Autor Thema: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"  (Gelesen 17973 mal)

Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #15 am: 19. Januar 2014, 17:36:45 »
Das Fernsehen greift das Thema auf:

"Bundesweit legen sich Pflegekräfte auf den Boden, um andere dazu zu bewegen, aufzustehen. Pflegekräfte aus allen Bereichen vernetzen sich in den einzelnen Städten und organisieren die Protestbewegung. Die Teilnehmer fordern eine Reformierung der Pflegepolitik, um die Situation für Pflegende, Gepflegte und Angehörige zu verbessern. frauTV erklärt die Hintergründe und Schicksale, die mit den schlechten Pflegebedingungen in unserem Land verbunden sind. ..."

Quelle & mehr: http://www.wdr.de/tv/frautv/sendungsbeitraege/2014/0116/PflegeamBoden.jsp (Sendung des WDR vom 16.01.2014 > Button "Video")

Hut ab vor dem Engagement der PflegekollegInnen und
schönen Sonntagabend noch!
Thomas Beßen
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Offline IKARUS

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #16 am: 19. Januar 2014, 19:42:15 »
Ein wirklich guter Beitrag des WDR.
Eine Anmerkung habe ich aber noch, die ich hier schon einmal abgegeben habe. Die Politik ist nicht der Ansprechpartner für Tarifverhandlungen. Die Politik kann nur verteilen, was die Bürger "freiwillig" in das Finanzsäckel hineingeben. Besonders meine ich hier das Finanzsäckel der Kranken- und Pflegekassen. Dem gegenüber steht aber die ständig gemachte Äußerung der NICHTBETROFFENEN. Die sehen es kaum ein, mehr in die Sozialentöpfe (-kassen) einzubezahlen. Wenn sie betroffen sind dann soll alles vorrätig sein.
Mir ist wohl bewusst, dass wir in den Gesundheitsberufen nicht so streiken können (die noch nicht Betroffenen wach zu rütteln!!) wie es zum Beispiel die Stahlwerker machen können/konnten. Da wurde eine ganze Rheinbrücke blockiert, was aber auch nur einen marginalen Effekt hatte.
Wir von der PFLEGE können nur schweren Herzens einen Menschen "liegen" lassen. Das machen sich leider andere Berufsgruppen/Bürger zu unseren Lasten zu nutze.
Wir haben nicht das Potential zu streiken, was auch an den vielen Pflegeverbänden liegt. Wenn die doch mehr sich abstimmen würden.
Beste Grüße, IKARUS

Offline IKARUS

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #17 am: 20. Januar 2014, 12:54:14 »
Mir kommt da noch folgender Gedanken auf den Hinweis bezogen " ... Personalregelung in den Koalitionsvertrag ... "
Wenn wir es der Politik gestatten unsere Probleme zu lösen, dann wird die Politik auch unsere Einsatzpläne gestalten wollen. Nicht den wöchentlichen/monatlichen Einsatzplan. Nein! Noch schlimmer!! In Notsituationen kann die Politik dann auch bestimmen, wo wir eingesetzt werden. Das Register bezogen auf die (heutige) freiwillige Registrierung beruflich Pflegender (der ich auch angehörige und die ich gut finde!) kann für Triagefälle sehr nützlich sein. Da entscheidet dann nicht die Pflegekraft sondern der Notfallmanager. Man weis ja wo wer lebt mit welchen Qualifikationen.
Deshalb müssen mehr Fachpflegekräfte /-mangerINNEN in die Pflege-Politik.

