Autor Thema: Themenbereich 2 Herzinfarkt Herr Müller  (Gelesen 14116 mal)

Offline Chr!s

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Themenbereich 2 Herzinfarkt Herr Müller
« am: 21. April 2008, 16:10:04 »
Zu 1.
-Die starken beruflichen Belastungen werden zu einem Problem, der Sohn stellt eine wichtige Ressource dar.
-Herr M benötigt professionelle ärztliche und pflegerische Hilfe in der Vital bedrohenden Situation.
-die akute Verschlechterung des Krankheitsbildes erfordert die stationäre Einweisung und sofortiger Behandlung und Pflege in der Notfallsituation.
-Die bisherigen Bewältigungsstratergien haben versagt. Der Pat bekommt die Situation nicht mehr in den Griff und muß neue Stratergien erlernen.
-Es ist wichtig für den Pat, Möglichkeiten zu erarbeiten, wie er sich aus dem Berufsleben zurückziehen kann. Der Sohn könnte die Firma schon früher als geplant übernehmen, um den Vater zu entlasten.
-Der Pat muß sich mit seiner Krankheit auseinandersetzen. Herr M benötigt hierzu Informationen, Beratung, Anleitung, Schulung und Begleitung.
-Pat ist sich die wichtigkeit seiner Medikamente bewußt und hilft aktiv mit gesund zu werden.
Ressourcen fördern und individuell beraten.

Zu 2.
-Pat kennt die Folgen des Rauchens in Bezug auf seine Krankheit und kennt Wege das Rauchen zu Unterlassen
-Pat weiß wie Übergewicht entsteht und kennt Methoden zur Gewichtsreduktion
-Vitale Funktionen sind überwacht und ein Reinfarkt vermieden
-Pat kennt Technicken zur Stressreduzierung
-Pat kennt Risikofaktoren die einen Herzinfarkt auslösen.
-Pat ist über den Umgang mit Marcumar informiert.

Zu 3.
Rauchen
Es ist wichtig das Herr Müller die Risikofaktoren des rauchens in Bezug auf seine Krankheit kennt
und versucht des Rauchen aufzugeben. Rauchen ist ein vermeidbarer Risikofaktor der 1. Ordnung. Wenn er das Rauchen aufgäbe, würde sich die Gefahr eines Reinfarktes minimieren. Herrn Müller müssen nun Methoden aufgezeigt werden, wie er das Rauchen aufhören kann. Möglicherweise war er nicht ausreichend informiert.

Info:
-Raucher haben ein erhötes Risiko ein Herz- bzw Reinfarkt zu bekommen.
-Durch die Nikotineinwirkung kommt es zur Ausschüttung der Stresshormone
-Steigerung von RR und HF
-Steigerung des Sauerstoffverbrauch des Herzens
-Freisetzung der Blutfette
-Senkung des HDL-Cholesterins
-Steigerung des LDL-Cholesterins
-Verengung der Gefäße
-gesteigerte Thrombozytenablagerung

Da es Herrn Müller nicht gelang des Rauchen aufzugeben, sollte er sich professionelle Hilfe suchen,
um das Rauchen dauerhaft aufzugeben. Raucherentwöhnungskurse bzw den Besuch einer Rauchersprechstunde, wie sie in entsprechenden Gesundheitszentren angeboten werden, emp-fehlen. Desweiteren Herrn Müller Informationen über Nikotinpflaster und Raucherentwöhnungspillen gegeben.

Gewichtsreduktion
Der Pat ist übergewichtig und muss  Methoden kennen lernen sein Übergewicht zu reduzieren.
Adipositas ist ein vermeidbarer Risikofaktor der 2. Ordnung. Herr Müller darauf hinweisen, das er am Tag 5-6 kleine Mahlteitn zu sich nehmen soll, da diese besser verdaut werden als eine große Mahlzeit und diese den Organismus nicht so stark belasten. R: Angehörige/Freunde können aktiv in die Veränderung der Nahrungsaufnahme eingebunden werden. Die belastungsabhängige Mobi-lisation nach einem Stufenschema unter Kontrolle der Vitalzeichen nach AO (Bettruhe, Bett-kannte, Stuhl, Stehen, Zimmer, Flur, Treppe) sowie gezielte Bewegung ist ebenfalls wichtig für die weitere genesung für Herrn Müller.

