Autor Thema: Themenbereich2/ Hr. Klein: Tumorresektion Colon descendens  (Gelesen 7789 mal)

Janice

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2. Zielsetzung:
Formulieren Sie vier unterschiedliche Pflegeziele für die Zeit des stationären Aufenthaltes!


1.   Ängste: Hr. K. teilt sich mit und kann direkt über seine Ängste sprechen.
2.   ZVK: Einstichstelle ist reizlos und infektionsfrei.
3.   Stoma: Hr. K. ist informiert und aufgeklärt im Umgang mit der Stoma-Anlage.
         Hr. K. versorgt sein Stoma selbst.
4.   Ängste wegen Stoma-Anlage: Hr. K. akzeptiert die Stoma-Anlage und kann damit umgehen.
       
3. Pflegerische Intervention:
Erstellen Sie für jedes Ihrer oben genannten Ziele einen geeigneten Plan mit ressourcenorientierten Pflegeinterventionen!


   Ängste:
•   Hr. K. vor jeder Maßnahme ausreichend informieren.
•   Hr. K. Ängste aussprechen lassen und ihm Gesprächsbereitschaft vermitteln.
•   Hr. K. eine feste Bezugsperson geben.
•   Erfragen, welche Erwartungen Hr. K. hat.

•   Ressourcen:

ZVK:
•   Vor jeder Manipulation: hygienische Händedesinfektion.
•   Verbandswechsel 1x tgl. unter sterilen Bedingungen (steriles Verbandsmaterial, sterile Handschuhe).
•   Infusionsleitungen mit allen Verbindungsstücken alle 24-48 Std. erneuern (Standard des Hauses).
•   Inspektion der Einstichstelle während des VW´s.
•   Hr. K. den Umgang mit Infusionsständer erklären und zeigen.
•   (Bei Infektion: Arzt info, nach ziehen des Katheters die Spitze zur bakteriologischen Untersuchung ins Labor schicken.)

•   Ressourcen: Hr. K. ist orientiert.
                     Es liegen keine Entzündungen vor.

Stoma und Ängste wg. Stoma-Anlage:
•   Hr. K. fachlich informieren über die Stoma-Anlage und deren Versorgung.
•   Vor 1. VW Hr. K. fragen, ob er die Stoma-Anlage sehen möchte- ihm evtl. Handspiegel geben.
•   Hr. K. Gesprächsbereitschaft zeigen.
•   Bei der Stomaversorgung Hr. K. mit einbeziehen, um nach und nach die Selbständigkeit zu erreichen.
•   Stomaversorgung nach Standard…
•   Stomatherapeuten hinzuziehen, um ihm Hr. K. vertraut zu machen.
•   Wichtigkeit des Hautschutzes nahe bringen (Adhäsivplatte, Paste,…)
•   Funktion und Bedeutung des Reiters erklären.

•   Ressourcen: Hr. K. ist mobil.





4. Erläutern Sie detailliert das geeignete pflegerische Vorgehen bei der Versorgung des Colostomas von Herrn Klein!

Materialien:

Für die Reinigung des Stomas:
   Lauwarmes Wasser und pH-neutrale Seife
   Bettschutz
   Abwurfsack, Einmalhandschuhe
   Unsterile Kompressen 10x10
   Evtl. Wattestäbchen, Zellstoff

Für die Anpassung der Stomaversorgung:

   Schablone für die exakte Bestimmung der Stomagröße und damit des Versorgungssystems
   Stift, Schere

Zur Versorgung des Stomas:

   Stomaversorgungsartikel
   Ggf. elektrischer bzw. Einmalrasierer
   Evtl. Hilfsmittel zur Stomaversorgung
   Evtl. Spiegel

