Autor Thema: Psychosen bei AIDS  (Gelesen 4404 mal)

Mathi

  • Gast
Psychosen bei AIDS
« am: 17. März 2011, 19:01:36 »
Von besonderem Interesse ist eine Form der organischen Psychose,die erst seit wenigen Jahren bekannt ist, die hirnorganischen Veränderungen bei AIDS-kranken Patienten. Aus neuropathologischen Untersuchungen ist bekannt, das 80 % aller AIDS-Kranken eine Beteiligung des ZNS (zentrales Nervensystem) aufweisen. Weiter ließ sich ermitteln, dass mindestens jeder zweite Patient im Rahmen seiner HIV-Infektion unter einer der folgenden psychischen Veränderungen leidet. Häufig kommt es bereits in sehr frühen Stadien zu einen zunächst leicht ausgeprägten dementiellen Abbauprozess mit kognitiven Einbußen. Die Konzentrationsfähigkeit nimmt ab, die Patienten klagen über Merkfähigkeitsstörungen. Es kommt, bedingt nicht nur durch die Schwere der Erkrankung und die infauste Prognose, in einem hohen Ausmaß zu Depressionen Delirante Syndrome oder paranoide Symptome sind selten. An neurologischen Symptomen finden sich häufig Tremor, Koordinationsstörungen der Feinmotorik. Eine Therapie der seelischen Veränderung durch die HIV - Infektion wird immer eine symptomatische sein. Als wichtige Hilfe haben sich stützende Gespräche in einem die Kranken tragenden Umfeld, auch mit ebenfalls Betroffenen, bewährt. Im Einzelfall kann auch die Gabe von sedierenden oder angstlösenden Medikamenten indiziert sein. In der Praxis begeben sich jedoch viele HIV - Infizierte wegen der schlechten Prognose gar nicht in psychiatrische Behandlung