Den Pat informieren das Übergewicht durch eine ständige Überhöhte Energyzufuhr zustande kommt. Er soll nicht zu viel fett, süß, salzig und ballaststoffarm essen. Stattdessen lieber auf eine Ballaststoff- und Vitaminreiche Kost umstellen. Außerdem ist es sinnvoll eine professionelle Ernährungsberatung aufzusuchen. Der Kontakt kann von der Station hergestellt werden. Wenn der Pat weiß, wie Adipositas entsteht, kann er sie besser gegensteuern.

Vitale Funktionen
Der Herzinfarktpatient muss engmaschig überwacht werden um Komplikationen zu verhindern z.B: akute Linksherzinsuffienz, kardiogener Schock und Reinfarkt.

Beobachten auf Symptome eines Reinfarkt: Plötzlich heftige retrosternale Schmerzen mit starkem Engegefühl, Todesangst und Unruhe sind typisch.
Weitere Anzeichen können sein: Schmerzausstrahlung in Arme, Bauch, zwischen die Schulterblätter und in den Kieferbereich. Übelkeit, Erbrechen, Blässe, fahlgraue Gesichtsfarbe, kalter Schweiß im Gesicht, Dyspnoe, kardiogener Schock.

(Definition: Herzinfarkt = Myokardinfarkt)
Nekrose eines umschriebenen Herzmuskelbezirkes infolge lang anhaltender Ischämie = Mangel-
durchblutung des Herzmuskelgewebes. In der Regel handelt es sich um einen akuten Verschluss eines sklerotisch veränderten Gefäßes. Vom Infarkt kann sowohl die Vorderwand als auch die Hinterwand betroffen sein. Der Herzinfarkt steht an erster Stelle der Erkrankungen mit Todesfolge.

Beobachten auf Symptome der Linksherzinsuffienz z.B: Nykturie, Verwirtheit, rasche muskuläre Ermüdung und Abgeschlagenheit.
Komplikation: Lungenödem = Ansammlung von Flüssigkeit in den Alveolen und im Lungenbinde-
gewebe.
Beobachten der Atmung auf Symptome des Lungenödems z.B: Belastungsdyspnoe, Ruhedyspnoe und Orthopnoe + Symptome der LHI und  feuchte Rasselgeräusche, hartnäckiger Husten mit schaumigen Auswurf, Blutbeimengungen und Zyanose.

Beobachten auf Symptome des kardiogenen Schockes:
Dyspnoe, Atemgeräsche: Blubbern, rasseln, Lungenödem, geschwollene Halsvenen durch Rückstau in der Lunge, alle Symptome der Herzinsuffienz.
 
Kardiogener Schock z.B: durch Herzinfarkt, Herzinsuffienz oder Arrythmie vermindert sich plötzlich das Herzzeitvolumen. Die Pumpleistung des Herzens nimmt ab, wodurch der Kreislauf nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die Mangeldurchblutung des Gewebes kann zum Zelluntergang führen.

Regelmäßige Kontrolle von Puls, Blutdruck, Atmung, Temperatur, Bewußtsein, Diurese und Schmerzen sind wichtig, um Veränderungen zu erkennen und adäquat Handeln zu können. Außerdem wird Herr Müller angeleitet seinen Blutdruck und Puls in Zukunft selber zu messen und diesen zu dokumentieren. So kann Herr Müller sich auf eventuelle Notfälle besser vorbereiten oder weiß wenn eine Belastung zu viel für ihn war. Außerdem wird er aktiv in den Genesungsprozeß miteingebunden.

Stressreduzierung
Es ist wichtig das der Pat  Technicken zur Stressreduktion lernt. Stress ist ein vermeidbarer Risikofaktor der 2. Ordnung. Wenn der Stress zu groß wird, kann sich der Pat besser entspannen. Der Pat kann im Autogenen Training lernen wie man sich richtig entspannt oder lernen, den Stress besser wahrzunehmen. Yoga ist für den Ausgleich ebenfalls zu empfehlen.