Durchführung:
   Pat. info, Material richten
   Störende Kleidungsstücke ggf. ausziehen
   (Bettlägerige Pat. in Rückenlage bringen)
   Bei mobilen Pat.: Versorgung im Stehen vor einem Spiegel trainieren
   Einmalhandschuhe anziehen, gebrauchten Beutel vorsichtig entfernen und in den Müll (nicht in die Toilette) entsorgen
   Haut mit nassen, unsterilen Kompressen und Seife säubern
Dabei von Umgebung zum Stoma hinarbeiten, um eine Ausscheidungs- und damit Keimverschleppung in das umliegende Hautgebiet zu vermeiden
Seife gründlich entfernen und Haut mit einer Kompresse trocknen
   Stomarand ggf. mit Wattestäbchen reinigen
   Haare in der Umgebung des Stomas entfernen
Vom Stoma weg rasieren, sonst Verletzungsgefahr
   Stomagröße bestimmen, auf Hautschutzfläche einzeichnen und ausschneiden
Es darf das Stoma nicht einengen und keine Haut zwischen Stoma und Stomaversorgung sein
Haut vor Stuhlausscheidung schützen, um Hautirritationen vorzubeugen
   Narben/ Hautunebenheiten mit Stomapaste ausgleichen
   Ggf. Hautschutzfläche zwischen Handflächen anwärmen, damit sie weich und anschmiegsam wird
   Luft in Beutle blasen, um ihn zu entfalten
Evtl. medizinische Kohle zur Geruchsdämmung in den Beutel geben
   Beutelsystem/ Platte von hinten nach oben faltenfrei anlegen und ausstreichen
   (Bei Bettlägerigen Pat.: Beutel seitwärts anbringen)
   Bei mobilen Pat.: zur Leiste hin
   Pat. anschließend bequem lagern
   Material aufräumen bzw. entsorgen

Rasur der Haare:
Die Rasur im parastomalen Bereich ist notwendig, da sie beim Versorgungswechsel ausgerissen werden und ein Follikulitis hervorrufen können. Starker Haarwuchs: Versorgungssystem hält nicht.

Quelle: Pflege Heute

5. Beschrieben Sie, welche psycho- sozialen Belastungsfaktoren Sie bei Herrn Klein vermuten und wie Sie ihn dabei unterstützen!


Hr. ist 61 Jahre alt und geht dem Beruf des Busfahrers nach. Er könnte Existenz- Ängste entwickeln, hinsichtlich seines Berufes. Verschiedene Fragen könnte auftreten:
“ Kann ich nach dem stationären Aufenthalt wieder arbeiten?“
“Bemerken die Fahrgäste etwas?“
“Wo kann ich in der Öffentlichkeit und während der Arbeit meine Stoma versorgen?“
All diese Fragen können Unsicherheiten auslösen. Um Hr. K. zu unterstützen, ihm zur Reha animieren.

Ebenso ist Hr. K. verheiratet. Die Stoma-Anlage könnte ihm unangenehm und peinlich sein. Es besteht die Gefahr, dass Hr. K. sich zurückzieht und seine Ehefrau keine Bindung mehr zu ihm aufbauen kann. Das Eheleben kann dadurch bedroht bzw. gestört sein/ werden.
Man könnte Hr. K. fragen, ob evtl. die Möglichkeit bestände, seine Ehefrau mit in die Behandlung und Pflege einzubeziehen.

Beim ersten Stomawechsel ist „Fingerspitzengefühl“ gefragt. Hr. K. könnte durch den Anblick der Neuanlage geschockt sein und diese nicht akzeptieren oder schwer akzeptieren. Somit wird es evtl. schwierig zur schnellstmöglichen Selbständigkeit der Versorgung der Stoma-Anlage.
Es ist wichtig, Hr. K. vorher zu fragen, ob er die Stoma-Anlage sehen möchte. Man kann ihm dann zusätzlich einen Handspiegel geben, damit er die Versorgung mit verfolgen kann.

Ebenso können Ängste auftreten, dauerhaft abhängig zu sein. Er benötigt viel Unterstützung  und Informationen im Hinblick dessen.
Einen Stomatherapeuten hinzu zuziehen wäre sinnvoll.

6. Formulieren Sie Inhalte des Beratungsgespräches bzgl. einem Leben mit dem Stoma, der Freizeitgestaltung und der Ernährung für die zeit nach der Entlassung!

