Aus gegebenem Anlass, wie es so schön heißt, mache ich mal ein neues Thema auf. Die Technik hilft uns Komplikationen zu frühzeitig zu erkenn bzw. zu vermeiden. Aber die beste Technik bringt nichts wenn a) die Ausbildung nicht Schritt hält, die Technik nicht sinnvoll in die Abläufe eingebunden ist, c) nicht zeitnah genutzt werden kann, d) nicht klar, ist welche Möglichkeiten sie bietet e) eine Indikation zur Vorhaltung nicht besteht (das bedeutet, dass ein Haus der Maximalversorgung eine andere Technik vorhält als ein Haus der Grundversorgung), f) die Wartung nicht gesichert ist (was bringt mir ein Gerät was zwar günstig ist, ich aber z. b. keine Ersatzteile auf die Schnelle bekomme).
Technik entwickelt sich permanent weiter. Vor 30 Jahren hatten wir im Rhein/Main Gebiet 2 CT in Kliniken sowie 1 bei einem Niedergelassenem Radiologen. Das bedeutete, dass Patienten aus dem Taunus zur Untersuchung nach Dietzenbach mussten. Notfallpatienten in die Uni oder ins BGU. Es kam des öfteren vor das der Patient eine subdurale Blutung entwickelte und dies erst bei Hirndruckzeichen deutlich wurde. Die Pat. wurden dann verlegt, natürlich lief uns oft die Zeit davon. Entsprechend hoch war damals die Mortalitätsrate. Heute stehe uns alleine in unserem Landkreis mehrere CT zur Verfügung. Das Beispiel der Defis bringt es noch besser auf den Punkt. Der erste Defi, mit dem ich arbeitete, hatte die Größe eines kleinen Koffers und wog entsprechend. Unseren heutigen Primärdefi kann ich locker mit 2 Fingern hochheben. Und das bei deutlich mehr Funktionen. Nicht jede neue technische Errungenschaft ist sinnvoll oder hält was sie verspricht. Man muss die Produkte kritisch begleiten und bei Interesse testen und mit Produkten anderer Hersteller vergleichen, von vorn herein nur Ablehnen wäre einfach Intelligenzfern.
