Autor Thema: Notstand in der Altenpflege: Pfleger made for Germany  (Gelesen 2002 mal)

Offline Thomas Beßen

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Notstand in der Altenpflege: Pfleger made for Germany
« am: 08. August 2011, 06:23:59 »
"Pflegenotstand hoch drei: In Deutschland fehlen bereits zigtausende Altenpfleger, sagt der Bundesverband privater sozialer Dienste. Er will deswegen verstärkt ausbilden - in Südeuropa.

er Bedarf ist riesig, der Mangel ebenfalls. "Wenn heute 30.000 Pflegefachkräfte ohne Arbeit dastünden, würde ich sie in vier Wochen in Lohn und Brot bringen", sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) am Dienstag auf einer Pressekonferenz in Berlin. Auf eine Altenpflegerin, die Arbeit sucht, kommen laut bpa bereits drei Stellenangebote. Und das sind nur die offiziellen Zahlen. Die meisten Stellen würden gar nicht mehr offiziell ausgeschrieben, vielmehr werben sich die Unternehmen gegenseitig die Pfleger ab mit Kopfpauschalen von bis zu 3000 Euro. Bis zum Jahr 2020 werden laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln ganze 220.000 gut ausgebildete Pflegerinnen und Pfleger fehlen. Meurer sieht den Fachkräftemangel bereits jetzt als "schmerzhaft" an, falls sich nichts ändere, drohe ein "Desaster".

Um das zu verhindern, will Meurer Fachkräfte aus anderen EU-Ländern nach Deutschland einladen. Die Chancen stünden gut, denn "in Spanien gehen die Leute wegen zwanzig Prozent Arbeitslosigkeit auf die Straße". Auch die Demografie spreche dafür, denn statt einem "Wasserkopf" an Mitsechzigern wie in Deutschland zeigten die dortigen Bevölkerungen "Pyramiden", also wesentlich mehr junge Arbeitnehmer.

Für Meurer liegt die Lösung des Problems daher drei Flugstunden entfernt: In Ländern wie Spanien, Portugal und Griechenland sollen deutsche Pflegeverbände Kooperationen schließen, um mittelfristig Fachkräfte nach deutschem Standard auszubilden. In Meurers Augen gewinnt jeder bei diesen Joint Ventures: Der Spanier, der wieder einen Job hat, ebenso wie die deutsche Rentnerin, die von ihm fachmännisch gepflegt wird. Bislang dauere das Anerkennungs-Prozedere für die Berufsausbildung eines Spaniers aber mitunter ein halbes Jahr, so Meurer: "Wie soll jemand in Andalusien das denn durchhalten? Der muss sich ja einen Juristen nehmen." ..."


Das und mehr meldet der STERN unter http://www.stern.de/politik/deutschland/notstand-in-der-altenpflege-pfleger-made-for-germany-1712631.html.

Frühe Grüße!
Thomas Beßen
Wer heute krank ist, muss kerngesund sein.