Beste Grüße, IKARUS

Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #18 am: 21. Januar 2014, 06:35:35 »
Siehe auch http://www.pflege-am-boden.de/  8-)

Solidarische Grüße!
Thomas Beßen
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Offline dino

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #19 am: 24. Januar 2014, 20:47:46 »
Hi,Triage findet zuerst am Notfallort statt, danach kontinuierlich bis hin zum Endbehandlungsort. Bis nun irgendwelche Pflegekräfte einberufen, unterwiesen und eingesetzt werden ist der Käse gegessen, zumindest was die Triage angeht. Was anderes wäre z. B. eine Pandemie. Aber es gibt noch die Notstandsgesetze aus den 60ern. Von daher ....  Aber auch hier gilt: Was bringt mir eine Superkraft, wenn sie sich weder im Haus auskennt noch die Abläufe beherrscht. Gar nix. Und für örtlich begrenzte größere Schadensfälle hat jedes Haus einen Krankenhauseinsatz/alarmplan.
Viele Grüße     dino

Offline IKARUS

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #20 am: 25. Januar 2014, 13:53:24 »
Hi Dino, das mit der Triage ist von einer Sichtweise her richtig. Es geht ja noch weiter nach dem Notfall.
Ich erinnere folgendes: Da gab es in den 80er Jahren die Katastrophe in Ramstein. Viele Patienten sind da angefallen. Am Unfallort wurde nach den Triagerichtilnien gearbeitet. Meine Gedanke auf die Einmischungsmöglichkeiten der Politik gingen in die Richtung, dass nun ein Politiker oder die Politiker auf Landesebene bestimmen können, wer wo eingesetzt werden soll. Wie Du sicherlich weißt, dauert eine Behandlung eines Schwerbrandverletzen Monate auf der Intensivstation. Als Experte aus Bochum muss ich nicht wissen, wo in Ludwigshafen die Braunülen bestellt werden. Die Entscheidungen wurden damals auf der Ebene der Pflegedirektoren und Ärztlichen Leiter der Fachabteilungen getroffen. Es sind ja beides, wie Du sicherlich weißt, BG-Kliniken, die sich gut vernetzt haben. Vieles ging "über den kleinen Dienstweg".   Manche Erfahrungen möchte ich nicht über diesen Weg in Worte fassen, aber unterm Strich haben alle profitiert. Die danach gewachsene Kollegialität war super, weshalb ich ein Fan von Rotation geworden bin. Selbstverständlich auf freiwilliger Basis.
In die Töpfe anderer blicken zu dürfen ist unheimlich lehrreich. Das machen aber nur diejenigen, die hungrig nach Entwicklung sind. Die Anderen halte die Stellung auf dem Heimatkahn. Dann kommt die Phase ob die Kollege die Erfahrung in der Heimat annehmen wollen. Ich möchte meine Erfahrungen nicht missen und unterstütze heute Jede/-n die Erfahrungen in der Fremde sammeln möchte = Folenarbeit (Borussia MG / Hennes Weisweiler).
Für mich ist das heute nichts mehr!
Wenn wir Andere bitten unsere Probleme zu lösen, dann geben wir Verantwortung ab.
Ich trage gerne Verantwortung, mache aber auch heute die Mitbeteiligten darauf aufmerksam, dass sie ihren Teil dazu beisteuern müssen, damit es gelingt. Sollte es nicht gelingen, müssen sie für ihren Teil die Verantwortung tragen.
Hier sollten wir (die beruflich PFLEGEGENDEN) mehr die Anderen darauf hinweisen, dass sie ihren Part übernehmen müssen. Sonst gibt es keine flächendeckende Versorgung.
Es gab in den 70er Jahren den Spruch: "stell dir vor, du wirst krank, und keiner pflegt dich!"
Was hat sich geändert? Aus meiner persönlichen Sicht NICHTS!!
Ich bleibe vorerst bei meiner Überzeugung: die die gesund sind kümmern sich nicht. Wenn sie krank sind soll alles funktionieren. Das geht so nicht!!
Aber kein Pflege-Politiker kommuniziert das deutlich in die Bevölkerung.
Mal sehen was sich jetzt ändert. Einige mögen ja stolz sein, dass sie mit Frau Merkel auf einem Bild zu sehen waren, oder gestern mit Herrn Gröhe = nahe der politischen Macht.
Ich glaube nicht , dass sich was ändert wird. Ich denke da an die "Versprechungen" vergangener Gesundheitsministerinnen.
Ich mache den Politikern keinen Vorwurf. Es sind die Verteilungskämpfe im System, denen die PFLEGE nicht gewachsen ist.
Wir sind und bleiben [hoffentlich nur vorerst!!] eine große aber schwache Berufsgruppe. Was ANDERE ja seit Jahrzehnten gut wissen.
Wir hatten ja hier im Forum die Diskussion über die Zuwendungen für an Demenz erkrankte Menschen und ihre Angehörigen.
Aus der Sicht der Betroffen mag das ja klasse sein, einen Gesamtblick haben Betroffene selten. Um den geht es mir, wenn ich mich engagiere. Wenn jemand "seinen Pröttel" durchsetzen will, konzentriere ich mich heute auf den Tango oder den Quickstepp und seine melodischen Kollegen.
Tanzende Grüße aus Essen, Michael


