Autor Thema: Krankenhaushygiene  (Gelesen 13885 mal)

Offline Beate

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Krankenhaushygiene
« am: 12. Oktober 2011, 11:34:49 »
Wissenschaftler fordern strengere Hygienestandards in deutschen Krankenhäusern. Patienten sollten bereits bei der Aufnahme auf multiresistente Keime getestet werden, um andere Patienten nicht zu gefährden, sagte dieser Tag Jan Buer, Präsident der 63. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie ( DGHM ). Vorbild sind die Niederlande, wo Patienten bei einem sogenannten Eingangsscreening auf Erreger getestet und wenn nötig isoliert werden. In Deutschland hätten die Universitätskliniken zwar die Eingangsuntersuchung durchgeführt, allerdings hinkten Krankenhäuser in kleineren Städten noch hinterher. Natürlich sind solche Tests aufwendig und erfordern mehr Personal und Kosten, sagte Buer. Das sei im Vorhinein aber günstiger für ein Krankenhaus als bei einem Infektionsausbruch. Eingangstests und die Isolation von Patienten allein reichten aber nicht aus. Krankenhausmitarbeiter und Besucher sollten sich immer wieder die Hände desinfizieren. Häufig würden in Krankenhäusern Keime über die Hände übertragen. Quelle: Gießener Allgemeine Zeitung.
Ein immerwiederkehrendes Thema, dazu wird es immer wieder was zu sagen geben. Interne Fortbildungen, Arbeitsgruppen, Anleitung von neuen Mitarbeitern, Schüler/innen, Besucher, Patienten.........die Liste ist lang.
In diesem Sinne viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung

Offline IKARUS

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #1 am: 12. Oktober 2011, 15:02:10 »
Ob wir strengere Vorschriften benötigen, bezweifle ist aus meiner bescheidenen klinischen Erfahrung. Das Einhalten von bestehenden Richtlinien würde schon Vieles bringen. Es ist auch meine traurige Erfahrung, dass mit steigender Bildung, die Hygiene "nach Hinten durchgereicht wurde". Patienten und ihre Angehörige sind nicht das Problem, sie haben sich minuitiös an die Anweisungen und und Empfehlungen gehalten. Das stamm-Personal hat die Hygiene mit zunehmender beruflicher Kompetenz auf ein Minimaß reduziert. Wenn wir stregere Richtlinien bekommen sollen, muss auch geklärt werden, wer diese mit Nachdruck auch umsetzen soll.
Mit sauberen Gedanken, IKARUS

Offline Beate

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #2 am: 12. Oktober 2011, 18:12:32 »
Da sind die Hygienefachkräfte gefragt und auch das "Stammpersonal" muß zur korrekten Umsetzung hingeführt werden.

Offline Liz B.

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #3 am: 09. November 2011, 18:08:24 »
Ist schon traurig das man sich über sowas Gedanken machen muss.
Besonders wo das "einfache Volk" zum teil davon ausging, dass es keinen anderen Ort wie ein Krankenhaus gibt, der steriler sei.

@IKARUS
Recht haste^^
Kenn ich auch noch aus meinem Praktikum ausm KH.
Besonders lustig sind immer die Arztvisiten, wenn dann die Keimschleuder Hand in der Tasche des Kittels verschwindet.

Allerdings hätte man es von Anfang an so wie in den Niederlanden gemacht (nur Antibiose im "Notfall") wäre es vielleicht gar nicht soweit gekommen... :roll:

@Beate
Erschreckend, für jeden pups wird ne extra Stelle gemacht, aber an dem wichtigsten, dem Hygienepersonal, mangelt es unglaublich...
Die Pflege ist ein selbsterklärender Prozess, zusammengesetzt aus Theorie, Erfahrung und gaaaanz viel Bauchgefühl.

Offline Beate

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #4 am: 09. November 2011, 18:49:21 »
Ja, das habe ich bis heute nicht verstanden, dass es zuwenig Hygienefachkräfte gibt.

Offline IKARUS

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #5 am: 09. November 2011, 19:33:48 »
Hi Beate, meine Antwort auf deine Frage ist: der Stärkere setzt sich durch oder er bekommt das Geld. Auch im Kramnkenhaus geht es immer mehr um das Verteilen des vorhandenen Geldes. Wer sich in der Verhandlungen durchsetzen, wird auf Kosten der anderen Abteilungen den Zuschlag bekommen, denn mehr Geld kommt nicht in das System Krankenhaus/Gesundheit. Was ist denn schon Gerechtigkeit und Fairness!! Ob man das gut findet oder nicht! Ich glaube Du warst es,die mir mal einen Spruch erwidert hat: "Der Klügere gibt so lange nach, bis er der Dumme ist." War das so?
Kollegialen Gruß, IKARUS

Offline Liz B.