Ernährung:

Hr. K. soll wissen, dass er alles essen darf, was er gut verträgt. Ihm aber trotzdem informieren, welche lebensmittel wie auf dem Darm wirken:

   Abführende Nahrungsmittel:
Alkohol (Bier), Bohnen, Cola-Getränke, Erbsen, fette Speisen, Frischobst, Kaffee, Kohl, Sauerkraut, scharf Gebratenes, scharfe Gewürze, Zucker und Zwiebeln

   Stopfende Nahrungsmittel:
Bananen, Kakao, Kartoffeln, Rotwein, Schokolade, schwarzer Tee, Weißbrot

   Blähende Nahrungsmittel:
frisches Brot, Hülsenfrüchte, Kohlarten, kohlensäurehaltige Getränke, Zwiebeln

   Blähung hemmende Nahrungsmittel: Joghurt, Preiselbeeren

   Geruch erzeugende Nahrungsmittel:
Bohnen, Eier, Fisch, Fleisch, Gewürze, bestimmte Käsesorten, Knoblauch, Kohl, Zwiebeln

   Geruch hemmende Nahrungsmittel: Blaubeeren, grüner Salat, Joghurt, Petersilie, Preiselbeeren

Empfehlenswert wäre es dennoch, z.B. über zwei Wochen, einen Ernährungsprotokoll zu führen, um eine Reaktion auf Nahrungsmittel auszutesten. Das kann Hr. K. dabei helfen herauszufinden welche Nahrungsmittel z.B. zu Blähungen oder Verstopfungen führen, um auf diese im weiteren Verlauf zu verzichten.
Hr. K. sollte die Mahlzeiten in Ruhe und gleichmäßig über den tag verteilt zu sich nehmen.

Freizeitgestaltung:

Hr. K. darüber informieren regelmäßig zur Nachuntersuchung zu gehen, damit ein Rückfall oder ein Fortschreiten der Krankheit früh erkannt werden.
Hr. K. informieren über Selbsthilfegruppen und Infomaterial bereitstellen, wo sich solche Gruppen befinden.



Leben mit dem Stoma:

Ziel ist es, dass Hr. K. bis zur Entlassung allein oder mit Hilfe seiner Ehefrau sein Stoma versorgen kann.
Dazu benötigt er viele Informationen.
Hr. K. darüber informieren einen Stomatherapeuten ambulant hinzu zuziehen, damit er weiß, woher er Stomahilfsmittel bekommt und richtig anwendet. Der Stomatherapeut kann ihm nochmals die Versorgung zeigen und mit Hr. K. durchführen.

7. Benennen Sie für die zeit des stationären Aufenthaltes mögliche Kriterien, um die Wirksamkeit Ihrer pflegerischen Interventionen zu überprüfen!


•   Ängste:

Verhalten, Mimik, Gestik beobachten
Krankheitsverständnis?

•   ZVK:

Zustand der Einstichstelle, Haut?
Wohlbefinden von Hr. K.
Schmerzen?
Veränderungen?

•   Stoma und Ängste wegen Stoma-Anlage:

Compliance?
Psychisches Befinden? Allgemeinbefinden?
Hautbeobachtung: Entzündungen, Irritationen,…

Nehme gern Verbesserungsvorschläge an.
Liebe Grüße Janice
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:roll:
« Letzte Änderung: 13. April 2008, 15:45:13 von Janice »

Offline Ida

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Re: Themenbereich2/ Hr. Klein: Tumorresektion Colon descendens
« Antwort #1 am: 18. April 2008, 19:49:18 »

Hy Janice,

Deine Auserbeitung ist meiner Meinung nach gut, ich habe sie auch etwa so ausabeitet, leider nicht so schön verkürzt, denke ich muss tatsächlich daran arbeiten sonst komme ich in der Prüfung echt mit der Zeit nicht zurecht. Einen Punkt habe ich etwas anders die Evaluation, ich habe immer irgendetwas zur Überprüfung angegeben z.B. Dokumentation oder Protokoll für Stoma (Haut und Wundbeobachtung). Weis nicht ob das so richtig ist denke aber es dient zur Überprüfung.

Sollten das vielleicht noch mal in der Klasse ansprechen
Lg Ida