Autor Thema: Chaos in Salzburg: Pflege verweigert 25-Stunden-Dienste  (Gelesen 3936 mal)

Offline Thomas Beßen

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Chaos in Salzburg: Pflege verweigert 25-Stunden-Dienste
« am: 03. April 2015, 07:37:07 »
"Nach dem Ende der 25-Stunden-Dienste für Anästhesiepfleger kommt es zu einer kritischen Situation im LKH. Ein Drittel der OP-Säle muss schließen. ..."

Dies und mehr von Christoph Reiser unter http://www.salzburg.com/nachrichten/salzburg/politik/sn/artikel/chaos-pflege-verweigert-25-stunden-dienste-143812/

Frühe Chronistengrüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Chaos in Salzburg: Pflege verweigert 25-Stunden-Dienste
« Antwort #1 am: 03. April 2015, 13:02:48 »
Nach dem Lesen des Artikels kommt mir meine Erfahrung in den Kopf. Es ist hierzulande verbreitet, dass wir Pflegende rund-um-die-uhr arbeiten. Diese Bereitschaftsdienst sind nicht nur mit Mehrarbeit sondern auch mit mehr Einkünfte verbunden. Darauf will kaum einer Verzichten, wenn er sich an die Einkünfte gewöhnt hat. Oft hört man im Lande, dass die Bereitschaftsdienst abgeschafft werden sollen. Da gibt es ja auch ein EU-Urteil, dass sich gegen die Bereitschaftsdienste und die Überforderung richtet. Nun klagen die Betroffenen, dass sie nicht mehr so viel verdienen können. So ist es jetzt auch. In dem Artikel ist ja auch angegeben, dass es bei den österreichischen Kollegen um bis zu 500€ gehen kann. Wenn jetzt die Klinikleitung damit kommt, dass sie mehr Personal einstellen will, ist dass für die bereits angestellten Mitarbeiter schmerzvoll und für die neuen Mitarbeit eine Chance von selbstverdientem Geld zu leben.
Es gibt halt immer zwei Seiten, die Betroffenen bedenken sollten, wenn sie Forderungen aufstellen.
Ich bin ja auch für mehr Geld für meine erbrachte Leistung, aber ich sollte mir auch Gedanken machen, wo das herkommen soll.
Wenn ich fordere, ist die Auswahl des Adressaten wichtig.
Mögen alle User erholsame Ostertage haben oder zumindest einen ruhigen Arbeitstag!
Beste Grüße, IKARUS

Offline dino

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Re: Chaos in Salzburg: Pflege verweigert 25-Stunden-Dienste
« Antwort #2 am: 03. April 2015, 13:42:27 »
Ich habs schon in dem anderen Ösi Artikel geschrieben das dies keine Sparmassnahme der bösen Arbeitgeber darstellt sondern eine Schutzmassnahme für Arbeitnehmer und Patienten. Hier übrigens das entsprechende EU Urteil http://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Bereitschaftsdienst.html#tocitem1 
Wenn jemand 8 Std. in der Anästhesie Zugänge gelegt, Intubiert etc. durchgezogen hat, anschließend kam z. B. ein Notfall Apendix, dann ne Pizza und ne Folge Hannibal, sich dann hingelegt hat und im ersten Einschlummern das Handy ein Polytrauma ankündigt, ist er dann noch so fit wie morgens um 10:00? Und lesen wir nicht immer von der zeitlichen Überforderung in den Kliniken? Gab es nicht ein paar Erdverbundene Pflegekräfte die sich auf den Boden schmissen um mehr Zeit für "ihre" Patienten zu haben? Wenn ich dann noch von bis zu 500€ Einbußen lese frage ich mich wann den die Kollegen/innen Zeit zur Regeneration hatten? Wo bleibt da die Achtsamkeit gegenüber des eigenen Ich?
Noch ein frohes Ostereiersuchen
dino
« Letzte Änderung: 03. April 2015, 13:51:04 von dino »