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #6 am: 09. November 2011, 19:54:42 »
Und gerade die Ausbildung/Weiterbildung zur Hygienebeauftragten/-fachkraft etc. kostet.
Und eine Krankenhausleitung geht wahrscheinlich davon aus "Ach, haben ja doch alle gelernt, kann ich mir die Ausbilng sparen."
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Offline IKARUS

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #7 am: 09. November 2011, 20:03:32 »
Ne, Liz B.! Genau das glaube ich nicht!! Die PDL fragt sich: wo nehme ich das Geld her, das ich nun benötige. Sie hat ihr Budget und muss damit auskommen. Andere werden aus ihrem Budget nicht abgeben.
Gruß, IKARUS

Offline dino

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #8 am: 09. November 2011, 21:11:44 »
Hi, Hygiene beschränkt sich ja nicht nur auf die Pflege, man kann sie auch anteilmäßig aufteilen. Man muss auch keine eigenen Kräfte ausbilden sondern kann auch einen externen Dienstleister beauftragen, und sowas kann sehr gut funktionieren. Aber lassen wir doch mal die Kirche im Dorf, für eine der wichtigsten präventiven Massnahme brauche ich keine Fachkraft, nämlich fürs Hände waschen, denn hier beginnt oft die Infektionskette. Und lassen wir doch einmal die Spitzen gegenüber anderen Berufsgruppen, wir haben nämlich auch eine Haustüre wo wir Kehren dürfen. Denn auch in unserer Berufsgruppe gibt es Cracks.
VG    dino

Offline Liz B.

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #9 am: 10. November 2011, 01:07:14 »
Huhu,

erstmal möchte ich mich entschuldigen, falls sich jemand auf die Füße getreten fühlt. Ich habe sehr oft eine merkwürdige Art mich auszudrücken, meine es aber niemals böse.

Ich glaube ich habe früher zuviele schlechte Erfahrungen gemacht und wure zu oft betrogen was Sicherheit und Standards anbelangt.
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Offline IKARUS

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #10 am: 10. November 2011, 12:32:32 »
Hi Liz! Ich fühle mich nicht auf den Schuh getreten. Viele liegt für an den sprachlich begrenzen Möglichkeiten über diesem Wege.
Gerne gebe ich dem Dino recht, wir könnte die Hygiene "verkaufen" und das Disziplin auch bei uns anfängt mit dem gründlichen und regelmäßigen Händewaschen. Die Übertragung von Erregern geschieht am häufigsten über den Kontakt über die Hände. Etwas weniger fliegen welche durch die Luft. Hier ist dann der Abstand der Infektträger und dem Infektempfänger von ausschlaggebender Bedeutuung. Meine persönliche Meinung ist: wir brauchen nicht mehr und neue Gesetzt, sondern Menschen die die Vorstellugnskraft davon haben, dass sie überall existieren. Eine saubere Zeit wünscht, IKARUS

Offline Beate

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #11 am: 10. November 2011, 16:30:44 »
Gerade fallen mir die Türgriffe ein. Diese habe ich viel mit Desinfektionsspray gesäubert...............
Viele Türen habe ich oft mit dem Ellenbogen geöffnet, war mir dann doch etwas lieber
saubere Grüße aus Oberhessen

Offline dino

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #12 am: 10. November 2011, 23:46:27 »
@Liz, Du trittst keinem auf die Füße, Du klingst aber ziemlich frustriert.
@all, Hygienestandards sind richtig und wichtig, aber wir sollten wirklich die Kirche im Dorf lassen. Nicht überall lauern Killerkeime, dass Wichtigste ist wirklich das Hände waschen sowie das Tragen von Schutzhandschuhen. Zu viel Desi auf der Haut ist nämlich auch nicht gesund. Nützliche Infos gibts hier: http://www.bgw-online.de/internet/generator/Navi-bgw-online/homepage.html Und ansonsten sollte es für jede Einrichtung einen Hygieneleitfaden geben.
VG    dino
« Letzte Änderung: 10. November 2011, 23:48:29 von dino »

Shet

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #13 am: 11. November 2011, 06:56:56 »
Na ja Hygiene, fast nur nicht ungeschützt einen Zapfhanh an der Tanke an. Diese sind mikrobiologiosche Fundgruben und jede ITS würde neidisch. Überriegens sind uns nicht nur die Holländer im Bezug auf den Umgang mit den lieben Bakterien vorraus. Ein Abstrich zur rechten Zeit spart bares Geld auf lange Sicht, auf kurze Sicht ist er für die Krankenkassen zu Teuer, sie tragen  scheinbar lieber die deutlich höheren Folgekosten.

Gruß Shet

Offline IKARUS

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Re: Krankenhaushygiene
« Antwort #14 am: 11. November 2011, 11:16:28 »
Ich stimme dem Zapfhahn vergleich nicht ganz zu, denn da finden wir wahrscheinliche keine MRSA-Erreger. [Es gibt auch saubere Kneipen, zumindest hier im Pott!!]
Aber ansonsten stimme ich der Aussage von Shet zu. Auch viele Studien der Hygieneärzte und der Hygienefackpflegekräfte habe kaum etwas geändert. Was geblieben ist, ist der Fakt: wenn was passiert, flattern die Hühner und die krawattierten Hähne.
Gruß, IKARUS