Autor Thema: Arbeitsverträge mit Bedingungen  (Gelesen 2893 mal)

Offline IKARUS

  • Member
  • *
  • Beiträge: 2.888
  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Arbeitsverträge mit Bedingungen
« am: 06. September 2014, 21:47:15 »
Im Fernsehen lief am 2. September im Magazin REPORT MAINZ ein Beitrag, der darauf aufmerksam gemacht hat, dass spanischen Pflegekräften Arbeitsverträge angeboten werden, die an Bedingungen geknüpft sind.
Aus meiner Sicht ist es so, dass die spanischen Kolleginnen und Kollegen ausgebildet sind und deshalb es sich nicht um eine Ausbildungsvergütung handelt.
Das mag juristischer Kleinkram sein. 
Unethisch finde ich es alle male! 
Es kann auch der Standpunkt vertreten werden, dass weder die hiesigen Politiker noch die spanischen Pflegekräfte sich vor Antritt der Arbeitsaufnahme ausreichend informiert haben.  Da wird in Hochglanzbroschüren für eine Arbeitsaufnahme in Deutschland geworben. Da werden Erwartungen geweckt, die nicht in der Realität bedient werden.
Ich frage mich, warum bringen sich hier die Pflegeverbände nicht in die Diskussion ein.
Ich höre Nichts!!!
Es erinnert mich aber an die Arbeitsaufnahme vor 40 und 30 Jahren als die südostasiatischen Kolleginnen zu uns kamen. Ihren Wunsch nach Arbeit kann ich verstehen, aber es waren oft die kulturellen Unterschiede, die das Zusammenarbeit so sehr erschwert hatten. Es wurde oft jedoch gemeinsam abgemildert und somit ein Zusammenarbeiten ermöglicht. Das da Kosten auf die damaligen Kolleginnen und Kollegen zugekommen wären, habe ich nie gehört.
Da gab es ja auch noch die monistische Krankenhausfinanzierung. Heute muss Alles und noch mehr dargelegt werden, damit man von den Kassen Geld für erforderliche Personal bekommt.   Dann die Frage: "wer bezahlt die Sprachkurse?" 

Wir haben heute Sorgen, die wir damals nicht hatten. Austragen müssen das die Kollegen am Krankenbett. Also die Kolleginnen und Kollegen die vom Ausland zu uns kommen, weil sie in ihrer Heimat keine bezahlte Arbeit finden, von der sie leben könnten. Denn freiwillig werden die ja auch nicht ihre Heimat verlassen.

Unsere nationalen Berufsverbände sind in europäischen und weltweit agierenden Pflegeverbänden organisiert, was ja auch gut und richtig ist. Aber das Thema wurde wahrscheinlich (noch!) nicht behandelt, obwohl doch Erfahrungen vor 40/30 Jahren gemacht wurden. Da könnten Nachfragen an der Basis hilfreich sein!
Diejenigen die in einem Berufsverband sind, können diese bei den Vorbereitungen für eine Auslandseinsatz nutzen/befragen. Weil aber der Organisationsgrad in der PFLEGE so gering ist, "gehen" viele diesen steinigen Wege emotional statt rational an. Hier ist denken hilfreicher als Fühlen.
Aber das mit HERZ und HIRN ist ja ein eigenes Thema.

Beste Grüße und allen ein sonniges Wochenende, IKARUS