Autor Thema: "Schwester! - Mein Leben mit der Intensivstation" (Buch & Video)  (Gelesen 6198 mal)

Online Thomas Beßen

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"Manchmal hilft nur noch schwarzer Humor

Kleine Mädchen wollen oft Krankenschwester werden – komplett mit schneeweißem Kittel, einer süßen Haube auf dem Kopf und immer einem Lächeln auf den Lippen. Die Realität sieht da allerdings etwas anders aus. Jedenfalls, wenn es nach Katrin Grunwald geht. Und die muss es wissen, schließlich arbeitet sie seit über 19 Jahren als Krankenschwester in Bremen – 14 davon allein auf der Intensivstation.

Wenn nur noch Lachen hilft

Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und Anekdoten hat die Krankenschwester in einem Buch veröffentlicht: "Schwester! - Mein Leben mit der Intensivstation". Auf 240 Seiten erzählt sie über störrische Patienten, gestresste Ärzte und streikende Maschinen. Gewürzt mit einer ordentlichen Prise schwarzen Humors lässt Katrin Grunwald sich über die Zustände in deutschen Krankenhäusern aus. ..."


Quelle & mehr: http://www.radiobremen.de bzw. http://www.rowohlt.de/buch/2773736

I like it. 8-)
Flüchtige Grüße aus der Kälte gen Bremen!
Thomas Beßen
« Letzte Änderung: 06. Juni 2012, 16:46:28 von Thomas Beßen »
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.

Offline Beate

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Re: "Schwester! - Mein Leben mit der Intensivstation" (Buch & Video)
« Antwort #1 am: 08. Februar 2012, 15:24:04 »
Ja, das finde ich echt klasse, dass es eine Autorin gibt, die wie sie formuliert "aus dem vollen schöpfen kann". Geschichten, die das leben schreiben sind sehr wertvoll.

Offline dino

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Re: "Schwester! - Mein Leben mit der Intensivstation" (Buch & Video)
« Antwort #2 am: 08. Februar 2012, 20:43:11 »
Vielleicht sollte ich auch mal ein Buch schreiben:
Vor einiger Zeit hatten wir einen SIDS
. Dies war ein Einsatz der Hängen blieb. Selbst heute, über 25 Jahre danach, kann ich mich noch daran erinnern, wie ich das  Baby hielt und ich den Eindruck hatte, dass es, während ich die Herzdruckmassage durchführte, immer kälter wurde. Einige Wochen später, es war auch wieder gegen Abend, lagen wir vor dem Fernseher und diskutierten grade durch wo wir uns das Esssen bestellen wollten. Ein schrilles Piepsen unterbrach die die Diskussion mit den anschließenden Worten: Achtung Achtung, hier Leitstelle .... 80/83 dringend auf Funk, ich wiederhole ....... .Schlagartig sind wir auf, dass Abendessen ist vergessen. Ich greife mir meine Schutzjacke und renne los. Im Laufen ziehe ich sie mir über. Während ich den RTW aufschließe nabelt ihn mein Kumpel ab. Unser Dritter springt hinten rein. Mit einem Jump bin ich auf dem Fahrersitz. Schlüssel rum und Starterknopf, der Kübel springt sofort an. Von der Leitstelle bekommen wir über Funk einen pädiatrischen Notfall in Adorf gemeldet. Unsere Gedanken sind gleich, hoffentlich nicht schon wieder wie neulich. Mein Beifahrer bestätigt und ab gehts. Im Anrollen mache ich die Blaulichter an. Adorf liegt fast am Rand unseres Ausrückebezirks. Die nächste Ampel ist natürlich auf Rot. Also abbremsen, vorfahren bis ich die Übersicht habe und jeder anderer anhält, dann im Schritttempo über die Kreuzung. Egal was unser Adrenalinspiegel sagt, es bringt niemanden etwas wenn wir Unbeteiligte gefährden und dann evtl. selbst einen Unfall bauen. Die Anfahrt kommt einem immer zu lange vor. Vor allem, wenn es sich um Kinder handelt. Mein Kumpel hat mir schon auf der Karte die Straße herausgesucht und lotst mich durch den Ort. Beim Runterschalten übertönt der Motor fast unser Martinshorn, aber jede Sekunde ist kostbar. Noch eine Querstraße, hier ist es. Anhalten, zusätzlich zu Koffer, Defi und Medumat bewaffnen wir uns mit unserem Baby/Kindernotfallkoffer. Kinder, vor allem Babys, sind keine kleinen Erwachsenen. Sie benötigen spezielles Equippment. Klingeln, und ab. Eine etwas aufgeregte Frau öffnet uns die Tür und führt uns zu dem kleinen Patienten. Dieser entpuppt sich als ca 40-jähriger Mann. Mann und Frau sprechen sehr schlecht deutsch. Wir versuchen es auf Englisch. "Have you pain?" Vielleicht Zeichensprache? Die Vitalparameter sind im Normbereich, nur der Puls leicht erhöht. Auch das EKG ist normofrequent. Bei der Ganzkörperuntersuchung zeigt der Patient schmerzhaft auf die Blasengegend. Wir kommen der Sache näher. Die Ehefrau bringt uns eine Schachtel Tabletten, es sind Antibiotika. Ich drücke leicht auf die Blasengegend, was der Patient mit einem leichten Aua quittiert. Von den Tabletten fehlen nur zwei, also war der Mann erst beim Arzt. Ich versuche nun herauszufinden ob er vom Arzt auch ein Analgetikum oder was Krampflösendes bekam, ohne Erfolg. Na gut, nun versuchen wir den Beiden zu vermitteln das wir vor Ort nicht helfen können. Wir radebrechten, dass wir den Ehemann in die Klinik bringen, es aber nichts Bedrohliches ist. Auch Das bekommen wir hin. Über Funk melde ich unserer Leitstelle "einmal Männlich aufgenommen, HK Urologie". Doch halt, es war doch ein pädiatrischer Notfall. Nun, die Ehefrau setzte den Notruf ab. Der Disponent verstand aufgrund des schlechten Deutsch statt Singh (so war der Name) Kind schwer krank. Der Patient war tags beim Hausarzt, dieser diagnostizierte eine Blasenentzündung und verschrieb Antibiotika und ein Schmerzmittel. In der Aufregung fand dies aber die Ehefrau nicht mehr. Die Schmerzen wurde stärker und sie rief die 112 an.
....
« Letzte Änderung: 08. Februar 2012, 21:08:57 von dino »

Offline Beate

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Re: "Schwester! - Mein Leben mit der Intensivstation" (Buch & Video)
« Antwort #3 am: 09. Februar 2012, 12:29:37 »
Ja, warum denn nicht, nur zu, zück deine Feder Dino!
LG Beate