Ja Thomas, meinen "Lehrlingen" bringe ich das auch nahe, dass sich ständiges Lernen lohnt. Es muss aber Jeder für sich entscheiden, wo die eigenen Grenzen sind (hier meine ich mit einem gewissen Abstand zu meiner Hoch-Zeit auch mich). Das Engagement für/in unserem Beruf sollte nicht dazu führen, dass das Privatleben leidet. Hier habe ich viel von den Beiträgen von DINO gelernt. Es ist meine Aufgabe als Kursleiter denen, die es noch nicht können, nahe zu bringen, ob sie sich ggf in die eine oder andere Richtung entwickeln wollen. Ich hatte gute Vorgesetze (und auch andere!!) die mir "gesagt" haben durch welche Tür ich gehen könnte. Tun = Lernen musste ich dann selber. Leider habe ich zu spät gelernt, wie man strategisch arbeitet. Hier beziehe ich mich auf eine frühere Einlassung von mir, dass jungen Menschen in den unterschiedlichen Schulformen unterschiedliche Arbeitsstile erlernen, die das Arbeitsleben leichter machen. Da rennen Hauptschüler drei- viermal, wo andere erst Überlegungen anstellen und dann zügig handeln. Heute sage ich mir: hätte ich doch früher ...!!
Wenn wir in die TOP´s kommen wollen, brauchen wir Eliten. Was die Mitarbeiter am Krankenbett und die im Management benötigen ist neben ihrem eigenen Fachwissen auch soziale Kompetenz. Was beide Gruppen ebenso benötigen ist Loyalität gegenüber den Andern. Es gibt Mirarbeiter die diese Loyalität ausleben. Es sind heute leider noch zu wenige! Aber es könnte ja sein, dass das im Laufe der Zeit mehr und mehr werden.
Stellen wir uns mal folgendes vor (ich habe es wirklich erlebt vor 30 Jahren!!) da wird ein Krankenpfleger in eine Planungskommsission berufen und darf bei der Planung eines neunen Krankenhauses mitwirken. Die Architekten und die Mediziner hatten ihre Vorstellung wie das Krankenhaus gebaut werden sollte. Das Pflegepersonal durfte ihre Meinung sagen. Bei einem Krankenpfleger war es so, dass er wegen seines Sachverstandes und seiner pädagogischen Fähigkeit (er konnte Sachverhalte so erklären, dass die Mitarbeiter anderer Berufsgruppen die Gedanken der Krankenpflegers auch verstehen) die Anderen überzeugen konntne. Da wurden viel pflegerische Ideen umgesetzt. Ich meine heute wie vor Tagen und Wochen, dass wir Mitarbeiter benötigen die über anders Fachwissen verfügen als das ws in der PFLEGE benötigt wird. Da reicht keine klassiche Pflegeausbildung. Im Studium zum Pflegemanagement wird Vieles an Fachwissen angeboten, was fern der Pflege ist. So war es auch in meiner Ausbildung zum Pflegpädagogen auch. Gehen wir vom Idealfall aus! Da ist nun eine Pflegeexpertin in einem TOP-Zirkel. Die kann dann die andern Mitstreiter/Mitdiskutanten viele Sachverhalte aus dem Blickwinkel der Pflege näherbringen. In meinen Ausbildungskursen nehme ich immer das Beispiel des Baumes. Da sind Vertreter zweier Berufsgruppen die sich die Bäume ansehen. Der Eine denkt an das Holz für die Weiterverarbeitung, der Andere denkt an die Flora und Fauna und den Erholungswert für die Menschen. Das soll nun bedeuten, dass Vertreter unterschiedlicher Berufsgruppen auf ein Thema mit unterschiedlichem Blickwinkel sehen und über diesem Nachdenken um Handeln zu können. Mein zentrales Denken richtet sich darauf aus, dass wir mit sozialer Kompetenz dem Anderen begegnen, was nicht heißen darf, dass das kritiklos ist. Auch die Kritikfähigkeit ist so eine Sache für sich!!
Wir brauchen in unserem Beruf Menschen die sich dem Kranken widmen und Menschen die keine Problem haben, sich um die Sache ernsthaft streiten können. Beim Erstreiten um das Budget eines Krankehauses gibt es Interessen die jede Berufsgruppe für sich errrichen will. Da drohen welche mit einem Streik, wissend dass der Kuchen (das Budget) niemals größer werden wird. Da muss jemand von seinem bisherigen was abgeben!! Wer wohl?? Dino und ich denke da bestimmt in die gleiche Richtung, wer da Federn lassen wird. Möge es uns gelingen unseren Pflegenachwuchs zu mehr Geschlossenheit zu bewegen. Das zu glauben fällt mir aber nicht leicht. Da sind die 38 Berufsjahre die mich anderes gelehrt haben. Bis auf wenige Ausnahmen, die mich noch heute glauben lassen. Ich bin und bleibe ein Optimist mit heute realistischen Zügen.
Kollegiale Grüße aus Essen, IKARUS