Der Pat sollte um Stress zu vermeiden seine anderen Ämter niederlegen und sich mehr auf seinen Sohn konzentrieren, sodass dieser früher als geplant die Firma übernehmen kann. Der Pat hätte dadurch mehr Lebensqualität. Herr Müller braucht jetzt nach dem Infarkt Ruhe, um vollständig zu genesen. Bei tiefgreifenderen psychischen Belastungen kann auf psychologische Beratung verwiesen werden.

Risikofaktoren
Es ist wichtig dem Pat Informationen über die Risikofaktoren bzgl des Herzinfarktes nochmals zu erleutern, da der Pat sich der Wichtigkeit der Risikofaktoren offensichtlich nicht bewußt war. Wenn sich der Pat der Risikofaktoren bewußt ist, kann er zum Gesunden ein großen Teil selbst beitragen.

Vermeidbare RF 1. Ordnung sind:
Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Rauchen, Bewegungsmangel.

Vermeidbare RF 2. Ordnung sind:Diabetes Mellitus, Adipositas, Stress, gesteigerte Blutgerinnung,
erhöte Blutfettwerte, Gicht, verschlechterte Fließeigenschaften des Blutes.

Unvermeidbare RF:
Alter, Geschlecht, erbliche Belastung.

Marcumar
Durch die Umstellung auf das Medikament Marcur ergeben sich einige Besonderheiten auf die
Lebensführung von Herr M. Es ist wichtig für den Pat diese neuen Veränderungen zu kennen um
Gefahrensituationen zu vermeiden. So soll der Pat sich lieber trocken statt naß rasieren um Verlet-
zungen zu vermeiden. Die Zahnbürste sollte weiche Borsten haben. Der Pat ist außerdem zur Selbstbeobachtung anzuleiten um Blutungen im Stuhl, Urin zu erkennen. So soll er bei schwarzen Stuhl unverzüglich das Pflegepersonal bzw einen Arzt aufsuchen. Außerdem erhält er einen Mar-cumarausweis, den er immer bei sich tragen soll. Bei einem Medikamentenkauf, Arztwechsel oder Zahnarztbesuch muß der Arzt/ Apotheker über die Marcumareinnahme informiert sein. Eine Gerinnungs-kontrolle des Blutes in der  Arztpraxis oder durch den Pat selbst, ist regelmäßig     durchzuführen. Hierbei wird der Quickwert ermittelt. Der normale Wert liegt bei 80- 100, es wird die Hälfte angestrebt= 20- 40. Der Pat soll außerdem immer eine Ampulle Vitamin- K zum trinken dabei haben. Die Wirkung des Marcumar= Cumarin wird aufgehoben, weil Vit-K die Blutgerinnung fördert.

Zu 4.
(Allgemeines)
Bei einem beginnendem Angina-pectoris-Anfall sollte sich der Pat körperlich entlasten und sofort seine Bedarfsmedikation einnehmen z.B: Nitrospray oder Kapseln. Es ist nicht sinnvoll solange mit der Medikamenteneinnahme zu warten, bis die Schmerzen nicht mehr auszuhalten sind. Stress führt zur Ausschüttung von Stresshormonen was wiederum zur Tachycardie führt und die Beschwerden verstärkt.

Erstmaßnahmen bei einem akuten Angina-pectoris-Anfall
Arzt benachrichten und weitere Pflegende verständigen, Pat beruhigen, Vitalzeichen kontrolieren, Pat absolute Bettruhe einhalten lassen und körperliche Anstrengung untersagen, Beengende Kleidungsstücke entfernen, Pat nach Wunsch lagern und Fenster öffnen, auf AO Sauerstoff gabe, bei Systolischen RR von mindestens 100 mmHg zwei Hübe Nitroglycerin-Spray z.B: Nitrolingual-
Sray nach AO, Vitalzeichen, Hautfarbe, Bewußtseinslage weiter beobachten und Dokumentieren, ggf EKG anmelden lassen sowie Materialien zur Blutabnahme richten.

