autor Thema: Generalistik auf dem Weg  (Gelesen 12980 mal)

Offline dino

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #15 am: 22. Februar 2016, 11:07:09 »
Ich meinte das Einfühlungsvermögen Dozent - Schüler.
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dino

Offline IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #16 am: 22. Februar 2016, 11:46:44 »
Ein Stück weit war mir das wohl bewusst Dino!
Aber Einfühlungsvermögen in den Kollege ist auch hilfreich bei der Bewältigung unserer täglichen Aufgaben. Das wir Schülerinnen/Schüler besonders Einfühlungsvermögen/Empathie entgegen bringen müssen, ist für uns beide sicherlich unbestritten. Die von mir geschätzte "Fohlenarbeit" ist meine Kernaufgabe bereits immer gewesen. Sie war aber in meinem beruflichen Umfeld nicht oft anzutreffen, aber es gab sie, die Wertschätzung des Kollegen/der Kollegin.

Ich bin mal gespannt, wann ein Pflegeakademiker laut ausspricht, dass nichts wem weggenommen wird, sondern etwas Neues geschaffen wird. Was aus meiner Sicht in diesem Zusammenhang deutlich hervorgehoben werden muss, ist der Fakt, dass wir mehr Pflegehelfer (einjährig ausgebildete) und Pflegeassistenten benötigen werden. Es wird in der PFLEGE nach den Qualifikationen vorbehaltliche Aufgaben geben müssen.
Wir müssen ja auch nach Vorgaben anderer Professionen Tätigkeiten ausführen, für die wir ausgebildet wurden. Die Planung und Gestaltung übernehmen da Andere.
Das Wichtigste für uns ist ja der gegenseitige Respekt. Führen und Folgen bedeutet ja nicht beherrschen und unterordnen, oder Hierarchie bedeutet nicht Macht ausüben oder ducken. Wenn ich eine Hierarchie anerkenne, dann folge ich freiwillig einer qualifizierten Fachfrau/ einem Fachmann.
Beste Grüße, IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #17 am: 24. Februar 2016, 16:20:11 »
heute ist auf https://www.station24.de/news/-/content/detail/18135015
zu lesen, dass der Bundesgesundheitsminister Gröhe an der Seite der beruflichen Pflege steht. Er will mit der Profession auch in wenigen Wochen ein Eckpunktepapier auf den Tisch legen. Das liest sich doch sehr gut.
Mal sehen was da auf uns zukommen wird.
Sonnige Grüße aus Ruhrgebiet, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #18 am: 26. Februar 2016, 17:24:30 »
Lob und Tadel für "Generalistik jetzt" ist zu lesen auf https://www.station24.de/news/-/content/detail/18177439
Da fordert die Gesellschaft für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie (DGGPP), dass die dreijährige Altenpflegeausbildung beibehalten werden soll.

Ich denke, dass diese Fachgesellschaft mal in ihre Ausbildungen schauen sollte, wie die konzipiert sind. Zuerst wird eine allgemein angelegte Ausbildung absolviert und danach erfolgt die Spezialisierung in den entsprechenden Fachbereichen.
Nun bin ich nicht so sehr bewandert in der Psychiatrie und Psychotherapie, frage aber dennoch, ob ein Student bereits zu Beginn der Ausbildung bereits Gerontopsychiatrie studieren kann. Ich denke jedoch, dass er erst Medizin, dann die Facharztausbildung zum Psychiater und anschließend Gerontopsychiater studieren kann.
Dieses vorgehen, LLL, soll jetzt auch in der professionellen PFLEGE angestrebt und umgesetzt werden.
Es könnte ja sein, dass die einjährig ausgebildeten Pflegehelfer sich für die Erwachsenenpflege oder Altenpflege festlegen können. Ratsam ist das aber aus meinem Blickwinkel nicht.
Hoffen wir, dass wir an unserem Ziel festhalten und dem Gegenwind standhalten.
Schönes und erholsames Wochenende wünscht, IKARUS

Offline dino

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #19 am: 26. Februar 2016, 18:26:21 »
Ich denke das die Altenpflegefetischisten in der 3-jährigen Ausbildung gut wegkommen. Wer als Partner auf Augenhöhe ernstgenommen werden will, muss jedoch auch entsprechende Kompetenzen aufweisen. Wer z. B. bei einer Notfallversorgung sich lieber auf den großen Onkel Doc verlässt und sich nicht eigenständig einbringen kann ist ne Witzblattfigur, darauf kann man verzichten.

