Autor Thema: Intensivtagebuch  (Gelesen 4762 mal)

Offline Thomas Beßen

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Intensivtagebuch
« am: 05. Juni 2012, 05:18:12 »
"Zweck und Ziel des Intensivtagebuchs

Manche Erkrankungen machen eine Beatmung und damit einen Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig. Während dieser Krise werden die Patienten in der Regel in einen künstlichen Schlaf versetzt und ihre bewusste Wahrnehmung unterdrückt. Nach überstandener Krise werden sie wieder wach und können meist vom Beatmungsgerät entwöhnt und verlegt werden.

In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass zahlreiche Patienten später über Albträume und Stress klagten, deren Beginn mit dem Intensivaufenthalt zusammen hängt. Sie äußern Erinnerungen und Träume, die sie nicht verstehen können und die ihre Lebensqualität deutlich schmälern können. Damit Patienten ihre verlorene Zeit wieder finden können, hat die Klinik Hirslanden ein solches Intensivtagebuch erstellt.

Es ist ein Tagebuch, das während der Zeit der Bewusstlosigkeit und Beatmung eines Patienten geführt wird. Es hat zum Ziel, dem Patienten später zu ermöglichen, die Situation während seiner Bewusstlosigkeit zu rekonstruieren und zu verstehen. ..."


Quelle & mehr: http://www.hirslanden.ch bzw. https://www.hirslanden.ch/global/de/startseite/kliniken_zentren/klinik_hirslanden/pflege/intensivstation/intensivtagebuch.html

Guten Morgen allseits!
Thomas Beßen
« Letzte Änderung: 14. Januar 2016, 07:45:37 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline IKARUS

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Re: Intensivtagebuch
« Antwort #1 am: 06. Juni 2012, 09:35:09 »
Ich denke, dass das eine gute Idee ist, was die Klinik in der Schweiz anstößt.
Meines Erachtens ist es dann auch wichtig, dass nur geschultes Personal das Tagebuch führen.
Denn es ist wichtig, dass Beobachtungen wertfrei dokumentiert werden. Das ist schon eine Kunst für sich!
Dann ist es noch wichtig, dass der Patient die Aufzeichngen nicht nur in die Hand bekommen sollte, sondern dass sie auch eine Begleitung angeboten bekommen. Der Patient ist ja Laie und kann bestimmte Formulierungen nicht oder gar falsch verstehen.
Was wird dann aus seinen fehlgeleiteten Gefühlen/Gedanken/Sorgen?

Ich will nicht so weit, dass hier ein Arbeitsfeld eines Psychologen sich aufzeigt. Denn wenn der Patient von Albträumen berichtet, muss das auch vom Zuhörer erkannt und reflektiert werden können.

Für mich als Krankenpfleger mit jahrzehnte langer Intensiverfahrung, wäre es sicherlich auch toll, Erlebnisse aus früherer Zeit nachzulesen. Allein schon die berufliche und persönliche Weiterenticklung liese sich da ablesen können.
Die Arbeit Fachaufsätze zu verfassen, stößt ja immer wieder an dem Phänomen ZIET.
Wer hat sie, wer setzt sie wie ein?

Regnerische Grüße aus dem Pott, IKARUS

Offline Beate

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Re: Intensivtagebuch
« Antwort #2 am: 06. Juni 2012, 09:41:42 »
Die "Zeit" ist eine mächtige Meisterin; sie bringt vieles in Ordnung.
Hoffnungsvolle Grüße
Beate