Zu5.
Ein wesentliches Problem ist, dass Herr Müller über seine Probleme mit seiner Frau nicht spricht. Sie sagt er sei Verschlossen und fresse den Ärger in sich hinein. Herr Müller möchte womöglich  seiner Familie nicht zur Last fallen oder den Schein wahren alles alleine zu können oder alles unter Kontrolle zu haben. Außerdem ist seine Zeit durch die vielen Ämter so eingeschränkt, dass kaum Zeit für ein entspanntes Gespräch bleibt.

Eine Ressource ist Herr Müllers Sohn, der ihm viel Arbeit abnimmt und das Geschäft übernehmen will. So hat Herr Müller nicht das belastende Gefühl was  aus seiner Firma und den Angestellten wird wenn er nicht mehr da ist. Außerdem könnte der Sohn eventuell für einen kurzen Zeitraum die Firma mitleiten. Herr Müller sei außerdem sehr ehrgeizig,  was den Gesundungsprozeß bei richtiger Beratung und Anleitung verkürzen könnte.
Herr Müller schwimmt zweimal die Woche für eine Stunde. Herrn M positiv in seinem Hobby bestärken.

Zu6.
-Gesundheitspflege mit Zielsetzung der Erarbeitung eines neuen Lebensstils und Ausschaltung der
Risikofaktoren
-Akzeptanz der Diagnose
-Bewußtsein schaffen, dass Herr M einen direkten Einfluss auf Heilung und Rehabilitation hat und mitverantwortlich für den weiteren Verlauf der Erkrankung bzw. Genesung ist
-Notwendigkeit der Nikotinkarenz, um weitere Risiken und Gefäßveränderung auszuschalten
-gesunde regelmäßige Ernährung = cholesterin-, fett, und kochsalzarm, ballaststoff- und Vitamin-
reiche Kost zur Gewichtsreduktion und Entlastung des Herzens – Familie mit einbeziehen, Wissen über Wirkung von Vitamin K– haltigen Lebensmitteln
-Freizeitgestaltung: Alte Hobbys wieder intensivieren bzw. neue Hobbys suchen zum Ausgleich der
beruflichen Tätigkeit
-gezielte Belastung und vor allem Entlastung des Körpers
-Motivation zur Teilnahme an AHB und Koronarsportgruppen
-Familie in alle Lebensveränderungen mit einbeziehen; Angestellte in der Firma über Diagnose informieren
-Information/ Ausstellung eines Herzpasses und Marcumarausweis

Zu7.
Stress
-Wie schätzt Herr Müller seine Stressbelatung ein?
-Kennt er noch entspannungstechnicken und werden diese angewandt?
-Der Pat soll sein erworbenes Wissen abrufen und auf Fragen adäquat antworten
-Was hat sich der Patient von dem Gespräch behalten?

Rauchen
-Will er überhaupt das Rauchen aufgeben?
-Hat sich der Pat schon gedanken gemacht, welche der angebotenen Möglichkeiten er nutzen wird?
-Ist sich der Pat noch über die Folgen des Rauchens im zusammenhang seiner Erkrankung bewußt?
-Pat auf entzugssymptomatik kontrollieren

Risikofaktoren
-In einem Gespräch herausfinden ob der Pat noch die Risikofaktoren für die Entstehung seiner Erkrankung kennt?
-Ermitteln wie der Pat diese Risikofaktoren ausschalten will
-Der Pat soll sich selber den RR messen und diesen für sich Dokumentieren

Gewichtsreduzierung
-den Pat täglich wiegen, Gewicht dokumentieren.
-Pat kann seinen BMI errechnen und weiß wieviele Kalorien er zu sich nehmen darf.

Marcumar
-Der Pat soll in einem ausführlichen Gespräch sein erworbenes Wissen vorweisen
-Der Pat bestimmt im Beisein der Pflegekraft seinen Quick- Wert und weiß diesen einzuschätzen

Vitalzeichen

Blutwerte

Hoffe es gefällt Euch  8-)









« Letzte Änderung: 21. April 2008, 17:44:12 von Chris »
"unter Pflegequalität versteht man den Grad der Übereinstimmung zwischen der tatsächlichen geleisteten Pflege und den dafür festgelegten Kriterien, den Pflegestandards"