Lieber Ikarus, Handwerker sind Bodenständig und denken praktisch. Sie haben keine Flausen im Kopf und wollen, koste es was es wolle, nicht jedem helfen. Sie sehen in der Regel ihre Grenzen. Ein Selbständiger mit einem eigenem Betrieb arbeitet für sich, er wird sich zwar mal (körperlich) überfordern, aber er bekommt kein burn out. Burn out gefährdet sind doch vor Allem diejenigen die nicht akzeptieren können das die Welt anders ist als man will, sich selbst gnadenlos überfordern und die individuelle Messlatte zu hoch hängen und außer acht lassen das die eigenen Ressourcen (Mittel, Aufwand, Zeit) zu gering sind. Ein gutes Beispiel ist auch Alles in einer Schicht zu packen, statt Prioritäten zu setzen und in der Übergabe dann einfach zu berichten was man nicht packte. Hier sehe ich, im Gegensatz zu Dir, die SL in der Pflicht immer wieder seinem Team zu sagen: Was nicht geht und zuviel ist geht nicht. Die Bösen sind nicht immer PDL oder Manager. Viele Missstände können auf Teamebene beseitigt werden. Ein Anti burn out training wäre übrigens noch etwas für die Ausbildung.
Wobei burn out auch ein Modebegriff ist. Köche sollen z. B. burn out gefährdet sein, Autoren ne Schreibblokade bekommen, etc. Ist mir bewußt. Aber viele in unserem Job haben ein Helfersyndrom. Sie kommen dann mit den wirklichen Gegebenheiten nicht klar. Altmodisch wie ich manchmal bin würde ich sagen die Folge ist eine depressive Episode, aber heute will man ja ein burn out. Es fehlt auch vielen der therapeutische Abstand zur Arbeit, sie verinnerlichen auch zu sehr die Emphatie.
VG
dino