Autor Thema: "Der skandalöse Handel mit schwer kranken Pflegepatienten"  (Gelesen 2481 mal)

Offline Thomas Beßen

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"Verkaufte Patienten"

"Nach Informationen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ werden Intensivpflegepatienten im häuslichen Bereich  in einer Preisspanne von 40 bis 60.000 Euro zwischen Pflegediensten gehandelt. In einem verdeckt gedrehten Verkaufsgespräch hat ein Pflegedienst dem Magazin fünf Patienten zum Preis von 250.000 Euro zum Kauf angeboten.

Die dazu gehörenden Pflegeteams können auch übernommen werden. Der Inhaber des Dienstes betonte, dass derzeit keiner der zu verkaufenden Patienten „im Sterben“ liege. REPORT MAINZ hat die Recherchen den Gesundheitspolitikern Karl Lauterbach (SPD) und dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Wolfgang Zöller (CSU), vorgelegt. "Solche Vorgänge waren mir bislang nicht bekannt", sagte Lauterbach im Gespräch mit dem ARD-Politikmagazin.  Auch Wolfgang Zöller kommt zu einer ähnlichen Einschätzung:  "Da wird Ethik und Monetik wohl verwechselt.“ Für ihn ist ein solcher Verkauf "unethisch" und "unmoralisch".

Die Oberärztin Simone Rosseau von der Berliner Charité sieht durch solche Geschäfte  eine große Gefahr für beatmete Intensivpatienten. "In letzter Konsequenz bedeutet das, dass die Patienten nicht die Behandlung bekommen, die sie eigentlich bedürfen, weil sie dann nicht mehr so viel Geld einbringen. Das wäre der Fall, wenn ein Patient nicht von der Beatmung entwöhnt wird", sagte Rosseau gegenüber dem ARD Politikmagazin. Auf Nachfrage, ob Patienten daher teilweise länger krank blieben, als sie müssten, antwortete sie: "Sie werden länger beatmet als sie müssten, oder wenn sie an Patienten denken, bei denen vielleicht ein Sterbeprozess begonnen hat, die in ihrer letzten Lebensphase sind, kann auch heißen, am Leben halten um jeden Preis, weil ein Beatmungspatient Geld bringen muss". Zahlen darüber, wie viele  Intensivpflegepatienten/Beatmungspatienten es im häuslichen Bereich gibt, liegen den Krankenkassen nicht vor, erklärt der GKV Spitzenverband auf REPORT MAINZ Nachfrage."


Die Sendung lief gestern in der ARD und der obige Text steht hier im Internet: http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=10038570/12c73fz/index.html

Flüchtige Grüße vom Chronisten!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Beate

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Re: "Der skandalöse Handel mit schwer kranken Pflegepatienten"
« Antwort #1 am: 23. August 2012, 18:53:28 »
Als ich wenigstens noch einen Teil der Berichterstattung verfolgen konnte, bin ich vor lauter Schreck bald von der Couch gefallen, unerhört!!!!!!!!!!!