Ich denke jedoch, dass er erst Medizin, dann die Facharztausbildung zum Psychiater und anschließend Gerontopsychiater studieren kann.
Die Antwort kennst Du. Und für die Fachpflege ist die 3-jährige Voraussetzung.

Hoffen wir, dass wir an unserem Ziel festhalten und dem Gegenwind standhalten
Davon steht nix in meinem Arbeitsvertrag. Und in meiner Freizeit interessiert mich keine Standespolitik.
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dino

Offline IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #20 am: 26. Februar 2016, 18:43:01 »
Dass Du in deiner Freizeit andere Prioritäten setzt, ist mir bewusst Dino. Das ist ja auch gut so! Du hast dich der Rettung verschrieben und da ist ja auch viel zu tun.
Das macht ja auch unsere Berufsgruppe auch aus, dass wir PFLEGENDE auch unterschiedliche Interessen haben. Was ist schon Spannendes an Eintönigkeit? In der Vielfalt liegt der Reiz. Ich denke, wenn ich das richtig verstehe, gibt es auch in anderen Bereichen der PFLEGE und Medizin "Spezialisten" die bei einem Notfall an ihre Grenzen kommen, weil sie nicht so regelmäßig üben wie wir. 
Genießen wir unsere Freizeit und hoffentlich die kommenden Sonnenstrahlen.
Beste Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #21 am: 26. Februar 2016, 19:20:42 »
Ich bin kein Pflegender, ich bin ein GKP :-D :-) . Der Begriff Pflege ist altbacken, assoziiert den Altbegriff Pflege als Hauptaufgabe und berücksichtigt in keiner Weise heutige Herausforderungen.
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dino

Offline IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #22 am: 27. Februar 2016, 19:22:07 »
Die Unterscheidung die Du anführst ist richtig Dino. Ich habe aber keine Abqualifizierung in meinem Hinterkopf gehabt. Ich wollte da keinem auf die Füße treten. Für mich sind ausgebildete Altenpflegefachkräfte auch PFLEGENDE. Wenn die Generalisitk kommen wird, und sie wird kommen, werden wir allen einen gemeinsamen Berufstitel haben, der mit einem Schwerpunkt unseres Tuns verbunden sein wird. Pflegefachfrau für die Pädiatrie, ... für die Kurzzeitpflege, ... für die Langzeitpflege.
Mit Langzeitpflege ist für mich nach dem Referentenentwurf von Mai 2015, vgl. im Anhang Seite 7, ff § 7 Durchführung der praktischen Ausbildung, die Altenpflege gemeint.

Die moderne PFLEGE konzentriert sich nicht mehr auf alte Aufgaben, sondern die umfassende geplante und strukturierte Pflege ist Etwas, was man nicht jedem Pflegenden überlassen kann. Deshalb haben und hatten wir ja Pflegehilfskräfte [Einjährige!] und heute auch noch Pflegeassistenten. Wir kennen ja sicherlich auch noch beide sehr gut die "24-Tage-Schwester". Hierzu gab es Gründen, die wir heute nicht mehr haben und sicherlich nicht mehr bekommen werden. Es wird nach meiner Einschätzung Vorbehaltsaufgaben für die mehrjährig ausgebildeten Pflegende geben (müssen).
Beste Grüße, IKARUS
« Letzte Änderung: 27. Februar 2016, 20:01:41 von IKARUS »