 
 


Offline dino

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #21 am: 25. Januar 2014, 16:19:54 »
Hi Ikarus, so grausam Ramstein auch war, es war ein MANV, aber keine Katastrophe. Innerhalb von BG Kliniken dürften kurzfristige Versetzungen problemlos möglich sein, ist auch bei uns so. Die Logistik innerhalb der BG-Kliniken  dürften ähnlich gelagert sein, evtl. sogar die baulichen Gegebenheiten, sprich Standardbauten. Es war aber letztlich ein Transfer von Manpower  zweier Kliniken der gleichen Fachrichtung. Dies ist noch relativ einfach. Fremdes Personal wäre mit Sicherheit überfordert gewesen. In Punkto Berufspolitik gebe ich Dir 100% Recht, möchte es aber in einem Satz komprimieren: Tränenreiche Quantität kompensiert keine effiziente Qualität.
Ein schönes Wochenende    dino :?

Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #22 am: 26. Februar 2014, 06:21:50 »
Am 8. März '14 geht's weiter: https://www.facebook.com/FMPflege

"Alarm"-Video unter: http://www.youtube.com/watch?v=AbiXmaRdPKI

Gutes Gelingen wünscht
Thomas Beßen
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Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #23 am: 22. März 2014, 10:23:41 »
- und am 12. April 2014 >>> http://www.pflege-am-boden.de/Aktion.html und https://www.facebook.com/pflege.am.boden...

Weiter gutes Gelingen!
Thomas Beßen
« Letzte Änderung: 14. April 2014, 17:14:37 von Thomas Beßen »
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Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #24 am: 22. März 2014, 10:25:53 »
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Offline dino

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #25 am: 24. März 2014, 06:44:04 »
Teilweise steht auf den Schildern einfach nur inkompetenter Müll drauf. Was ist bitte zuviel Bürokratie? Bestellwesen? Dokumentation? Sowas gehört zu jedem qualifizierten Berufsbild. Der Ruf nach dem Bund ist ja irgendwie rührend naiv. Wir leben nämlich in einer Föderation, und kein Bundesland gibt freiwillig Kompetenzen ab, dies ist aber eine andere Baustelle.
Viel Erfolg
dino

Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #26 am: 14. April 2014, 17:19:37 »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Thomas Beßen

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #27 am: 12. Juli 2014, 10:09:59 »
Es geht auch heute, am 12. Juli 2014 weiter: http://www.pflege-am-boden.de/Aktion.html

Z.B. auch in Nürnberg/Bayern: https://www.facebook.com/events/1417104048540863/?ref_dashboard_filter=upcoming

Viel Erfolg!
Thomas Beßen
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Offline dino

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Re: Protest-Flashmob: "Pflege am Boden"
« Antwort #28 am: 12. Juli 2014, 14:37:21 »
Da ist mir der Spätdienst lieber :-)