Autor Thema: Zahlreiche Tote bei Brand in russischer Psychiatrie  (Gelesen 2815 mal)

Offline Thomas Beßen

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"In einer Klinik nahe Moskau ist ein Feuer ausgebrochen, mindestens 38 Menschen starben. Offenbar standen die Patienten unter starken Beruhigungsmitteln.
 
In dem Dorf Ramenski nahe Moskau ist in der Nacht ein Feuer in einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen. Bislang geht die Polizei von mindestens 38 Toten aus. Noch ist die Brandursache unklar. Eine Krankenschwester und zwei Patienten hätten sich retten können, teilte die Behörde am frühen Morgen mit. ..."


Quelle & mehr: http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04/brand-psychiatrie-russland

Siehe auch http://www.sueddeutsche.de/sdews/embeddedpage/brand-in-einer-psychiatrischen-klinik-in-der-naehe-von-moskau-1.1659582 (Video anklicken)

Chronistengrüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline dino

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Re: Zahlreiche Tote bei Brand in russischer Psychiatrie
« Antwort #1 am: 27. April 2013, 14:32:16 »
Ich möchte den Artikel der Zeit nicht unkommentiert lassen, da er typisch für unsere Medienlandschaft ist.


In der Klinik werden laut dem Chefarzt Murat Schachow geistig behinderte Menschen, aber auch Alkoholiker und Drogenabhängige behandelt.
Geistig Behinderte Menschen reagieren bei einem plötzlichen Ereignis hilflos, Abhängigkeitskranke rationaler.

Ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter sagte der Agentur Interfax, die Patienten in der Psychiatrischen Klinik Nr. 14 in der Nähe von Moskau hätten unter dem Einfluss starker Medikamente gestanden. "Deshalb konnten sie nicht schnell auf das Feuer reagieren." Die Fenster seien zum Teil vergittert gewesen, zitierte das Boulevard-Internetportal
Medikamente werden gegeben um den Leidensdruck zu mildern. Bei einigen Krankheitsbildern sind Sedativa indiziert. Ob ein Fenster vergittert ist ist für ein Schadensereignis egal. Wichtig ist nur das es von außen auch zu Öffnen ist (so genannte Feuerwehrfenster). Ob vergitterte Fenster noch zeitgemäß sind steht auf einem anderen Blatt. Ich gehe mal davon aus, das hier die Kosten eine gewisse Rolle spielen.


Das Feuer sei ausgebrochen, als Patienten und Personal schliefen, sagte einer der Rettungskräfte.
Nun es gibt Stationen, wo das PP auf Bereitschaft schläft. Und dies nicht nur in Rußland. Aufgrund von EU Urteilen zur Arbeitszeit ist dies in der Euro Zone rückläufig.

Die Klinik war erst im vergangenen August überprüft worden. Dabei seien keine Fehler bemerkt worden, sagte Zivilschutzmann Deschewych. "Alles entsprach den Vorschriften", sagte er. Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften sind eine der häufigsten Ursachen für verheerende Brände in Russland
Warten wir erstmal das Ergebnis der Brandermittler ab. Ein Brand in einem Krankenhaus ist immer mit besonderen Gefahren verbunden. Es schreibt sich leicht "Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften", aber Rußland hat im Krankenhausbau noch aufzuholen.

In dem Dorf Ramenski nahe Moskau ist in der Nacht ein Feuer in einer psychiatrischen Klinik ausgebrochen
Hier ist von einem Dorf die Rede. In Deutschland wäre bei einem Dorf von ca 1000EW eine Freiwillige Feuerwehr mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug ( evtl mit einem Wassertank bis zu 800l) üblich. Die Besatzung besteht aus einem Staffelführer und 5 Mann (SB). Des weiteren stehen der Besatzung 4 umluftunabhängige Atemschutzgeräte zur Verfügung. Oftmals wird ein TSF noch durch einen (aus Vereinsmitteln beschafften) Mannschaftstransportwagen ergänzt. Da das Feuer Nachts ausbrach gab es wahrscheinlich keine Probleme mit der Personalstärke. Aber diese Einheit würde nicht alleine ausrücken. In Deutschland gibt es für jedes Objekt Alarm- und Ausrückeordnungen, welche bei der zuständigen Leitstelle hinterlegt sind. Schon bei einem Auflauf eines automatischen Brandmelders würde eine taktische Einheit bestehend aus 1 Einsatzleitwagen, 2 Löschfahrzeugen, 1 Hubrettungsfahrzeug sowie ein RTW ausrücken. Diese Kräfte können von verschiedenen Wachen kommen und treffen dann im Rendevouz Verfahren an der Schadensstelle ein. Bei einem bestätigten Brand rücken entsprechend mehr Kräfte nach. Wir dürfen aber nicht den Fehler begehen und versuchen, unsere Verhältnisse auf andere Länder zu übertragen. Alleine die Entfernungen machen uns hier einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Danach kommt die finanzielle Situation von Rußland. Bevor wir mit erhobenen Zeigefinger dastehen sollten wir uns darüber freuen das Menschen gerettet wurden.
Ein schönes Wochenende noch    dino
« Letzte Änderung: 27. April 2013, 14:34:31 von dino »

Offline dino

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Re: Zahlreiche Tote bei Brand in russischer Psychiatrie
« Antwort #2 am: 27. April 2013, 19:29:33 »
Diesen Schreibstiel empfinde ich wesentlich angenehmer. Er soll informieren und ist nicht auf Quote aus http://www.stadt-koeln.de/3/feuerwehr/news/12612/