Offline dino

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #23 am: 27. Februar 2016, 20:31:59 »
Trotzdem charakterisiert das Wort Pflegender nicht meine Tätigkeit. Ein Großteil meiner Arbeit betrifft die Sozio.- Therapie. Deshalb und auch aus anderen Gründen: Ich bin kein Pflegender.
21 Tage Helfer gab es grundsätzlich nur als Zusatzkräfte damit sie überhaupt etwas Praxis bekamen. 
Einjährige dürfen nur unterstützend unter der Dienstaufsicht Examinierter tätig werden. Sie dürfen nicht alleine Dienst tun (kann aber von Bl zu Bl unterschiedlich sein).
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dino

Offline Lillebrit

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #24 am: 01. März 2016, 16:35:58 »
Gibt es eine Übersicht, dass der Unterricht qualifizierter ist, als mit den "alten" Lehrkräften Lillebrit? Das es in den neuen Bundesländern mehr akademisierte Pflegelehrkräfte gibt als in den alten Ländern ist dem Fakt geschuldet, dass die werdenden Pflegelehrkräfte bereits vor Jahrzehnten akademisch ausgebildet wurden. Da hinkten wir in der BRD weit zurück. Ich bin auch ein "alter" Lehrer und es ist auch so hier im Westen, dass es mittlerweile einen Unterschied zwischen den Bezahlungen gibt.
Nach Aussage von Kollegen an verschiedenen Schulen, die beides (WB und Studium) absolviert haben, hat sich deren methodisch-didaktische Vorgehen sowie die "Herangehensweise" an Probleme wohl schon verändert ...man lernt halt, mit dem "wissenschaftlichen Unterbau" der Pflege umzugehen.
Das man lange gearbeitet haben muss, denke ich nicht ...unsere Aufgabe ist es ja, den Rahmen zum erfahrungsbezogenen Lernen zu schaffen ...und nicht unserer Erfahrungen weiter zu geben  ;-)


Da bekommen die "neuen akademisierten" Lehrkräfte eine höhere Vergütung. Ist das gerechtfertigt Lillebrit aus deiner Sicht?
Eine höhere Eingruppierung sehe ich als geerchtfertigt an, diese wird wohl auch an vielen Einrichtungen schon angeboten.
Man darf halt nicht vergessen, dass ein Master vorher 5 Jahre vollzeit studiert hat bzw. nur mit einem geringen Stellenteil arbeiten konnte...die Lücken in der Rentenanwartschaft sowie der entgangegen Lohn werden somit wieder ausgeglichen.
In 20 Jahren wird es nur noch Hochschulabsolvenetn geben....der Übergang schafft halt (leider) Reibereien.

LG, Lillebrit


Offline IKARUS

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Re: Generalistik auf dem Weg
« Antwort #25 am: 01. März 2016, 22:02:50 »
Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn es Lehrkräfte gibt die mehr bekommen. Aus der Sicht derer die mehr bekommen, mag das ja richtig sein. Aus der Sicht derer die weniger bekommen sieht das anders aus. Es hätte ja auch anders gestaltet werden können. Wenn man die Reibereien aushalten mag. OK!
Für mich ist unserer Beruf ein praktischer. Aus meiner Erinnerung hat es diesen Unterschied mit der Bezahlung nicht gegeben, als es vor vielen Jahren die einjährige Lehrerausbildung (Schulpfleger!) gab. Aber auch das kann ja nun Entwicklung sein.
Das mit dem wissenschaftlichen Unterbau ist richtig, wenn ich mir meine Ausbildung vor Augen führe. Wir lehren unseren Nachwuchs, dass die ihr Tun und Nichttun begründen können. Wir sollten früher hauptsächlich gehorchen auf das was uns aufgetragen wurde. Heute ist es gewollt, dass Schüler ihren Standpunkt vertreten und mit Argumenten untermauern können sollen. 
LG, IKARUS